
Derzeit brennt in Alt-Tellin bei Jarmen eine Schweinezuchtanlage. Nach ersten Informationen der Polizei sollen vier Stallgebäude, in denen sich ca. 5.000 Schweine befinden, in Brand stehen. Mehrere Feuerwehren der umliegenden Orte sind derzeit zur Brandbekämpfung im Einsatz. Auch Rettungskräfte und Polizei sind derzeit vor Ort. Nach aktuellem Stand wurde eine Person aus bisher ungeklärter Ursache leicht verletzt und wird derzeit medizinisch versorgt. Die Kriminalpolizei hat bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Erkenntnisse, wie es zu diesem Brand kommen konnte und die geschätzte Höhe des Gesamtschadens, liegen derzeit noch nicht vor.
Nachmeldung der Polizei am Dienstagabend:
Im Zusammenhang mit dem Brand einer Schweinezuchtanlage in Alt-Tellin bei Jarmen dauern die Maßnahmen der Feuerwehr und Polizei gegenwärtig noch an. Aus polizeilicher Sicht bestand zu Beginn der Einsatzmaßnahmen das Problem, dass sich viele Schaulustige im Umfeld des Brandortes aufhielten. Zum einen stellten die enorme Rauchentwicklung und der wechselnde Wind ein hohes Gesundheitsrisiko für diese Personen dar, zum anderen Bestand eine Gefahr durch die in unmittelbarer Nähe zur brennenden Schweinezuchtanlage befindliche Biogasanlage. Die Straße zwischen der Ortschaft Neu Plötz und der K 106 wurde daraufhin gesperrt.
Darüber hinaus haben Feuerwehr und Polizei die Bewohner der umliegenden Orte u. a. mittels Lautsprecherdurchsagen aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Kriminalpolizei hat bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und erste Maßnahmen getroffen. Aufgrund der andauernden Löschmaßnahmen können die Beamten jedoch noch nicht direkt an den Stallanlagen ermitteln. Erkenntnisse, wie es zu diesem Brand kommen konnte und die geschätzte Höhe des Gesamtschadens, liegen derzeit immer noch nicht vor.
Till Backhaus: Brand in Schweinezuchtanlage ist eine Tragödie
„Nach unseren Kenntnissen befinden sich in der Anlage rund 9.000 Sauen und rund 50.000 Ferkel. Man kann sich das Tierleid bei einem solchen Brand nicht vorstellen. All jene, die damals gegen Bau dieser „Ferkel-Fabrik“ protestiert haben, sehen sich nun im Recht. Und auch ich habe immer gesagt, wir wollen solche Anlagen nicht. Sie passen weder in die Zeit, die Menschen wollen, dass Nutztiere besser behandelt werden und dass ihr Schutz garantiert werden kann. Noch passen sie in unser Land, das mit intakter Natur und gesunder Ernährung um Touristen wirbt. Solche Großanlagen sind schwer zu „handeln“ und wie man sieht, gibt es eben keine garantierte Sicherheit für die Tiere. Zwar muss bei der Planung von Großanlagen mittlerweile das Einvernehmen mit der Gemeinde hergestellt werden. Doch ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass ohne Flächenbindung keine derartigen Anlagen mehr genehmigt werden können. Von der gesetzgeberischen Seite muss gehandelt werden, damit sich solche Tragödien nicht ständig wiederholen. Ich erinnere daran, dass wir erst kürzlich in Kobrow einen großen Brand hatten, dem hunderte Tiere zum Opfer fielen. Niemand will mehr solche Bilder sehen müssen“, erklärte Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus am Dienstag.