„Fontane im Postkartenformat“ von Hajo Steinicke

Theodor Fontane fesselt die Deutschen immer wieder. Und gerade 2019, dem Fontane-Jahr, in dem sich am 30. Dezember sein Geburtstag zum 200. Mal jährt, bietet jede Menge Möglichkeiten, sich mit dem Schriftsteller und Dichter auseinanderzusetzen. Natürlich wird das auch in Waren (Müritz) genutzt. Erst gestern wurde im Stadtgeschichtliche Museum eine imposante Ausstellung eröffnet.
Hajo Steinicke aus Altenhof, ein brandenburgischer Heimatdichter aus dem Landkreis Barnim, ist seit fünf Jahren Teil der Bürgerinitiative „AB 14“ in Altenhof, die in ihrem Ort Theodor Fontane bereits zahlreiche Gedenkstätten widmeten. Auch eine kleine Grabsäule aus Marmor zu Ehren Theodor Fontanes hatte die Bürgerinitiative in Altenhof inszeniert. „Für ein gutes Fontane-Foto, das auf der Stele platziert werden sollte, habe ich viel recherchiert und gesammelt“, erinnerte sich Hajo Steinicke am Mittwoch im historischen Rathaus von Waren (Müritz). Der Brandenburger wurde von knapp 40 interessierten Frauen und Männern im Rathaussaal voller Spannung erwartet, denn im Gepäck hatte Hajo Steinicke 300 Postkarten, die vom Fontane-Abbild geziert sind. Theodor Fontane, in unterschiedlichen Darstellungen, wie ihn die Menschen gesehen haben, prangt auf den Postkarten und gibt jede Menge Zeit zum Interpretieren. „Ich freue mich sehr, dass auch unsere Stadtführer heute so zahlreiche vertreten sind“, so Norbert Möller anlässlich der gestrigen Vernissage. „Sind sie es doch, die jüngst mit einer Fontane-Stadtführung zahlreiche Müritzer und Gäste der Region begeistert haben“, so Warens Bürgermeister. Mit Klavier-Musik von Volker Muchin und jeder Menge Infos von Jürgen Kniez über das Leben und Treiben von Theodor Fontane wurde die Ausstellung schließlich im festlichen Rahmen eröffnet. Nach Empfangssekt und kurzen Gesprächen wartete Roland Lampe noch auf seinen Auftritt. Der Schriftsteller gab Episoden aus seinem Buch „Fontane allerorten“, eine Spurensuche in Berlin und Brandenburg, zum Besten. Kein nüchterner Vortrag, sondern eine Lesung, bei der der Schriftsteller seine Freude und sein Interesse an Fontane mit dem Publikum teilte, sorgte für kurzweilige Unterhaltung. Denn mittlerweile tragen nicht nur Straßen und Apotheken, Denkmäler und Brunnen, Hotels und Pensionen, Wanderwege und Literaturpreise den Namen Fontane, sondern auch ein Schiff, ein Fisch und ein Mineralwasser.
Mit der Ausstellung „Fontane im Postkartenformat“ im historischen Rathaussaal von Waren (Müritz) bietet das Stadtgeschichtliche Museum Waren (Müritz) noch bis zum 06. November 2019 einen interessanten Einblick in das Porträt von Theodor Fontane, der einst prägte: "Ich kann Ihnen auf der ganzen Gotteswelt keinen besseren Platz empfehlen, als die graue Stadt am Meer...".