
Derzeit bereitet sich das Klostercafé Malchow wie viele andere Einrichtungen der Inselstadt auf den Hauptansturm der Touristen im Hochsommer vor. „Ostern und Pfingsten ist es immer schon recht voll, so dass wir da mehr Speisen und Getränke für den Verkauf besorgen müssen. Doch wann die richtige Hochsaison anfängt, wissen wir vorher nie. Auf einmal sind die Leute da“, berichtet Mitarbeiterin Ivonne Erichson.
Wie in anderen touristischen Einrichtungen an der Seenplatte besteht im Klostercafé Malchow das Jahr aus zwei unterschiedlichen Hälften: einer ruhigeren winterlichen und einer belebteren sommerlichen. Von Mai bis Oktober öffnet das Café daher täglich von 11 bis 17 Uhr. Für die Zeit von November 2023 bis April 2024 überlegt man, nach der erfolgreichen Testphase in der letzten Saison wieder von Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 17 Uhr Gäste zu bedienen. Innerhalb der Sommerhälfte gibt es jedoch wiederum eine Phase von mehreren Wochen, die man als „echte Hauptsaison“ bezeichnen kann und die sich im Großen und Ganzen mit der Zeit deckt, in der die meisten Bundesländer Sommerferien haben. „Ebenso wie vor den Feiertagen im Frühjahr kaufen wir da mehr Speisen und Getränke ein. Doch wann genau der Beginn, „Tag X“, kommt, wissen wir vorher nie. Die Leute sind dann auf einmal da, als hätte man einen Schalter umgelegt“, erzählt Ivonne Erichson, Mitarbeiterin des Klostercafés.
Das kleine Café neben dem Kunstmuseum im Kloster Malchow verfügt über zwei Gasträume mit insgesamt 35 Plätzen. Bei schönem Wetter können die Besucher auch die zwanzig Außenplätze nutzen. Das Angebot an Speisen und Getränken verkaufen Ivonne Erichson und ihr Kollege Daniel Schröder am Tresen. In einem Küchen- und Lagerraum neben dem Schanktisch bewahren die beiden Angestellten die Lebensmittel auf und bereiten sie für den Verkauf vor. „In den Räumen, die derzeit das Café bilden, erlaubt der Denkmalschutz keine richtige Küche“, begründet die Mitarbeiterin. Im Klostercafé kann man leckeren Kuchen von einer Bäckerei aus der Umgebung oder Bockwurst essen, Kaffee oder Kaltgetränke dazu trinken. Eine Schankerlaubnis hat das Café nicht. Nur bei Veranstaltungen darf es auch alkoholische Getränke verkaufen. Ivonne Erichson, 38, kann in ihrer Vollzeitstelle hier das Wissen aus ihrer Ausbildung zur Restaurantfachfrau nutzen, die sie 2005 abschloss, sowie vielfältige Erfahrungen in der Gastronomie einbringen. Daniel Schröder ist gelernter Koch. Beide sind beim Malchower Kultur- und Sportring (KSR) angestellt, der das Café betreibt, und werden bei Bedarf auch bei der gastronomischen Versorgung der Eishalle eingesetzt.
Das Klostercafé zog unter seiner vorherigen Betreiberin 2018 vom Pfarrhaus in Stuer hierher. 2021 gab diese die Leitung auf und nahm die Inneneinrichtung mit. Damit waren die Gasträume zunächst einmal leer, nachdem das Café unters Dach des KSR gewechselt war. „Das Schloss Klink spendete uns damals Stühle und Außenmobiliar. Die Tische und den Tresen, die wir heute nutzen, haben KSR-Geschäftsführer Daniel Finn und ich gekauft und aufgebaut. So konnten wir Ostern 2021 zunächst Fensterverkauf anbieten, was ja aufgrund der damaligen Beschränkungen als einziges erlaubt war“, berichtet Ivonne Erichson. Heute schätzen Touristen und Malchower, unter ihnen auch Stammgäste, gleichermaßen die gemütliche Atmosphäre des Cafés, wo zahlreiche Kleinigkeiten aus den Museen auf dem Kloster die Räume schmücken und an einigen Wänden Bilder von Hobbymalern hängen, die auch gekauft werden können. Diese Ausstellungen wechseln aller zwei bis drei Monate.
Ivonne Erichson und ihr Kollege wechseln sich im Café oft ab, wenn wenig los ist. In den Stoßzeiten arbeiten sie auch gemeinsam. „Natürlich entfällt ein Großteil der Zeit auf den Verkauf, aber ich habe noch viele andere Aufgaben: bestelle die Waren, entwerfe die Dienstpläne, bespreche die Preise mit den Lieferanten, kümmere mich um die richtige Lagerung der Lebensmittel, erstelle nach Geschäftsschluss die Abrechnung und unterstütze Veranstaltungen des KSR gastronomisch“, zählt sie auf. So ist kein Arbeitstag wie der andere. Dies hängt auch damit zusammen, dass die Wahl-Malchowerin und ihr Kollege es stets mit unterschiedlichen Menschen zu tun haben. „Manche Gäste treten sehr fordernd auf, kritisieren beispielsweise die Kuchenpreise... Aber gutes Handwerk kostet, und das sage ich dann auch. Zum Glück überwiegen aber die positiven Stimmen.“ Viele Besucher genießen das Café als Ort der Ruhe und als schöne Ergänzung zu den Museen auf dem Kloster. Oft kommen Gäste mit Ivonne Erichson und Daniel Schröder ins Gespräch über die Klosteranlage als Ganzes. „Dann geben wir natürlich Tipps, was sie sich nach dem Besuch bei uns im Café noch anschauen können.“