
Schnee, Eis, Glätte und ein plötzliches Hindernis auf der Fahrbahn. Für Pkw- und Lkw-Fahrer eine Horrorvorstellung. Für Sebastian Wölk war es das beste Übungsszenario, bei dem er nicht viel simulieren musste. Der Inhaber des Gotthuner Unternehmens „Verkehr - Logistik - Dienstleistung Wölk“ hatte am Wochenende ein Fahrsicherheitstraining für Mitarbeiter der Röbeler Firma MOT und für Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Grabow-Below auf dem Flugplatz Lärz organisiert.
An einem abgesteckten Areal am Rande des Müritz Airparks wartete der Müritzer Fahrsicherheitstrainer am Samstagvormittag auf zwölf Mitarbeiter der Müritzer Oberflächen Technik (MOT) aus Röbel/Müritz. In Absprache mit Sebastian Schulz als Geschäftsführer der MOT wurden Einsatzfahrern der Feuerwehr Grabow-Below ebenfalls eine Teilnahme am Fahrsicherheitstraining und einer Einweisung im sicheren Umgang mit ihrem neuen Tanklöschfahrzeug spendiert. „Es ist gut, dass wir das hier mal üben können. Wir sind ja sonst eigentlich nur Sonntagsfahrer. So lernen wir das Fahrzeug und seine Fahreigenschaften mal richtig kennen", so die Maschinisten des TLF5000, das auf einem Tatra aufgebaut wurde.

Für die Firma MOT aus Röbel war die Veranstaltung ein Fahrsicherheitstraining im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Berufskraftfahrerweiterbildung, die umgangssprachlich oft fälschlicher Weise als "Module" oder "95" bezeichnet wurden. Für die Straßenbauarbeiter gab es schließlich eine Unterweisungspflicht nach DGUV 70. Die zwölf Mitarbeiter rückten mit Kippern, einer Kehrsaugmaschine als Rechtslenker, einem Blowpatscher als Dreisachser mit Vorder-Anbaugerät und einem Transporter in Lärz an.
Zuerst schauen wir uns die richtige Sitzposition, die Lenkradhaltung und das richtige Anschnallen an“, startete Sebastian Wölk in die praktische Schulung. Und schon ging es auf die Piste. Eine gerade Anfahrt mit 30 und mit 60 km/h und anschließend eine Vollbremsung zeigten eindrucksvoll den Bremsstreckenvergleich. Hier konnten die Teilnehmer die Veränderung des Reaktionsweges herausarbeiten, der im Vergleich von 30 zu 60 km/h schnell mal 36 Meter betragen kann. Einfluss auf die Reaktion haben unter anderem Ablenkungsfaktoren wie Ablenkung von Handy, anderen Verkehrsteilnehmern, Gedanken und Emotionen des Fahrers. Voll in die Eisen mit Bremsen und Ausweichen hieß es in einer anderen Sequenz.
„Wir werden jetzt Gefahrenbremsungen mit 30, 50, 60 und 70-80 km/h durchführen“, so Sebastian Wölk. Aufgebaute Kegel stellten das Hindernis. Ein Kommando kurz vor der nahenden Gefahr – bremsen und links oder rechts auf Zuruf ausweichen. Die Schneeglatte Fahrbahn stellte hier einen Bonus, der das Ganze erschwerte. Und so war es nicht verwunderlich, dass der ein oder andere Kegel fiel. „Das ist aber auch völlig in Ordnung, denn dafür ist das Fahrsicherheitstraining ja da“, so Sebastian Wölk. Auch der sogenannte Elchtest und das Übersteuern oder Untersteuern in der Kreisbahn konnten die Seminarteilnehmer mit ihren Fahrzeugen austesten. „Es gab viele Aha-Momente bei Gelegenheitsfahrern und auch bei den Profis“, resümierte Sebastian Wölk, der am kommenden Samstag ein weiteres Fahrsicherheitstraining auf dem Flugplatz Lärz organisiert.