Krebsinformationstag der Krebsgesellschaft MV
Schwesig: Niemand muss in Mecklenburg-Vorpommern mit Krebs allein sein

Auf dem 11. Krebsinformationstag der Krebsgesellschaft MV unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, hervorgehoben, wie wichtig es ist, dass von Krebs Betroffene nicht allein sind: „Ich habe diese schwere Zeit überstanden – nicht allein, sondern gemeinsam. Weil ich Menschen an meiner Seite hatte, die mich getragen haben: meine Familie, meine Freunde, mein medizinisches Team. Ohne diese Gemeinschaft hätte ich es nicht geschafft, den Krebs zu besiegen.“ Allein in Mecklenburg-Vorpommern erkranken jedes Jahr rund 11.000 Menschen neu an Krebs, Tendenz steigend. Weitere 80.000 Menschen leben mit der Krankheit. Niemand sollte mit der Herausforderung Krebs allein sein, betonte die Ministerpräsidentin. „Und niemand muss das in unserem Land. Dafür haben wir starke Strukturen und engagierte Menschen, die mittragen, die mitfühlen und mitkämpfen: in den Kliniken, in Selbsthilfegruppen, in den Familien, unter Freunden und Nachbarn. Rund 11.000 neue Krebsdiagnosen werden jährlich in Mecklenburg-Vorpommern gestellt, Tendenz steigend. „Neue Therapieansätze, eine starke Krebsforschung aber auch eine immer besser werdende medizinische Versorgung sorgen heutzutage dafür, dass zunehmend mehr dieser Krebserkrankungen heilbar sind“, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese beim 11. Krebsinformationstag im Schweriner Schloss.
Dazu gehören auch Privatpersonen, Stiftungen, die Spenden sammeln, um Krebspatientinnen und Patienten zu helfen.“ Die Krebsgesellschaft leiste einen unschätzbaren Beitrag zur Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Mecklenburg-Vorpommern: durch Beratung, Aufklärung, Selbsthilfeangebote, durch Malkurse, Yoga, Angebote für junge Menschen mit Krebs. Schwesig: „Wir als Gesellschaft tragen Verantwortung für Krebserkrankte. Deshalb arbeitet das Land ganz konkret daran, die Versorgung für Krebspatientinnen und Krebspatienten in MV weiter zu verbessern. Wir hören zu, wir stärken, wir begleiten. Klar ist auch: Gute Krebsdiagnostik und Krebstherapie dürfen keine Frage des Wohnortes sein. Sie muss flächendeckend und wohnortnah möglich sein.“ Krebs früh zu erkennen und bestmöglich zu behandeln gelinge am besten mit schnellem Transfer von onkologischem Fachwissen und neuesten medizinischen Erkenntnissen.
„Dazu wird das neue CCC-MV beitragen. Das Land fördert den Aufbau des Exzellenz-Zentrums mit jährlich 2 Millionen Euro“, ist sich Schwesig sicher. Ganz im Sinne des Mottos „Gemeinsam statt einsam“ sei auch das Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz zu verstehen, das der Landtag im vergangenen Jahr verabschiedet hat. Damit können Kliniken gemeinsam mit anonymisierten Patientendaten an der Verbesserung von Behandlungen arbeiten. Schwesig: „Für die Nutzung waren hohe Investitionen z.B. in die Informationstechnik nötig. Mehr als 10 Millionen Euro hat das Land dafür zur Verfügung gestellt. Mit dem Gesundheitsforschungsstärkungsgesetz sind wir Vorreiter in Deutschland. Das hat auch Professorin Buyx, die ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, beim gemeinsamen Jahresempfang der Unimedizinen Rostock und Greifswald hervorgehoben. Sie betonte, dass alle Bundesländer nach MV schauen und so ein Gesetz haben wollen.“
„Künftig sollen Krebspatienten stets von zertifizierten Kliniken erstbehandelt werden, die laut Reformplänen besonders qualifiziert und spezialisiert sein müssen. Dazu gehört zum Beispiel geübtes Fachpersonal, das in den neusten diagnostischen und therapeutischen Verfahren geschult ist“, erklärte Drese. Bisher ließen sich nur knapp weniger als die Hälfte der Patientinnen und Patienten in einem solchen spezialisierten Zentrum behandeln. „Dabei zeigen Studien, dass die richtige Klinik deutliche Vorteile für den Behandlungserfolg bei Krebs hat und das Gesamtüberleben steigt“, so die Ministerin. Sie verspreche sich von der Reform deshalb eine insgesamt hochwertigere Versorgung in der Onkologie. Drese hob hervor, dass Rauchen, ein hoher Alkoholkonsum, Übergewicht und ungenügende körperliche Bewegung das Risiko, an Krebs zu erkranken, deutlich erhöhen. „Deshalb werbe ich eindringlich dafür, die kostenlosen Krebsvorsorgeuntersuchungen lückenlos wahrzunehmen. Sie sind die effektivste Möglichkeit, die wir haben, um Krebserkrankungen zu erkennen und möglichst früh zu behandeln“, sagte Drese auf dem Krebsinformationstag.
So sei die generelle Inanspruchnahme laut Zahlen der AOK Nordost seit dem Beginn der Corona-Pandemie immerhin um 6,9 Prozent gestiegen. „Das betrifft jedoch nicht alle Untersuchungen gleichermaßen. Bei Gebärmutterhalskrebs liegen wir in Mecklenburg-Vorpommern zum Beispiel noch immer unter den Teilnahmequoten von 2019“, unterstrich sie. Informationen zu den kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen, die für die eigene Altersgruppe angeboten werden, erhalten Versicherte bei ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin sowie bei der eigenen Krankenkasse. Zusätzlich informiert auch der Gemeinsame Bundesausschuss auf seiner Website. Drese: „Explizit hinweisen möchte ich noch auf Änderungen bei der Darmkrebsvorsorge, die nun bereits Frauen ab 50 Jahren kostenlos zusteht. Zudem ist im vergangenen Jahr der Zeitraum bei der Brustkrebsvorsorge auf 75 Jahre verlängert worden.“