
Gestern startete um 18 Uhr in der Malchower „Werleburg“ das von Journalisten des „Nordkuriers“ moderierte Bürgermeister-Wahlforum. Die drei Bürgermeisterkandidaten, René Putzar, Ramona Stein und Michael Meyer, stellten sich zahlreichen Fragen und entwickelten so eine Vision dessen, wie sie die Inselstadt Malchow in den kommenden acht Jahren gestalten könnten.
Nordkurier-Chefreporter Ingmar Nehls eröffnete die gut besuchte Veranstaltung kurz nach 18 Uhr mit der Feststellung, dass Wahlforen wie dieses, bei dem sich Kandidaten für das Bürgermeisteramt anhand von Fragen präsentieren, für ihn bereits Tradition habe. Vor kurzem habe er ein solches Forum in Röbel/Müritz moderiert. Auch in Waren (Müritz) wurde bereits das Wahlforum als Vorstellungsrunde genutzt. In Malchow sei es aber eine Premiere. In der Inselstadt stellen sich drei Kandidaten zur Wahl für den Posten des Stadtoberhauptes, die am 23. April 2023 stattfindet.
Der parteilose Amtsinhaber René Putzar, die parteilose Kandidatin Ramona Stein und der CDU-Politiker Michael Meyer wohlen jeweils die Geschicke von Malchow als Bürgermeister leiten. Ingmar Nehls und seine Kollegin, die Volontärin Lisa Gutzat, lasen vor der Vorstellungsrunde der drei Bürgermeister-Kandidaten aus einem Leserbrief vor und läuteten so die Runde ein. So meinte ein Leser und fragte: „Eigentlich sind die Malchower mit ihrem jetzigen Bürgermeister zufrieden. Was würden die Neuen also anders machen?“ Danach präsentierten sich die Kandidaten kurz und beantworteten im Anschluss die Frage, welches Profil sie dem Amt geben würden. Fragen jeglicher Art bestimmten generell den Abend, mit denen sich nach und nach herauskristallisierte, welche Vision die Kandidaten davon haben, wie sie Malchow in den kommenden acht Jahren der Legislaturperiode gestalten könnten.

Alle drei zeigten anhand des Malchow-Quiz, dass sie ihre Stadt gut kennen, wussten meist die richtigen Antworten auf die Fragen nach der Länge der Sommerrodelbahn, dem Fertigstellungsjahr des Rathauses oder dem Namen des ersten Bürgermeisters der Inselstadt. Im zweiten Teil der Veranstaltung präsentierten Nehls und Gutzat Themenfragen der Leser, deren Antworten bei den Malchowern im Saal der „Werleburg“ auf großes Interesse stießen: Was wäre die erste Amtshandlung nach der Wahl? Wie werden Sie dem schlechten Zustand einiger Straßen in Malchow zu Leibe rücken? Welche Ideen für eine funktionierende Mobilität in der Inselstadt haben Sie? Wie soll es mit dem Tourismus weitergehen? Dabei zeigte sich einmal mehr, dass das Thema Verkehr und Tourismus – neben einigen anderen – die Gemüter sehr bewegt: Welche Lösung findet man für den Durchgangsverkehr auf der Insel, speziell in der Saison? Wie gestaltet man ein Konzept für ganzjährigen Tourismus?
Verträgt Malchow den Bau mehrerer Hotels, so wie es angedacht ist? Die unterschiedlichen Interessen und Meinungen zu diesen Themen unter einen Hut zu bringen und die entsprechende Strategie so zu kommunizieren, dass sie die Menschen erreicht, gehört zu den Herausforderungen, denen sich jeder zukünftige Bürgermeister stellen muss, ob er nun Ramona Stein, Michael Meyer oder René Putzar heißt. In den abschließenden Publikumsfragen zeigten sich dann weitere Aufgaben für die Zukunft. So wurden unter anderem das Konzept für das Kloster, Angebote für Kinder und Jugendliche, der Mangel an öffentlichen Toiletten und die Aussichten für die geplante Lachsfabrik genannt. Ein breites Betätigungsfeld wartet also auf denjenigen oder diejenige, die ab Juli 2023 für acht Jahre die Geschicke der Inselstadt entscheidend mitbestimmen wird.