An der Fleesenseeschule Malchow läuft in diesem Schuljahr der dritte Durchgang von „ANGELNmachtSCHULE“, einem Projekt des Landesanglerverbandes, an dem sich mittlerweile rund dreißig Schulen im Land beteiligen. „Die Resonanz ist groß. Wir könnten mehr als die zehn Plätze pro Jahr anbieten, die das Projekt vorsieht“, berichten die beiden Leiter, Martin Pianka, ehrenamtlicher Vertreter des Angelvereins „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e. V. , und Torsten Krüger, Lehrer an der Fleesenseeschule und Hobbyangler.
Am Montagnachmittag dreht sich für die zehn Schüler, die in diesem Schuljahr unter zahlreichen Interessenten einen Platz bei „ANGELNmachtSCHULE“ erlost haben, alles um Fisch, Wasser und Angelgerät. Meist treffen sie sich um kurz vor vierzehn Uhr mit Martin Pianka und Torsten Krüger in einem Raum in der Schule. Dort lernen sie mit Material, das der Landesanglerverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. ausgearbeitet hat, alles, was sie über Gerätekunde, Fischkunde, Rechtskunde, Gewässerkunde oder Naturschutz wissen müssen, um gute Angler zu werden. „Wenn das Wetter es zulässt, gehen wir auch raus, zum Beispiel zum Stadthafen oder zum Erddamm, und wenden unsere Kenntnisse praktisch an“, erzählt Torsten Krüger. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin – denn unter den zehn Kindern der Klassen fünf und sechs sind stets auch Mädchen – erhält eine vollständige Angelausrüstung für Einsteiger mit verschiedenen Angeln und einem Angelkoffer mit unterschiedlichen Ködern. „Diese Ausrüstung ist teuer. Daher kostet der Kurs im Jahr zwischen 1400 und 1600 Euro. Wir freuen uns, dass wir diese Kosten über Sponsoren abdecken können“, erläutert Martin Pianka. Zum Programm des Projekts gehören auch drei ganztägige Exkursionen: zum Fischer nach Alt Schwerin, zum Müritzeum in Waren und zum Ozeaneum in Stralsund. Bei den Ausflügen, wo die Kinder praktisch arbeiten, begleiten zusätzliche kundige Betreuer die Gruppe, um sicherzustellen, dass jeder der jungen Angler die nötige Hilfe bekommt und sich keiner verletzt. „Daher können wir auch nicht mehr Plätze anbieten, obwohl es stets zahlreiche Interessenten gibt, seit wir zum Schuljahr 2021/22 das Projekt an der Fleesenseeschule gestartet haben“, betonen die beiden Leiter.
Martin Pianka und Torsten Krüger sind über die Jahre ein eingespieltes Team geworden. Jeder hat darin seinen persönlichen Aufgabenbereich: Pianka als ehrenamtlicher Vertreter des Angelvereins „Petri Heil“ Nossentiner Hütte e. V. ist der Experte für das vertiefte Wissen rund ums Angeln. Er beantwortet fachliche Fragen, zum Beispiel, wie man einen bestimmten Knoten bindet, organisiert Veranstaltungen und wirbt Spenden ein. Krüger, der ebenfalls zum Angelverein gehört, vermittelt die Theorie, kümmert sich um die schulorganisatorischen Dinge, fotografiert und schreibt Berichte. „Ich hatte vor einigen Jahren die Idee, dass man mal etwas mit Kindern und Jugendlichen machen könnte, um ihnen die Grundlagen des Angelns und des Naturschutzes nahezubringen“, erzählt Martin Pianka. Dabei stieß er auf das Projekt des Verbands, dem sich nach und nach rund dreißig Schulen im Land angeschlossen haben, und gewann die Fleesenseeschule und Torsten Krüger für die Mitarbeit. „Wir bereiten die Schüler in diesem Projekt auch auf die anspruchsvolle Prüfung zum Fischereischein vor, die sie mit vierzehn Jahren ablegen können.“ Der Schein sei aber nicht das Hauptziel. Die Teilnehmer lernen, Regeln einzuhalten, geduldig zu sein, im Team zu arbeiten. „Wir möchten sie vor allem auch lehren, Respekt vor der Kreatur zu haben“, sagen die beiden Projektleiter.