Frauentag mit der MaDiBü in der Werleburg
Kulturelles Feuerwerk zum 08. März in Malchow

Zum 08. März präsentierte die Malchower Dilettanten-Bühne, kurz MaDiBü, in der „Werleburg“ ihr Frauentagsstück. Die Eintrittskarten waren seit mehreren Wochen ausverkauft. „Immer schön, wenn einem zwei so junge Männer nachlaufen“, sagte Ines Freye kurz nach 20 Uhr in ihrer Begrüßung ans Publikum der voll besetzten „Werleburg“. Sie meinte Bürgermeister René Putzar und Daniel Finn, Geschäftsführer des Kultur- und Sportrings Malchow (KSR) e. V. Diese waren Ines Freye, Stückeschreiberin, Regisseurin, Moderatorin und Schauspielerin der Malchower Dilettanten-Bühne, aufs Podium der „Werleburg“ gefolgt. Beide lobten die ehrenamtliche Arbeit der MaDiBü als eine „Bereicherung für Malchow“. Danach sprach die Politikerin Elke-Annette Schmidt zum Sinn des Frauentags. Sie wies darauf hin, dass Themen wie die ungleiche Bezahlung von Mann und Frau und häusliche Gewalt nach wie vor aktuell sind. „Sie warten zu Recht auf den lustigen Teil des Abends“, leitete Ines Freye dann zu diesem über. Sie hatte Ende des vergangenen Jahres ein abendfüllendes Stück namens „Was tut Man(n) nicht alles für die Liebe?“ geschrieben und es seit Januar mit den rund fünfzehn Laiendarstellern der MaDiBü einstudiert.
In dem Schauspiel ging es darum, wie sich Männer und Frauen verhalten, wenn gewissermaßen die Rollen vertauscht sind. So kam in der ersten großen Szene die Rechtsanwältin Annette, gespielt von Ulrike Tschernek, nach Hause und verhielt sich wie ein sprichwörtlicher Pascha: Ehemann Egon, dargestellt von Horst Siggelow, musste ihr die Pantoffeln und Bier bringen, sie verlangte nach Fußball und beklagte sich, dass er seine häuslichen Arbeiten nicht erledigt habe. „Der Geldverdiener hat die Hosen an“, ließ sie den Hausmann Egon wissen, der einen verantwortungsvollen Job aufgegeben hatte, um seine Frau zu unterstützen. In den folgenden Szenen vor und nach der Pause erlebte man dann, wie die Männer und Frauen aus dem Dunstkreis von Annette und Egon mit ihren kleinen und großen Problemen umgingen: Arzthelferin Dorett beispielsweise, im wirklichen Leben Birgit Hannemann, verlor ihren Job, suchte mit mäßigem Erfolg einen Mann und verlor bei allem nicht ihre Lebensfreude. Der gebeutelte Egon kehrte nach langer Zeit wieder in seine Männerrunde zurück, die aus dem Apotheker Theodor, dem Richter Rupert und dem ehemaligen Landwirt Cord bestand. Man wollte sich bei den Frauen interessant machen und studierte einen antiquiert wirkenden Tanz ein. Eventmanager Hauke, gespielt von Ralf Hannemann, brachte die Truppe auf Trab – und als „Mission sterbender Schwan“ sogar als Männerballett in Wandas Ballhaus. Dieser Auftritt bildete den Abschluss und den Höhepunkt des Stückes: Horst Siggelow, Henry Bartels, Uwe Freye und Gisbert Mielke tanzten mit Frauenperücken und fantasievollen Kostümen mehrere Einlagen – zur Freude des lautstark applaudierenden Publikums.
Besonders gelungen: ein angedeuteter Strip als Schattenriss vor weißer Leinwand zu Joe Cockers „You can leave your hat on.“ Der Schlussbeifall ging fast nahtlos in Diskoklänge über, die Matthias Hecht beisteuerte, der bereits während des Stücks für den richtigen Ton gesorgt hatte. Ein Teil der Darsteller tanzte gleich auf der Bühne weiter, Frauen und einige Männer aus dem Publikum stürmten auf die improvisierte Tanzfläche. Ines Freye, dem Kopf der Malchower Dilettanten-Bühne, konnte auf eine gelungene Inszenierung zurückblicken. Eigentlich schade, dass ein Stück, in dem so viel Mühe steckt, nur einmal aufgeführt wird. „Wir studierten es seit Januar ein und hatten in den letzten Wochen noch drei Extra-Proben angesetzt“, erzählte Ines Freye. Bei so langen Werken lässt sie ihre Truppe immer zunächst Teile des Ganzen proben, bevor dann alles zusammengeführt wird. „Wichtig ist es, dass die Schauspieler ihre Rolle verinnerlichen und nicht nur vom Blatt ablesen.“ Dieses Ziel hat sie bei dem Frauentagsstück erreicht: Allen Akteuren war anzumerken: Sie sind mit Begeisterung und Herzblut bei der Sache.