
Es wurde geplant, nach finanziellen Mitteln gesucht und auch schon eine Million Euro an Planungskosten investiert – doch bevor der erste Stein für den Schulneubau der Grundschule „Käthe-Kollwitz“ in Waren (Müritz) gesetzt wurde, wird das wichtige Zukunftsprojekt wegen der massiv gestiegenen Baukosten von 25 Millionen Euro wieder in die Schublade gesteckt.
Am Mittwoch debattierten die Stadtvertreter des mecklenburgischen Soleheilbades im Bürgersaal von Waren (Müritz) über eine Stunde. Wägten das Für und Wider ab und folgten schließlich der Empfehlung aus der Stadtverwaltung Waren (Müritz) den Neubau der Grundschule in der Warener Westsiedlung zu stoppen. „Die Baukosten würden die Stadt Waren (Müritz) in eine finanzielle Schieflage bringen“, hieß es seitens der städtischen Finanzer. Noch im Jahr 2019 wurden die Gesamtkosten für den Neubau der Grundschule „Käthe-Kollwitz“ und der Modernisierung der Regionalen Schule Waren/West auf voraussichtlich ca. 24.540.064 Euro festgesetzt. Der Neubau der Grundschule sollte bis Ende 2022 in Modulbauweise erfolgen.
Die Sanierung der Regionalen Schule Waren-West, auf Grundlage des Gutachtens der BBL mit einem Anbau von sechs Klassenräumen und mit voraussichtlichen Investitionskosten von ca. 11.293.876 Euro samt Planung und Bauausführung, sollte im Zeitraum 2022- 2025 erfolgen. Die jahrelange „Ver-Planung“ zwischen Stadtverwaltung und Stadtvertretung ließ Zeit und Raum verstreichen und schließlich würde alleine die Grundschule und ihr Neubau das bereits aufgestockte Budget sprengen. Die damals verworfenen Ideen eines Schulcampus mit Grundschule und Regional Schule samt zugehöriger Gebäude schient nun wieder in den Fokus einiger Stadtvertreter zu rücken. Andere sehen die Priorität derzeit bei der Regionalen Schule Waren West – es wird also weitere debattiert und geplant…
Noch Ende 2022 atmeten Schüler, Eltern und Lehrer auf, denn Projekt „Neubau Grundschule Käthe-Kollwitz“ kam endlich in die Gänge. Damals stellten die beiden Architekten Nora Zimmermann und Carsten Schwiering von der Berliner Planungs- und Entwicklungsgesellschaft Leitplan GmbH ihre Entwürfe für den Schulneubau vor und begeisterten alle. Selbst die Stadtvertretung und die Stadtverwaltung zeigten sich nahezu euphorisch bei der Konzeptvorstellung vor gut 18 Monaten. Für das Schuljahr 2023/2024 und der der geplanten Eröffnung der Grundschule rechnete man mit 475 Grundschülern. Durch den Flüchtlingsschwung des Ukraine-Krieges dürften noch einige Schüler dazukommen. Wie und wo diese Schüler in Zukunft lernen und was mit den Regionalschüler, deren Schule ebenfalls zu klein und marode ist, wird, steht derzeit noch in den Sternen.