Enkelkinder restaurieren altes Gemälde

Rudolf Gahlbeck ist ein Malchower Kind, dem durch seine Familie eine starke Bindung zu seinem Geburtsort und dem Ort seiner Kindheit nachgesagt wird. Und eben diese Bindung hat auch noch Jahre nach dem Tod von Rudolf Gahlbeck festen Bestand. Die beiden Enkelkinder Christine Schott und Cordelia Panse, ihres Zeichens Zwillingsschwestern aus Berlin-Brandenburg, reisten am Freitag in die Inselstadt, um hier ein restauriertes Gemälde, von Rudolf Gahlbeck Ende der 1930iger Jahre gemalt, an die Stadtkirche zu übergeben. „Die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Malchow/Nossentin hatte das Gemälde von Renate-Marie Gahlbeck-Panse am Heiligabend 2004 als Schenkung bekommen“, erinnerte Pastor Eckhard Kändler, als er den Besuch in der Stadtkirche empfing.
„Das Bild hatte bereits einige unschöne Schäden. Risse, Löcher und Kratzer verunstalteten das Bild der Madonna mit ihrem Jungen“, so der Pastor, der gespannt zu schaute, wie die beiden Frauen das in Papier eingeschlagene und 120 mal 40 cm große Gemälde auspackten. Behutsam lüfteten die Enkelkinder von Rudolf Gahlbeck das Geheimnis. „Es ist wunderschön geworden, die Farben viel kräftiger und die Beschädigungen verschwunden“, staunte Jens Cordes vom Kirchgemeinderat. Jens Cordes und Eckhard Kändler standen fasziniert vor dem Bild und versprachen:
„Wir werden einen würdigen Platz in der Stadtkirche finden.“ So soll auch eine Verbindung zum Malchower Kloster geschaffen werden, wo eine Vielzahl von Rudolf-Gahlbeck-Werken ausgestellt sind. „Das wäre sehr schön, denn die Restaurierung des Madonna-Bildes hat drei Jahre in Anspruch genommen“, so Christine Schott, die die Erneuerung und Reparatur aus eigener Tasche finanzierte. „600 Euro hat nur dieses eine Bild gekostet, aber das war es auch wert“, ist sich die Enkelin sicher, die das Bild jetzt in guten Händen weiß. „Unser Opa hat Malchow geliebt und er hätte es so gewollt“, erklärten die Nachfahren.
Rudolf Wilhelm Albert Gahlbeck wurde am 22. November 1895 in Malchow geboren und verlebte hier seine Kindheit. Rudolf Gahlbeck besuchte in Malchow die Schule und wurde in der Stadtkirche getauft. Der Maler Gahlbeck lehnte seinen Stil an die barocke Kunst an und malte weit über 500 Werke. Unter anderem gehören die Februarsonne: Klosterkirche Malchow, Scheunen am Abend bei Malchow, der Wismarer Hafen und die Malchower Brücke zu seinen bekanntesten Werken.