
Das Standesamt Malchow bietet Heiratswilligen neben der Zeremonie in den Trauräumen vor Ort seit längerer Zeit auch an, sich das Ja-Wort an außergewöhnlichen Plätzen zu geben. Zu Jahresbeginn ist auch der Ballon in die Reihe dieser derzeit vier externen Orte gerückt. „Wir hoffen nun, dass sich bald zukünftige Ehepaare bei uns melden, die sich für eine Rundfahrt im Ballon unmittelbar nach der Trauung entscheiden“, sagen die Standesbeamtinnen Martina Hellerung und Carmen Lüth.
Mit seiner individuellen Betreuung Heiratswilliger ist das Standesamt der Inselstadt Malchow ein begehrter Anlaufpunkt für potenzielle Ehepaare. „Wir haben für dieses Jahr zwar noch eine ausreichende Zahl freier Termine, aber alles in allem ist unser Hochzeitskalender schon gut gefüllt“, sagt die Standesbeamtin Martina Hellerung. Frauen und Männer, die sich das Ja-Wort geben wollen, können dies in Malchow natürlich traditionell in den Trauräumen im historischen Rathaus und im ehemaligen Amtsgericht tun. „Daneben haben sie aber noch die Auswahl zwischen vier Außenstellen. Derzeit sind das die Klosterkirche, die Fahrgastschiffe auf dem Malchower See, das Van der Valk Naturresort Drewitz - und seit Beginn des Jahres der Ballon“, fügt ihre Kollegin Carmen Lüth hinzu. Die externen Orte werden regelmäßig ausgeschrieben. Daher fallen ab und an welche heraus oder kommen neu hinzu, wie in diesem Fall. „Jan Fencik, der Betreiber der „Müritz-Ballone“, trat vor über einem Jahr mit der Idee des „Heiratens im Ballon“ an uns heran und hat uns überzeugt“, berichten die beiden Standesbeamtinnen. Bisher hat sich noch kein Paar für die Neuerung angemeldet: Aber das Jahr ist noch jung und die Zeit des schönen Wetters beginnt ja meist so im April. „Wir hoffen jedenfalls, dass in den kommenden Monaten Heiratswillige von unserem neuen Angebot Gebrauch machen werden.“ Interessierte können sich sowohl beim Malchower Standesamt als auch bei „Müritz-Ballone“ melden.

Wenn dann ein Termin gefunden ist und die Formalitäten geregelt sind, treffen sich am festgelegten Tag alle Beteiligten am Ballonstartplatz in Petersdorf bei Malchow. Dort führen die Standesbeamtinnen im oder neben dem Korb des Heißluftballons die Trauung durch, während das Luftfahrzeug noch am Boden bleibt. Dann startet der Ballon mit dem frischgebackenen Ehepaar plus Kindern oder Trauzeugen, falls gewünscht. Im Schnitt sechs Personen passen jeweils in die Körbe der beiden Ballone, die Jan Fencik für das Angebot nutzen wird. „Wir Standesbeamtinnen heben nicht mit ab, auch wenn das sicher eine interessante Erfahrung wäre“, sagt Martina Hellerung und lächelt. Natürlich muss das Wetter für die Ballonfahrt günstig sein. „Den Trauungstermin bucht man in der Regel mit großem zeitlichem Vorlauf, weil es meist viel zu organisieren gibt, zum Beispiel die Feier. Lässt das Wetter an diesem Tag keine Ballonfahrt zu, trauen wir das Paar dennoch, aber die Fahrt wird später nachgeholt“, erläutert Carmen Lüth. Ballonbetreiber Jan Fencik weist darauf hin, dass der Verlauf der Ballontour ohnehin vom Wind bestimmt wird. „Außerdem kann man in der schönen Jahreszeit wegen der Thermik nur in den zwei bis drei Stunden fahren, die dem Sonnenaufgang folgen, sowie den zwei bis drei Stunden, die dem Sonnenuntergang vorausgehen.“
Was das Heiraten im Heißluftballon insgesamt kosten soll, steht noch nicht fest. „Wir können für unseren Part sagen, dass wie bei den anderen externen Orten Mehrkosten anfallen. Den Preis für die Ballonfahrt selbst legt der Betreiber fest“, so die beiden Standesbeamtinnen. Jan Fencik nennt einen Betrag von bis zu 1.350 Euro von seiner Seite, gegebenenfalls plus Aufbau- und Abbaukosten für den Ballon. Er ist aber zuversichtlich, dass unter den Hochzeitsgästen potenzielle Helfer sein werden. Die Standesbeamtinnen werben auf verschiedenen Kanälen für das neue Angebot, unter anderem durch einen Kurztext im „Malchower Tageblatt“ und demnächst auf der Homepage des Standesamts. Carmen Lüth und Martina Hellerung freuen sich sehr auf Interessierte. „Denn was gibt es Schöneres, als auf Wolke Sieben in das Eheglück zu schweben?“