
Zum Frauentag spielte gestern ein 14-köpfiges Ensemble von Laiendarstellern den „Hauptmann von Malchow“ auf der Bühne der Malchower „Werleburg“. Das Stück, geschrieben und umgesetzt von Wolfgang Henkel, ist an den „Hauptmann von Köpenick“ angelehnt und fand vor ausverkauftem Haus statt.
Das Publikum war – wie nicht anders zu erwarten – überwiegend weiblich. Moderator Sandro Steinhäuser, elegant mit Zylinder angetan, kündigte ein Kabarettstück in mehreren Sprachen an – Hochdeutsch, Platt, Berlinerisch und ein wenig Englisch, Holländisch sowie Französisch, und so war es dann auch. „Es wird ein Märchen aus der Mecklenburgischen Provinz in sieben Bildern“, kommentierte der Moderator. Die Handlung spielte im Jahr 1923, zur Zeit der großen Inflation, als das Geld in Säcken gehandelt wurde.

Parallelen zu heute natürlich rein zufällig. Zwei Ex-Knastis kommen aus Berlin nach Malchow und wollen einen Coup landen, wenn keinen großen, dann einen kleinen. Sie treffen dabei auf den Wirt der Bahnhofskneipe, die Hotelbesitzerin Frau Wolter, den Bürgermeister und seine Sekretärin, mehrere Soldaten, eine an amourösen Kontakten interessierte Hotelangestellte und des Bürgermeisters teure Tochter. Am Ende zieht einer der beiden mit der Sekretärin von dannen, die er, wie sich herausstellt, von früher kennt, der andere kann sich von den Säcken voller Geld nicht einmal ein frisches Brötchen kaufen. „Warum Verbrechen sich nicht lohnen tut“, resümiert schließlich auch der Moderator mit Blick auf das siebente und letzte Bild. Danach kommt nur noch der Händler Paul Behnke und nimmt die Säcke als Einstreu für seine Pferde mit. Hier wird Behnke von Günter Lachmann gespielt. Der echte Behnke jedoch war der Großvater des Autors und Regisseurs Wolfgang Henkel, der im Stück auch drei Rollen übernahm.
Am Ende lobte der Regisseur seine Crew aus 14 Ehrenamtlern und stellte weitere gemeinsame Stücke in Aussicht. Unter den Darstellern waren Birgit Hannemann als Sekretärin Shirley Dinkel, Wolfgang Henkel „himself“ als Wirt, Soldat und Bürgermeister, Katja Hiller vom organisierenden Kultur- und Sportring Malchow e. V. (KSR) als Soldat, Irma Becker als Frau Wolter und Henry Bartels, Vorstandsvorsitzender des KSR, als Kalle, einer der Delinquenten. KSR-Mitarbeiter Bastian Wilk war für Ton und Licht verantwortlich und Anton Fischer vom Kinder- und Jugend-Parlament Malchow spielte Klavier. Alle zusammen stellten ein kurzweiliges Frauentags-Stück auf die Bühne, das für viele Lacher und viel Applaus im Publikum sorgte.