Verwaltung korrigiert Infektionszahlen

Auf dem MV-Gipfel wurden gestern folgende Festlegungen getroffen: Ab 35 gemeldeten Neuinfektionen können Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern eigene Verordnungen und Regeln festlegen. Ab 50 gemeldete positivgetesteten pro 100.000 Einwohnern können Familienfeiern weiter eingeschränkt, Sperrstunden verhängt und die Maskenpflicht ausgeweitet werden. Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ist am Samstag bereits mit einer eigenen Allgemeinverfügung vorgeprescht und sorgte damit für viel Unmut. Für noch mehr Verwirrung sorgten exorbitante Coronafallzahlen, die der Landkreis am Montag über eine Pressemittteilung veröffentlichte. Auf Nachfragen ruderte die Verwaltung zurück und räumte einen Fehler ein.
Am 19. Oktober 2020 vermeldete der Landkreis Mecklenburgischer Seenplatte: "Aktuell hat der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte am vergangenen Wochenende Laborergebnisse erfahren, wonach 11 Menschen positiv getestet wurden. Derzeit ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung zu beobachten.
Vier Reiserückkehrer haben Infektionen aus Weißrussland, Polen und Nordrhein-Westfalen mitgebracht. Etwa 40 % der Infektionen gehen auf private Feiern zurück.
Die aktuellen Meldungen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte kamen vor allem aus den Regionen um Malchin, Waren (Müritz) und Röbel/Müritz. Sechs Patienten aus dem Landkreis mussten am Wochenende im Klinikum Neubrandenburg stationär aufgenommen werden. Damit befinden sich jetzt insgesamt 67 an Corona erkrankte Personen im Krankenhaus. Ein Patient muss beatmet werden. Aktuell sind 187 Personen im Landkreis an Corona erkrankt.“ Mit diesen Zahlen wurde auch „einer der nächsten Schritte, eine Maskenpflicht im Unterricht für Kinder ab der 5. Klasse", manifestiert.
In einem Statement aus der Kreisverwaltung im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hieß es am Dienstag: „In unserer Pressemitteilung, die wir gestern zur aktuellen Lage geschrieben hatten, ist irrtümlich eine falsche Zahl für die Corona-Patienten, die in Krankenhäusern behandelt werden, genannt worden. Richtig ist natürlich die Angabe vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS), dass seit Beginn der Pandemie im Landkreis insgesamt 43 an Corona erkrankte Menschen im Krankenhaus behandelt werden bzw. wurden.“ Auf die 187 Personen, die im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte an Corona erkrankt sein sollen, ging die Verwaltung nicht weiter ein.
Richtig ist, dass die Inzidenz der gesamt positiv getesteten bei 136 liegt. Eine Erkrankung mit COVID-19 spiegelt diese Zahl nicht wider.
Allein am Montag wurden im Testzentrum des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte 211 Abstriche vorgenommen worden. Die beiden mobilen Abstrichteams haben insgesamt 180 Personen abgestrichen. Im Gesundheitsamt sind zahlreiche Kontaktpersonen, die in der Mecklenburgische Seenplatte zu Hause sind, zu Fällen aus anderen Bundesländern und Landkreisen in Mecklenburg-Vorpommern zur Nachverfolgung übernommen worden.
Die Bundeswehr hat auf das Amtshilfeersuchen von Landrat Heiko Kärger sehr schnell reagiert und unterstützt das Gesundheitsamt ab heute täglich mit weiteren zehn Kräften bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung.