
Erst im März 2023 gewann Matthias Radtke mit 28 Jahren die Bürgermeisterwahl von Röbel/Müritz. Nun hielt das Verwaltungsoberhaupt seinen ersten Verwaltungsbericht als Bürgermeister der Stadt Röbel/Müritz und stieg mit einer Frage ein, die mir, die ihm in der ersten Zeit besonders häufig gestellt wurde:
Hast du dich gut eingelebt im Amt?
"Meine klare Antwort: Ja das habe ich, gleichwohl es einem Aufsatteln im Galopp gleicht.
Anwesende Reitfreunde wissen, wie wild so ein Galopp sein kann, wenn man nicht das richtige Reitzeug parat hat und wenn man die Technik noch nicht vollumfänglich beherrscht.
Ich kann Ihnen sagen - abgeworfen wurde ich nicht.
An dieser Stelle möchte ich sowohl meinem Vorgänger, Andreas Sprick, meinem gesamten Team in der Verwaltung sowie den Gemeinde-Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern für ihre Unterstützung in dieser stürmischen Startphase danken. Sie haben mir täglich beim Überwinden der Hindernisse geholfen.
Nun aber genug mit dem Reitsport – Werfen wir einen Blick in unsere Fachbereiche:
Bauamt
Begegnungs- & Grundschulzentrum
Wie eine stadtbekannte Architektin in der letzten Woche gut formulierte: „Gebt mir Handwerker und es geht voran.“
Wie in fast jeder Branche haben auch unsere ausführenden Unternehmer Kapazitätsprobleme, doch konnten wir zum Ende der Sommerferien die fest eingeplanten Räume im 1.OG des Altbaus fertigstellen, sodass die ersten Klassen nun in hellen, modernen und digitalen Klassenräumen unterrichtet werden können. Aber auch über weiter sichtbare Erfolge können wir berichten:
So sind die Sanitär- & Umkleideräume im Anbau fertiggestellt, die Sonnenschutzelemente im Altbau in Funktion, der straßenseitige Außenbereich hergerichtet sowie die Dachdeckerarbeiten im Altbau und im Bereich der Schulleitung abgeschlossen.
Aber auch nicht sichtbare Erfolge, wie die Freimessung der belasteten Räume, lassen uns freudig in die Zukunft blicken. Es geht gut voran, doch muss die Ausführungsgeschwindigkeit gehalten werden, damit wir die nächsten Meilensteine erreichen.
Dazu zählen unter anderem die Fertigstellung der WCs im 1.OG und der Horträume im EG sowie die Gestaltung des Schulhofes.
Mein Dank gilt allen ausführenden Firmen sowie den Lehrkräften und Schülern, die sich vor Ort gut arrangieren und mit viel Zeit und Kraft die herausfordernde Situation gut meistern. Aber auch unseren Mitarbeitern vom Stadtbauhof danke ich herzlich, welche bei 30 Grad im Schatten den Umzug vom Schulgebäude Bahnhofstr. in das BGZ vollzogen haben.
Solzower Weg / Zielower Weg
Der Zielower Weg ist bereits fertiggestellt worden. Der Ausbau erfolgte in Asphaltbauweise. Die Leistungen für den zweiten Bauabschnitt im Solzower Weg sind gut vorangeschritten. Die Medien wurden alle verlegt, der Unterbau ist eingebaut. Derzeit werden Borde gesetzt. Der geplante Fertigstellungstermin im November 2023 kann gehalten werden.
An de Wisch
Erfreulicherweise befinden sich die ersten Eigenheime in der Bauphase.
Erklärtes Ziel einiger Bauherren ist der Einzug zum Weihnachtsfest 2023, sodass hier zeitnah auch Leben an unseren neuen Eigenheimstandort einzieht.
Um die Straße vor Beschädigungen durch Baufahrzeuge und Maschinen zu schützen, versuchen wir vor Baubeginn mit den Bauherren einen Ortstermin zu vereinbaren, um die durchzuführenden Schutzmaßnahmen am Straßenkörper abzustimmen.
Jörgenbarg
Nach der Fertigstellung des Wohngebietes „An de Wisch“ wird nunmehr an der Planung des neuen Wohngebietes „Jörgenbarg“ gearbeitet. Hier sollen nicht nur Eigenheime, sondern mit Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern auch andere Wohnformen angeboten werden.
Um Bedarfe zu ermitteln, erkunden wir unter anderem den Markt und die Region, stimmen uns aber auch auf direktem Wege mit unserer Wobau Röbel ab.
Das neue Gebiet soll in mehreren Abschnitten geplant und bebaut werden.
Von großer stadtplanerischer Bedeutung wird die durch das Gebiet verlaufende Umgehungsstraße sein, die auch als Ergänzung der bereits vorhandenen westlichen Ortsumgehung zu betrachten ist. Die geplante Umgehungstraße dient nicht nur als Zubringer für das nördliche Stadtgebiet (Marienfelde) und das nördliche Umland, sondern auch als Entlastung für den touristisch stark frequentierten Bereich der Seebadstraße und Müritzpromenade.
Die Planung der Ortsumgehung mit einer Baustrecke von ca. 800 m muss als separates Projekt erfolgen. Erfreulicherweise wurde diese Leistung bereits in diesem Jahr durch unseren Partner, die LGE M-V, ausgeschrieben und liegt der Stadtvertretung zur Vergabe vor.
Erweiterung Gewerbegebiet
Wo gewohnt wird, müssen auch Arbeitsplätze entstehen – so soll das Gewerbegebiet um ca. 11 Hektar gewerbliche Baufläche erweitert werden.
Gegenwärtig wird an der Planung für die Herstellung der Erschließungsanlagen im Bereich der Restflächen des Gewerbegebietes gearbeitet. Die Planungen gestalten sich jedoch kompliziert, denn im Laufe der Jahre nach dem Inkrafttreten des Bebauungsplanes kam es zu Änderungen in Gesetzgebungen, welche aufwendige Untersuchungen, Nachweise und Abstimmungen mit Behörden erforderlich machen.
So war z.B. ein Verfahren zur Gewässerentwidmung von Gräben aus dem Anlagenbestand des Wasser- u. Bodenverbandes „Müritz“ und Überführung in die Zuständigkeit der Stadt notwendig. Des Weiteren hat der Landkreis bestimmt, dass mit der geplanten Erweiterung des Gewerbegebietes eine neue wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung von Niederschlagswasser in das Grabensystem als Vorflut des Wasser- und Bodenverbandes erforderlich ist. Ein entsprechender Antrag wurde bei der unteren Wasserbehörde im LK MSE eingereicht. Ein Antrag auf Genehmigung gem. § 10 Straßen- u. Wegegesetz M-V (Antrag auf Baugenehmigung) wurde ebenfalls beim LK MSE eingereicht. Hier stehen die Genehmigungen noch aus. Der Förderantrag wird nach Vorlage dieser Genehmigung erarbeitet und eingereicht.
Ebenfalls zeitaufwendig gestaltet sich der notwendige Grunderwerb der im Gewerbegebiet vorhandenen sehr kleinteiligen Grundstücksflächen – beim Blick in die Flurkarten kann man gut die Röbeler Vergangenheit als Ackerbürgerstadt erkennen.
Weiße Brücke
Sehr kurzfristig war das Bauamt der Stadt Röbel/Müritz dazu gezwungen, die sogenannte „Weiße Brücke“ am „Schwarzen Weg“ behelfsmäßig zu erneuern. Die alte Brücke war unterdessen so baufällig, dass man tatsächlich unter der Prämisse „Gefahr im Verzug“ handeln musste. Vor allem das Geländer, die Auflager und die Holzverbindungen waren nicht mehr tragbar, sodass zügiges Handeln notwendig war. Mit Hilfe einer ortsansässigen Firma konnte in kürzester Zeit eine Behelfsbrücke aufgestellt werden, die die Querung von der Stadt zum Gildekamp zwischenzeitlich sichert. Alternativ wäre nur eine Sperrung des Weges in Frage gekommen. Die neue „Weiße Brücke“ ist bereits in Planung, der Statiker rechnet gerade Varianten aus Stahl und Holz durch. Fest steht, auch in Zukunft soll die „Weiße Brücke“ ihrem Namen treu bleiben und natürlich einen weißen Anstrich erhalten.
Arbeitsgruppe Energie
Die Themen erneuerbare Energien und Kommunale Wärmeplanung sind derzeit in aller Munde und werden von der Bundesregierung in Form des Gebäudeenergiegesetzes vorangetrieben.
Unsere Arbeitsgruppe „erneuerbare Energien/ Nahwärmenetz Stadt Röbel/Müritz“, welche aus interessierten, fachkundigen Bürgern und unseren Sanierungsmanagern besteht, befasst sich genau mit diesen Themen. In den beiden vergangenen Sitzungen wurde über die Wärmeversorgung der Röbeler Haushalte und der kommunalen Liegenschaften beraten und diskutiert. Um nun ein detaillierteres Bild zu zeichnen, wird die Arbeitsgruppe am 23. Oktober zu einer Exkursion ins Heizkraftwerk Neustrelitz aufbrechen. Vor Ort wird nicht nur das Neustrelitzer Nahwärmenetz besichtigt, sondern gemeinsam mit unseren Sanierungsmanagern an einer Grobskizze für ein Nahwärmenetz in Röbel/Müritz gearbeitet. Hier soll festgelegt werden, in welchen Schritten ein Ausbau erfolgen kann und welche Heizarten in Frage kommen. Wohlwissend, dass bis zur finalen Planung noch einige Monate ins Land ziehen werden, sind wir doch auf einem guten Weg in Richtung Klimaneutralität und autarker Wärmeversorgung.
Kämmerei
Haushalt
Um die vorgenannten Investitionsmaßnahmen, wie z.B. die Sanierung des Begegnungs- & Grundschulzentrum oder die Planungsleistung der Umgehungstraße Jörgenbarg fortzuführen und korrekt darzustellen, hat unser Kämmerer einen Nachtragshaushalt für das Haushaltsjahr 2023 erarbeitet. Dieser wurde bereits durch den Finanzausschuss bestätigt und soll heute durch die Stadtvertretung beschlossen werden. Mit der Planung des neuen Haushalts für das kommende Haushaltsjahr wurde bereits Anfang September begonnen. Alle Fachbereiche werden bis zum 30.09.2023 die erforderlichen Haushaltsansätze in der Kämmerei anmelden.
Jahresabschluss 2019
Der Jahresabschluss für das Haushaltsjahr 2019 wurde aufgestellt und am 14.09.2023 vom Rechnungsprüfungsausschuss geprüft. Der Ergebnis- und auch der Finanzhaushalt 2019 sind besser ausgefallen, als es die Planung vorgesehen hatte. So konnte für den Ergebnishaushalt ein positives Ergebnis von rund 1,7 Mio. Euro und im Finanzhaushalt ein positiver Saldo von über 500.000 Euro ausgewiesen werden. Diese positiven Vorträge werden für den Haushaltsausgleich der Folgejahre und zur Finanzierung der anstehenden Investitionsmaßnahmen dringend benötigt.
Kassenprüfung
Am 29.08.2023 erfolgte eine überörtliche unvermutete Kassenprüfung der Stadt Röbel/Müritz durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Die Prüfung ergab, dass das Kassenwesen zuverlässig eingerichtet ist und die Kassengeschäfte ordnungsgemäß und auf den Cent genau abgewickelt werden.
Wobau
Von Cents zu Millionen - unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft Röbel mbH hatte am 13.09.2023 allen Grund zum Jubeln. MV’s Finanzminister, Herr Dr. Heiko Geue, übergab gleich zwei Bewilligungsbescheide zur Entlastung der DDR-Altschulden in Gesamthöhe von 2,2 Millionen Euro.
Mit diesen finanziellen Mitteln können nun alle Schulden aus dem DDR Wohnungsbau getilgt werden. Schuldenfrei ist die Wobau damit jedoch nicht, denn zum Ende des Jahres 2023 steht die Wobau noch immer mit ca. 7 Millionen Euro in der Kreide. Dieses Minus resultiert aus der umfangreichen Sanierung der Wohnhäuser nach der Wendezeit.
Ordnungsamt
Allgemein
„Kleinvieh macht auch Mist“ – damit möchte ich sagen, dass die für 2023 geplanten Einnahmen aus unseren Parkautomaten bereits jetzt erreicht wurden. So können wir auf der Habenseite derzeit 85T€ verzeichnen. Erfreulicherweise wird auch das Angebot der Bezahlung via App immer stärker genutzt.
Ebenso positiv ist der Einsatz unseres Smileys im Bereich des „Haus des Gastes“ zu bewerten. Die gemessene Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei 35 km/h und liegt damit im Toleranzbereich. Um zukünftig vermehrt an die Höchstgeschwindigkeit erinnern zu können, ist die Anschaffung eines zusätzlichen Smileys geplant.
Ein neues lachendes Gesicht ist nun auch in der Verkehrsüberwachung anzutreffen. Unser neuer Politeur ist seit dem 14. August im Dienst und wird in naher Zukunft auch mit einem Polizeibeamten auf Fußstreife unterwegs sein. Gemeinsam mit dem Leiter des Polizeirevier Röbel/Müritz konnten wir eine Kooperation vereinbaren, um die Präsenz im Stadtgebiet zu verstärken und den Schulterschluss unseres Ordnungsamtes mit der Polizei zu symbolisieren.
„Gibt es bald keine Eichen und Buchen mehr in Röbel?“ hieß es im Nordkurier vom 21.09.2023.
Keine Sorge liebe Stadtvertreter, wir werden auch weiterhin heimische Baumarten bei uns beherbergen und pflegen. Insgesamt ist ein stabiler Zustand festzustellen, gleichwohl es in dieser Saison zu einigen Grünastabbrüchen kam.
Ähnlich der Prioritätenliste für Straßen, soll nun auch eine Prioritätenlisten für die Pflege und Erneuerung unserer Bäume und Sträucher erstellt werden, um die Maßnahmen besser und vorausschauender planen zu können. Weit oben steht bereits die Umgestaltung des Hangs am Hafen (Seebadstraße), an dem es vor einigen Wochen bereits zu einem größeren Abbruch kam.
Stadtbauhof
Die neue, leistungsfähigere Straßenkehrmaschine wurde im Februar geliefert und reinigt gemäß der Straßenreinigungssatzung die festgelegten Straßenzüge. Die Kehrmaschine ist momentan und auch in naher Zukunft mit einer zwei Mann Besatzung zu sehen. Der Grund dafür sind die Regeneinläufe, welche mit dieser Maschine nun abgesaugt werden können. Lange Arme und ein schmerzender Rücken gehören damit der Vergangenheit an.
Auch in Zukunft wollen wir Werkzeuge anschaffen, die unseren Mitarbeitern ein effektives und effizientes Arbeiten ermöglichen – so wurde am Montag ein multifunktionaler Geräteträger vorgestellt und ausgiebig getestet.
Gleichwohl das Wetter es noch nicht vermuten lässt, steht doch bald der Winter vor der Tür.
Der Umbau unserer Fahrzeuge für den Winterdienst ist für den Monat Oktober eingetaktet und auch die Beschaffung von Streusalz steht auf dem Plan.
Spielplätze
„Mit dem Zweiten sieht man besser…“ heißt es beim ausstrahlenden Kanal der SoKo Serie. Und auch die Verwaltung ist froh, dass die „SoKo Sandkasten“ immer einen zweiten Blick auf die städtischen Spielplätze wirft. So wurde in Abstimmung mit der SoKo mit der Neugestaltung der ehemaligen Halfpipe-Fläche begonnen. Eine optimale Lösung zur Aufarbeitung des Untergrunds muss final abgestimmt werden, um zum einen den Spaßfaktor zu gewährleisten, aber auch, um den Anforderungen des Prüfsachverständigen gerecht zu werden. Zusätzlichen Sitzgelegenheiten wurden in diesem Bereich bereits durch unseren Stadtbauhof installiert. Mit dem Aufbau der Kreativwand soll zeitnah begonnen werden. Im Rahmen einer Ersatzbeschaffung wurde für den Elefantenspielplatz ein Karussell bestellt. Sofern dieses bei uns eingetroffen ist, wird auch diese Installation zügig erfolgen. Aufgeschoben aber nicht aufgehoben wurde die Errichtung des Outdoor-Sportparks. In Betracht der in Aussicht gestellten Fördermittel von 40T€ und den Gesamtkosten von 120T€ ist diese Investition aktuell nicht finanzierbar. Sofern hierfür eine höhere Förderquote in Sicht ist, wird diese Maßnahme neu bewertet.
Friedhof
In den vergangenen Wochen wurden auch auf unserem Neustädter Friedhof einige Baumaßnahmen abgeschlossen. So wurde eine zweite Urnenbaumgrabanlage errichtet, welche mittlerweile genutzt wird. Aufgrund der hohen Nachfrage ist eine dritte Anlage bereits in Planung. Ebenso in Planung ist das Aufstellen weiterer Sitzgelegenheiten in der Nähe der Stelen und der Urnenbaumgrabanlage.
Im Bereich der Gartenstraße wurde die alte Hecke entfernt und durch einen Zaun mit neuer Bepflanzung ersetzt. Einen Zugang von der Gartenstraße aus wird es nicht mehr geben, da das Ordnungsamt vermehrt feststellen musste, das private Garten- & Schlachtabfälle sowie Müll auf unserem Sammelplatz entsorgt wurden. Auch die städtische Wasserversorgung wurde leider nicht nur durch die Friedhofsbesucher genutzt.
Feuerwehr
Apropos Wasser, auch in diesem Jahr hatte unsere Freiwillige Feuerwehr Röbel/Müritz bereits einiges zu leisten. Bis einschließlich 18. September wurden die Kameraden zu 63 Einsätzen alarmiert.
An dieser Stelle bedanke ich mich recht herzlich bei unseren Ehrenamtlichen für ihr Engagement und ihre Einsatzbereitschaft zu jeder Tag- & Nachtzeit.
Auch in Zukunft werden wir wieder umfangreich in die Technik unserer Wehr investieren, um den Mitgliedern die Arbeit zu erleichtern.
So wurde im gestrigen Hauptausschuss die Anschaffung eines Kommandowagens (KdoW) beschlossen, welcher den in die Jahre gekommenen Einsatzleitwagen (ELW) ersetzen wird. Zusätzlich wird in einen Mannschaftstransportwagen (MTW) investiert. Dieser hat beispielsweise die Aufgabe, nachrückende Kräfte an den Einsatzort zu transportieren. Auch das 26 Jahre alte Tanklöschfahrzeug „TLF 16/25“ muss durch ein neues „TLF4000“ ersetzt werden. Die Gesamtkosten für die Beschaffung dieser drei Fahrzeuge belaufen sich auf knapp 700T€, welche zum Großteil durch Fördermittel abgedeckt werden sollen. Aus meiner Sicht eine richtige und wichtige Investition in unsere Wehr und damit die Sicherheit unserer Bürger.
Kultur
Schaue ich auf die aktuelle Auswertung aus unserem Haus des Gastes, kann ich mit Sicherheit sagen, dass die Kultur in unserer Stadt nicht zu kurz kommt.
In der Verantwortung des „Haus des Gastes“ wurden in diesem Jahr bisher 115 Veranstaltungen mit ca. 6500 Besuchern durchgeführt.
Zu den städtischen Veranstaltungshöhepunkten der Saison 2023 zählen neben der Saisoneröffnung am 1. Mai, dem 66. Seefest und der Kneipenmeile „Röbel LIVE“ mit 765 Gästen auch unser Kinderfest Anfang September, zu dem sich diesjährig etwa 600 Besucher auf den Weg in unseren Bürgergarten machten.
Für die Unterstützung der städtischen Veranstaltungen danke ich herzlich den bisher 80 Sponsoren, ohne die eine Ausgestaltung unseres Kulturtreibens in dieser Qualität nicht möglich wäre! Gleichsam danke ich auch den Röbeler Vereinen und der Kirchengemeinde für ihre Beiträge zum Veranstaltungsgeschehen sowie allen privaten Veranstaltern, die unser Programm im Verlauf des Jahres bereichern.
Zwar neigt sich die Veranstaltungssaison nun langsam dem Ende entgegen, einen kleinen Ausblick für die kommenden Termine möchte ich dennoch geben: am morgigen Mittwoch freuen wir uns sehr, Spielort des Projektes „Volle Halle“ zu sein. Diese Theatervorstellung wird es am Vormittag für unsere Schülerinnen und Schüler in der Turnhalle und am Abend nochmals im Haus des Gastes geben. „vollehalle“ lädt das Publikum auf humorvolle und unterhaltsame Weise ein, gemeinsam hinter die Kulissen der Krisen unserer Zeit zu blicken und sich von Lösungen inspirieren zu lassen. Am Tag der Deutschen Einheit lohnt sich sicher auch wieder ein Besuch auf dem Mühlenberg. Unter dem Motto „Kultur ist ein Fest in Ost und in West“ wird hier der 3. Oktober wieder programmatisch ausgestaltet. Kultur aus dem südlichen Teil Deutschlands zieht vom 29. September bis zum 01. Oktober auf unserem Hafenplatz ein. Bereits zum dritten Mal heißt es auf dem Röbeler Oktoberfest „O’zapft is!“.
Die Projektgruppe „Röwelscher Wiehnachtsmarkt“ arbeitet auf Hochtouren an der Vorbereitung des Weihnachtsmarktes vom 01. - 03.12.2023 und hofft auf die selbige großzügige Unterstützung der Sponsoren, die dem Weihnachtsmarkt auch in den Vorjahren zu Teil wurde.
Unser erster Höhepunkt im neuen Jahr ist dann der Jahresempfang der Stadt Röbel/Müritz, der am 19.01.2024 stattfinden wird.
Tourismus
Unsere touristische Saison erstreckt sich noch bis zum Ende der deutschlandweiten Herbstferien. Für eine detaillierte Auswertung ist es daher zum heutigen Zeitpunkt noch zu früh. Eine positive Tendenz lässt sich jedoch aus den Besucherzahlen unserer Tourist-Information, der bereits vereinnahmten Kurabgabe und den Fahrgastzahlen des ÖPNV ableiten. So liegen wir derzeit bei allen Vergleichswerten auf dem Niveau des erfolgreichen Vorjahres.
Ebenfalls sehr erfolgreich war die beispielhafte Rezertifizierung unser Tourist-Information mit dem sogenannten „Roten I“, einem bundesweiten Qualitätsmanagementsystem. Hier ein kurzer Auszug der Beglückwünschung des Landestourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern:
„Mit einem Erfüllungsgrad von 91 Prozent konnte die Tourist-Info Röbel/Müritz ihr Ergebnis gegenüber der letzten Rezertifizierungs-Phase vor drei Jahren noch einmal deutlich steigern. Viele liebevoll ausgeführte Details der Präsentation, die makellos ausgeführten hellen Räume, der ausgesprochen professionelle Service und das spürbare Engagement der Mitarbeitenden für die Besucher machen das Haus des Gastes zu einem attraktiven Anlaufpunkt in Röbel. Das überdurchschnittliche gute Abschneiden ist beispielhaft in Mecklenburg-Vorpommern und kann sich ebenso im bundesweiten Vergleich hervorragend sehen lassen.“
So ein gutes Ergebnis kommt nicht von ungefähr und ich möchte es nicht versäumen, unseren Mitarbeitern aus dem Haus des Gastes meinen Dank auszusprechen. Sie sind es, die unseren Gästen und Einheimischen mit Rat und Tat zur Seite stehen und unsere Angebote und unseren Service stetig erweitern und verbessern.
Auch für das kommende Tourismus-Jahr sind die ersten Weichen bereits gestellt: Mitte Oktober erscheint der neue Gastgeberkatalog, bereits im Dezember der Gästepass mit vielen Freizeitangeboten aus der Region rund um die Müritz bis hin zum Plauer See. Zusammen mit Partnern der Region wurden zudem weitere Publikationen, wie ein Aktiv-Führer, eine Familienrallye oder eine kleine Campingbroschüre überarbeitet und aktualisiert.
Nach der ersten Vorstellung im letzten Kulturausschuss wird zudem an einer Neufassung der Kurabgabensatzung gearbeitet, die vor allem an die aktuelle Rechtslage angepasst werden muss. Hierzu stehen wir im engen Austausch mit einer Fachfirma für Kommunalberatung und dem regionalem Tourismusverband. Im Detail werden wir uns diesem Thema dann im kommenden Sitzungslauf widmen. Unser Ziel ist es dann im Dezember den entsprechenden Beschluss zu fassen, um frühestmöglich unsere Gastgeber und Gäste informieren zu können. Gültig wäre die neue Satzung dann entsprechend zum Saisonstart am 1. April nächsten Jahres.
Im LEADER-Förderprojekt „Zeitreise“, also der Neugestaltung, Erweiterung und Digitalisierung unseres historischen Stadtrundganges, befinden wir uns gemeinsam mit der beauftragten Agentur auf der Zielgeraden. Einigen Verzögerungen zum Trotz werden wir das Projekt noch diesjährig erfolgreich abschließen und gegenüber dem Ministerium abrechnen können. Zur Erinnerung: mit einer Förderquote von 90% konnten hier Fördermittel in Höhe von über 37 T€ für die Überarbeitung eingeworben werden.
Sonstiges
In eigener Sache möchte ich auch das Thema Kinder- & Jugendparlament ansprechen.
Schauen wir in die Bundes- und Landespolitik, so fühlen sich immer mehr Menschen nicht verstanden, nicht mitgenommen. Immer wichtiger wird es somit, die Bürger in Entscheidungen einzubeziehen und ihnen eine Beteiligung zu ermöglichen. Mit Blick auf die bevorstehende Kommunalwahl am 9. Juni 2024 merken Sie, wie schwer es ist, Nachwuchs zu finden. Menschen zu finden, die sich politisch für ihre Region engagieren möchten und diese aktiv mitgestalten wollen.
Ein Baustein zur Nachwuchsgewinnung und der Förderung des Demokratieverständnisses kann aus meiner Sicht ein Kinder- & Jugendparlament (KiJuPa) in unserer Stadt sein. Eine Abfrage beim Schülerrat des Schulcampus Röbel/Müritz hat ergeben, dass sich ca. 30 junge Leute für die Arbeit in einem Kinder- & Jugendparlament in Röbel/Müritz interessieren. Wie so ein Kinder- & Jugendparlament funktioniert, kann man sich sehr gut in Malchow anschauen. Seit 2018 existiert das gewählte Gremium in der Inselstadt und treibt eigene Projekte und Ideen stetig voran. In ausgewählten Ausschüssen dürfen sich die Mitglieder zum Tagesordnungspunkt „KiJuPa“ frei äußern und Informationen, Anregungen, Wünsche, etc. einbringen. Sicherlich wird dies die Ausschussmitglieder fordern. Gleichermaßen kann das Mitwirken von jungen Menschen auch eine Stütze sein. Die Frage nach der Finanzierung und der pädagogischen Betreuung ist noch nicht abschließend geklärt, doch konnten wir bereits erste positive Zeichen erblicken.
Sofern mir Details vorliegen, würde ich mit der Stadtvertretung hierüber gerne beraten.
Zu guter Letzt möchte ich noch eine herzliche Einladung aus Wardenburg übermitteln.
Auch im kommenden Jahr lädt das Partnerschaftskomitee wieder zu einer Kohlfahrt nach Wardenburg ein. Bei einem abwechslungsreichen Programm sowie Speis und Trank soll die freundschaftliche Verbindung zu unserer Partnerstadt gefeiert werden.
Der Termin ist bekannt – 23. März 2024 – weitere Details zur Veranstaltung folgen im MüritzAnzeiger.
Nun komme ich aber nochmal auf den Reitsport zurück.
Dort heißt es: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss.“
Diese Redewendung trifft weder auf unsere Stadtvertretung noch auf unsere Verwaltung zu.
Viele Projekte und Visionen werden es erforderlich machen, dass wir in den nächsten Jahren höher springen müssen, um die vor uns liegenden Aufgaben und Herausforderungen zu meistern. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir auch in Zukunft die Hürden gemeinsam nehmen und das Beste für unsere Stadt und unsere Bürger erreichen werden."
Matthias Radtke
Bürgermeister Röbel/Müritz