
Seit dem 17. Juli verkehrt je zweimal am Vormittag und am Nachmittag ein Kleinbus mit 19 Sitzplätzen zwischen Malchow und Göhren-Lebbin, außer an Sonn- und Feiertagen. Er hält jeweils dreimal in Malchow, einmal in Laschendorf, einmal in Untergöhren und einmal in Göhren-Lebbin. Das Angebot wurde aus dem Projekt Modellregion „SEENPLATTE rundum“ heraus in Zusammenarbeit mit der Inselstadt Malchow entwickelt, wobei sich auch die Kur- und Tourismus GmbH Göhren-Lebbin daran beteiligt. „SEENPLATTE rundum“ ist eine geplante Erweiterung des Projekts „MÜRITZ rundum“: ein Mobilitätskonzept, bei dem Besucher mit ihrer Kur- oder Gästekarte kostenlos Bus und Bahn in der gesamten Seenplatte nutzen können, so wie es jetzt schon in der Müritzregion der Fall ist. „Der „Malchow-Shuttle“ stärkt die Verbindung zwischen dem Luftkurort Malchow und dem Erholungsort Göhren-Lebbin, die aufgrund der räumlichen Nähe eine wechselseitige Attraktivität für Gäste und Einwohner bieten“, sagt Robert Neidel, der Geschäftsführer des Tourismusverbands Mecklenburgische Seenplatte e. V. mit Sitz in Röbel. So kann man zum Beispiel das Kloster oder die Eishalle in Malchow oder die Therme in Göhren-Lebbin auch mit dem Shuttle-Bus besuchen statt mit dem eigenen PKW, wenn man im jeweils anderen Ort wohnt. In dieser Pilotphase, die Mitte Juli begann und noch bis zum 31. Oktober dauern soll, möchte man das Angebot erproben und weiterentwickeln. „Ziel ist eine feste Etablierung für die Saison 2024“, so Robert Neidel. Der „Malchow-Shuttle“ soll zudem zu der genannten Erweiterung von „MÜRITZ rundum“ zu „SEENPLATTE rundum“ beitragen. Dafür wurden die Ankunfts- und Abfahrtszeiten auf einen guten Übergang zur Regionalbahn 15 nach Waren/Müritz ausgerichtet. Auch die Buslinie 22 Richtung Sietow soll perspektivisch angebunden werden. So wird es für die Gäste leichter, ohne Auto an einen der Orte anzureisen, die der Bus anfährt, und diesen wieder zu verlassen. Das Angebot wird aus dem Mobilitätsbeitrag der Kurabgabe finanziert, über den Malchower Übernachtungsgäste bisher bereits unter anderem den Plauer Rundbus und Göhren-Lebbiner Übernachtungsgäste den „Fleesensee-Shuttle“ nutzen durften. Auch an die Einwohner und Mitarbeiter wurde gedacht: Sie dürfen den Bus mit einem Fahrschein nutzen. Die einfache Fahrt zwischen den beiden Endpunkten kostet 2, 40 Euro.
Das Projekt ist nach einer sehr kurzen Vorlaufphase gestartet. „Nun gewinnt es zunehmend an Aufmerksamkeit und Bekanntheit“, betont Robert Neidel. So führen beispielsweise viele Mitarbeiter der Hotels in Göhren-Lebbin mit diesem Bus zum Einkaufen oder für andere Besorgungen nach Malchow. Während des Testzeitraums möchte man Erfahrungswerte und Hinweise dazu gewinnen, was gut läuft und was man noch verbessern könnte. Unter anderem wird geprüft, den Fahrplan zu erweitern und die Kurklinik Malchow und die Wohngebiete in der Friedenstraße besser anzubinden. „Ein großer Wunsch aller Projektpartner ist zudem noch die Erprobung einer Integration der Bahn zwischen Malchow und Waren innerhalb der Projektphase, deren Fortführung als nächster Schritt zu „SEENPLATTE rundum“ angestrebt wird“, meint Robert Neidel. „Die Stadt Malchow erhofft sich von diesem Mobilitätsangebot einen Mehrwert, der darin besteht, dass mehr Leute ihre privaten Fahrzeuge stehen lassen und den öffentlichen Personennahverkehr nutzen könnten, und zwar sowohl Gäste als auch Einheimische“, kommentiert Thomas Neske, der Sachbearbeiter für Wirtschaftsförderung, Sanierung, Tourismus und Wahlen bei der Inselstadt Malchow.