
Der F.C. Hansa Rostock hat am Samstag sein letztes Testspiel vor Beginn der neuen Saison in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC Sevilla vor 19.500 Zuschauern mit 2:1 gewonnen. Die Rostocker Polizei kann nach dem Spiel ebenfalls eine positive Bilanz ziehen.
Die An- und Abreise der Fußballfans verlief trotz der Baustellensituation rund um das Ostseestadion ohne herausragende Probleme. Das aktualisierte Verkehrs- und Sicherheitskonzept in der Rostocker Gartenstadt hat sich bewährt. Die sieben neuen Absperrschranken gewährleisteten, dass Feuerwehr und Rettungsdienste die engen Straßen in dem Wohngebiet bei Notwendigkeit erreichen können und nicht durch Falschparker an der Durchfahrt gehindert werden.
Parallel zum Fußballspiel fanden in unmittelbarer Nähe des Ostseestadions die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften U18/U20 im Rostocker Leichtathletikstadion statt. Hier war ebenfalls ein hohes Besucheraufkommen zu verzeichnen. Die gute Zusammenarbeit zwischen den Organisatoren der beiden Sportveranstaltungen und den zuständigen Behörden ermöglichte heute allen sportbegeisterten Fans und Teilnehmenden einen sportlich fairen Nachmittag auf den Rängen sowie auf Rasen, Tartan und Sand.
Insgesamt waren rund 100 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der Landespolizei MV im Einsatz.
Volksverhetzung und Körperverletzung von Hansa-Fans im Zug auf der Heimreise vom Spiel in Rostock
Gegen 18:40 Uhr wurde der Polizei gemeldet, dass es im Zug von Rostock Richtung Güstrow zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen Hansafans und ausländischen Personen kommt. Kräfte aus dem Bereich Polizeipräsidium Rostock und der Landesbereitschaftspolizei M-V wurden in den Einsatz gebracht und verlegten zu den Haltepunkten Primerburg und Hauptbahnhof Güstrow. An beiden Bahnhöfen konnten Personen angetroffen, kontrolliert und zum Sachverhalt befragt werden. In der Zusammenfassung lässt sich folgende Tathandlung darstellen. In einem Abteil befanden sich über 20 Hansafans und eine 9-köpfige Ausflugsgruppe von geduldeten Migranten im Alter von 10-18 Jahren mit zwei begleitenden Erzieherinnen. Neben lauten Fangesängen sollen die Migranten mit den Worten "Ausländer, Ausländerschweine raus" angesprochen worden sein. In der weiteren Folge wurde eine 17-jährige Person der Ausflugsgruppe von 4-5 Hansafans geschlagen und erlitt Verletzungen im Gesicht. Eine hinzueilende 61-jährige Erzieherin bekam einen leichten Schlag im Bereich des Oberkörpers ab. Zudem bekam eine weiterer 18-jähriger Migrant beim Verlassen des Zuges einen seitlichen Schlag gegen den Kopf und klagte über Schmerzen. Ein 37-jähriger Tatverdächtige gab an, ebenfalls geschlagen und leicht verletzt worden zu sein. Die Polizei hat in Absprache mit Einsatzkräften der Bundespolizei die Sicherung des Videomaterials zwecks späterer Identifizierung weiterer möglicher Tatverdächtiger veranlasst. Die zuständige Kriminalpolizei wird die Ermittlungen wegen Körperverletzung und Volksverhetzung aufnehmen.