Müritzer, Sächsische Schweiz und Landkreis Barnim kooperieren

Schön, wenn alle in einem Boot sitzen. Besser, wenn alle dann auch noch in die gleiche Richtung rudern. Das scheint auch, bei den drei LEADER Aktionsgruppen aus der Mecklenburgischen Seenplatte - Müritz, der Sächsischen Schweiz und dem Landkreis Barnim zu funktionieren. Gestern hat das Schiff mit der Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung „Kompetenznetz Touristische Mobilität“ der drei Interessenpartner volle Fahrt aufgenommen. Zwar sind die drei Regionen räumlich weit auseinander, aber im gemeinsamen Ziel, der Mobilität mit öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum, wollen die Müritzer, die Sächsische Schweiz und der Landkreis Barnim den Tourismus mit einbeziehen. „Immer mehr Touristen schauen, wie sie die Urlauberzeit ausgestalten können“, ist sich Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV, sicher. „Zwar haben wir vor 20 Jahren mit dem Nationalpark-Ticket eine gute Aktion gestartet, aber hier stagnieren die Nutzerzahlen“, so Buchwald. „Andere Möglichkeiten müssen erschlossen werden, um Besucher anzulocken und an die Region zu binden“, erklärte der Staatssekretär weiter und verwies auf den Schwarzwald. Hier gibt es das Projekt Konus, die kostenfreie Nutzung des Nahverkehrs, die eine zehnprozentige Steigerung der Übernachtungszahlen. Das will man auch bei den drei Kooperationspartnern erreichen. An der Müritz hat man bereits die ersten Schritte in diese Richtung absolviert. Die Stadtvertreter von Röbel/Müritz haben das Modell der kostenfreien Nutzung des Nahverkehrs durch Kurtaxen-Finanzierung abgesegnet. In Waren (Müritz) hat der Stadtentwicklungsausschuss mehrheitlich für die Erhöhung der Kurtaxen von 1,50 Euro auf zwei Euro gestimmt, um mit einer Mobilitätspauschale die Müritz kostenlos mit dem Öffentlichen Personennahverkehr zu umrunden. Die Kooperation zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte, der Sächsischen Schweiz und dem Landkreis Barnim soll weiterhin ein gemeinsames Lernen voneinander mit sich bringen. So sollen die Öffentlichkeitsarbeit und die Nutzung gemeinsamer Strukturen weiter vorangetrieben werden. „Mobilität ist der Schlüssel zur Lebensqualität und viele Berliner haben kein eigenen Pkw“, heißt es aus dem Landkreis Barnim. Hier greifen Aktionen wie „Ansommern und 48-Stunden erleben“. Weitere Möglichkeiten sollen in regionalen und gemeinsamen Workshops erarbeitet werden. Laut Kooperationsvereinbarung, die gestern im ÜAZ Waren (Müritz) unterzeichnet wurde, werden der Landkreis Barnim die Kernkompetenz „integrierte Verkehre“, die Sächsische Schweiz befasst sich mit dem Mobilitätsmarketing und durch die Müritzer werden Finanzierungsmodelle des touristischen Verkehrs erarbeiten.