Über 100 Löschmänner trainieren
Es ist 18:08 Uhr, als der monatelange Dornröschenschlaf des alten FDGB-Gebäudes unterbrochen wurde. Ein „Brand im Müritzhotel Klink“ alarmierte die Freiwilligen Feuerwehren des Amtes Seenlandschaft, sowie der Städte Waren (Müritz) und Malchow. Wenige Minuten später stoppte das Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Klink vor dem Hotel. Rauch und Schreie konnten aus dem fünften Obergeschoss ausgemacht werden. Zum Glück – alles nur eine großangelegte Einsatzübung des Amtes Seenlandschaft.
„Wir haben hier einen Brand im Ostflügel, Menschen sind noch im Gebäude“, erklärte Norbert Weißgerber die Ausgangslage und wies die eintreffenden Einsatzkräfte in ihre Aufgaben ein. Für die Freiwillige Feuerwehr Klink hieß das: Wasserversorgung von der Müritz sicherstellen. Weitere Löschfahrzeuge eilten auf das Gelände. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Waren (Müritz) rüsteten sich mit schwerem Atemschutz aus. Schläuche in Tragekörben, Strahlrohre, Brechwerkzeug und ein Rauchschutz wurden in den Bereitstellungsraum unterhalb des vermeintlichen Feuers geschleppt. Natürlich hieß das: Treppen steigen. Dann der Einsatzbefehl: „Vor zur Menschenrettung!“ Zwei Trupps verschwanden im verrauchten Flur, der durch eine Nebelmaschine erzeugt wurde. Über eine Soundanlage wurden Menschenschreie und Feuerknistern eingespielt. Zimmer für Zimmer wurde durchsucht und die ersten „Verletzten gerettet“. Unterdes wurde fünf Etagen tiefer der Löscheinsatz vorbereitet. Mehrere Schlauchleitungen wurden verlegt. Pumpen in Stellung gebracht und die Wasserförderung über lange Wegestrecke simuliert. Zum Einsatz kam auch das Rettungsboot der Wassergefahrengruppe. Im Ernstfall würde dies Wasser an die Einsatzstelle pumpen können. Auf der Rückseite des Hotels wurde währenddessen die Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr aus Malchow in Stellung gebracht. „Menschenrettung über den zweiten Rettungsweg und anschließende Brandbekämpfung“ lautete hier der Auftrag.
Insgesamt kamen über 100 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Amt Seenlandschaft, Waren (Müritz) und Malchow zum Einsatz. Koordiniert wurde die Einsatzabschnitte durch die Führungsgruppe des Amtes. Erst um 21 Uhr verließen die freiwilligen Löschmänner und -frauen das Müritzhotel in Klink und machten sich auf den Rückweg. Nun heißt es, Fehler und Verbesserungen auszumachen und auszuwerten. Geklärt werden muss auch, ob die Anfahrtszeit der Drehleiter aus Malchow annehmbar ist, denn das Rettungsfahrzeug der Inselstadt ersetzte die defekte Drehleiter aus Waren (Müritz).