Notrufe werden noch nicht ab Neujahr in Neuendorf disponiert
Beim Rettungsdienst und bei der Feuerwehr erwartet man, dass diese schnell kommen, wenn man sie braucht. Anders beim Neubau der Integrierten Rettungsleitstelle des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. „Wir gehen in die finale Phase“, heißt es seitens des kreislichen Ordnungsamtes, doch eigentlich sollten die Disponenten bereits ab Neujahr die ersten Notrufe in der modernen Rettungsleitstelle auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale Neuendorf entgegennehmen und Einsätze von hier disponieren.
„Die beauftragten Firmen arbeiten aktuell daran, dass die neue Rettungsleitstelle ihren Betrieb im I. Quartal 2021 aufnehmen wird. Auch auf dieser Baustelle gab es in diesem durch die Corona-Pandemie Probleme, wie Lieferengpässe. Dadurch haben sich einige Arbeiten verzögert, so dass sich der Fertigstellungstermin zum Jahresende um ca. acht Wochen verschiebt“, heißt es seitens des Landkreises.
Dennoch ist Dirk Rautmann, Leiter des Amtes Schulverwaltung und Zentrale Dienste beim Landkreis optimistisch: „Wir werden im ersten Quartal 2021 die neue Rettungsleitstelle einweihen können. Bei einem mehr als sechs Millionen Euro umfangreichen Projekt sind zwei bis drei Monate Verzögerung vertretbar“, so der Amtsleiter. „Abgesehen von den Lieferschwierigkeiten, die mit der aktuellen Situation zu tun haben, laufen die Bauarbeiten Hand in Hand unter den Gewerken. Wir sind mit unseren Firmen sehr zufrieden“, so Dirk Rautmann.
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte baut eine neue Integrierte Rettungsleitstelle auf dem Gelände der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) in Neuendorf. Für diese mit rund sechs Millionen Euro veranschlagte Baumaßnahme hat das Innenministerium Förderung von 3,2 Millionen Euro gewährt. Zum Jahreswechsel war eigentlich geplant, dass die neue Rettungsleitstelle für den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte von der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg in die FTZ Neuendorf umzieht.
Mit dem Zusammenschluss der ehemaligen Landkreise Mecklenburg-Strelitz, Müritz, Demmin und der Stadt Neubrandenburg gibt es mehr Einsätze und zusätzliche Aufgaben. Deshalb wird mit dem Neubau eine integrierte Rettungsleitstelle mit den höchsten technischen Standards und Sicherheitsanforderungen entstehen. Somit können die Einwohner an der Mecklenburgischen Seenplatte, und damit auch der Müritz-Region ab 2021 in Notfällen von einer hochmodernen neuen Rettungsleitstelle aus betreut werden.
Originäre Aufgabe der Integrierten Leitstelle ist es, alle Kräfte und Mittel der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr schnell, optimal und koordiniert zum Einsatz zu bringen.
„Für die Gewährleistung dieser Aufgaben brauchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unsere Unterstützung, wenn es um Arbeitsbedingungen, technische Ausstattung und Standards geht. Deshalb ist es für mich wichtig, dieses Vorhaben mit Fördermitteln zu unterstützen“, dankt Innenminister Caffier.
Jährlich wird in der Rettungsleitstelle Neubrandenburg der Notruf 112 rund 57.000 Mal gewählt. Im Jahr 2018 wurden 32.300 Notfallrettungen und 13.100 Krankentransporten sowie 3.100 Feuerwehreinsätze zur Brandbekämpfung oder technischen Hilfeleistung disponiert.
Telefonnummer Rettungsleitstelle Neubrandenburg
In der integrierten Rettungsleitstelle des Landkreises Mecklenburigsche Seenplatte wurde jetzt eine weitere öffentliche Telefonnummer geschaltet. Unter 0395 / 5822222 können Bürger allgemeine Auskünfte zu Bereitschaftsdiensten einholen. Für lebensbedrohliche Fälle, Unfälle oder Brände ist weiterhin der bundeseinheitliche Notruf 112 zu nutzen.
Bei Nichterreichen des Bereitschaftsarztes kann die Telefonnummer 0395 / 570878000 oder die 0395 / 5822222 der Rettungsleiststelle Neubrandeburg angerufen werden.
Gehörlosen-Notruffax: 0395 / 5663112.
Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst bundesweit: Rufnummer 116 117 für ärztliche Hilfe bei akuten, nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen außerhalb der Sprechstundenzeiten.