Literarisch-musikalischer Abend in der Fleesenseeschule
Malchower Schüler präsentieren Gedichte und Musikstücke

Am Abend des 26. Februar 2025 fand in der Aula der Fleesenseeschule Malchow die dritte Auflage für den literarisch-musikalischen Abend statt. Im Jahr 2023 startete in der Fleesenseeschule Malchow eine neue Tradition: Jeweils an einem Abend im Spätwinter organisiert ein Teil der Schülerschaft, angeleitet von einer Lehrkraft oder mehreren Mitgliedern des Kollegiums, eine Veranstaltung, die das Wort und den Ton verbindet – den literarisch-musikalischen Abend. 2025 fiel dieser auf den 26. Februar. Von 18 bis kurz vor 20 Uhr präsentierten einzelne Schüler der Klassen sieben, elf und zwölf selbstgeschriebene Texte oder Werke, die sie im Unterricht besprochen hatten. Dazwischen erklang Musik: Klavier- oder Gitarrenstücke, manchmal eine Kombination aus beidem, ebenfalls interpretiert von Schülern.
„In diesem Jahr planten alle beteiligten Schüler, ihre Texte selbst vorzutragen. Leider waren einige erkrankt, so dass für diese ein Stellvertreter einspringen musste“, erläuterte Deutschlehrerin Manuela Fichtner, die gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen den Abend organisiert hatte. Was die Schüler auf dem Podium zeigten, war sehenswert und hörenswert. Zwei von ihnen moderierten den Abend an und stellten nach und nach die einzelnen Nummern vor. Die Reihe startete mit dem berühmten Monolog von Goethes Faust in seiner Studierstube. Danach trugen Schüler der Deutschkurse der Jahrgangsstufe elf kurze Gedichte vor zum Thema „Was ist Literatur für mich?“ Für die eine war es, in eine andere Welt einzutauchen, für den anderen die Fähigkeit, eine Vielzahl an Figuren oder Menschen zu verstehen. „Literatur ist ein Blatt im Wind“, rezitierte eine Schülerin, „Literatur ist mein stiller Lehrer“, ein Schüler. Im nächsten Abschnitt stellten Siebtklässler ihre selbstgeschriebenen Fabeln vor, stilecht mit Moral am Ende. Vor der Pause agierten ein Schüler und eine Schülerin in Loriots „Der Fernsehabend“.
Es ist interessant zu sehen, welche Missverständnisse in der Kommunikation auftreten können“, meinte die Moderatorin vorab. Nach der Pause stellten Schüler der zwölften Klassen Gedichte zum Leben in der Großstadt vor – am Beispiel eines Berlins, das nicht ganz zu Unrecht als Moloch beschrieben wurde. Bemerkenswerte Passagen zur Unmenschlichkeit und Seelenlosigkeit des Zusammenlebens in vielen urbanen Räumen heute waren zu hören: „O Mensch, verloren in der Datenflut, dein Lächeln frisst der Algorithmus auf....“ Auch der folgende Textauszug aus Mary Shelleys „Frankenstein“, vorgetragen von einer Schülerin, stimmte nicht eben optimistisch. Zum Abschluss las eine Gruppe Jugendlicher der Jahrgangsstufe elf Kurzgeschichten über ihre persönlichen Sorgen und Ängste vor. Die Themen Flucht und Krieg waren dabei nachvollziehbarerweise sehr präsent. Dass beide eng miteinander zusammenhängen, dürfte den Schülern bewusst sein. Das Gedicht „Das Richtige tun“, schloss den Abend ab, dem man noch einige interessierte Zuschauer und Zuhörer mehr gewünscht hätte.