
Der Müritz-Radrundweg ist bei Einheimischen und Urlauben sehr beliebt. Hunderte Fahrradfahrer umrunden täglich den größten deutschen Binnensee und kommen dann auch durch den staatlich anerkannter Erholungsort Rechlin. Der Fahrradweg führt entlang des Claassees und des Luftfahrttechnisches Museums Rechlin. Und hier lagen noch vor wenigen Wochen mehreren Weltkriegsbomben, die Aufwendig entschärft wurden. Ein Gedenkstein erinnert und mahnt vor den Kriegslasten.
In der Zeit zwischen Mai 2021 und August 2023 hat die Gemeinde Rechlin auf dem Gebiet des ehemaligen Bundeswehrdepots Rechlin Kriegstrümmer und Weltkriegsmunition auf einer Fläche von 6,6 Hektar, entspricht 66.000 Quadratmetern, beräumt und entsorgt. Hierfür musste der Munitionsbergungsdienst Mecklenburg-Vorpommern mehrmals nach Rechlin ausrücken und die Gemeinde zur Bombenentschärfung evakuiert werden. Erst gut acht Jahrzehnte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und dem letzten schweren Bombenangriff der Alliierten auf die Müritzregion, der Rechlin am 10. April 1945 traf, wurden die Kriegsfolgen und Altlasten durch Weltkriegsbomben in Rechlin beseitigt.
„Am 04. Mai 2023, genau eine Woche nach der erfolgreichen Entschärfung der hoffentlich letzten 250-Kg-Weltkriegsbombe, die nur 20 Meter vom Müritzrundweg gefunden wurde, säten Kinder der Rechliner Schule hier Sommerblumen“, erinnerte Wolf-Dieter Ringguth als Rechliner Bürgermeister. Der Wunsch mit dieser Aktion: „Bitte sorgt für Frieden!“
Aktuell leben über 2.000 Einwohner am Südufer der Müritz in der Gemeinde Rechlin, die auch zu einem beliebten Urlaubsziel in der Mecklenburgischen Seenplatte geworden ist. Drei Rechliner Campingplätze, in Boek, am Bolter Ufer und am Bolter Kanal, mehrere Hotels, Pensionen und zahlreiche Ferienwohnungen sowie das Hafendorf Müritz in Rechlin sorgen für einen touristischen Anreiz mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten. In der Marina am Claassee sind zahlreiche Hausboote beheimatet und touristische Freizeitaktivitäten ergänzen das Urlaubsangebot. Auf dem ehemaligen Areal, das von Weltkriegsbomben und Munition beräumt wurde, sollen nach Wunsch der Gemeinde bald Wohnhäuser und Arbeitsplätze entstehen. Wer mehr über die Geschichte Rechlins und der militärischen Nutzung im zweiten Weltkrieg, durch die Sowjetarmee und durch die Bundeswehr erfahren möchte, der bekommt jede Menge Informationen und Ausstellungsstücke im Luftfahrttechnische Museums Rechlin.