
Auch den gestrigen Montag nutze die Müritzer Initiative „Menschlich Stark Miteinander“, um auf dem Neuen Markt in Waren (Müritz) zu demonstrieren. Veranstaltungsleiter und Mitorganisator Markus Häcker gab wie üblich die Regeln und Auflagen bekannt und wollte es eigentlich dabei belassen. Doch von seinem Konzept musste er etwas abweichen, denn erneut flankierten ungebetene Störer die gut 300 friedlichen Teilnehmer. Erst in der vergangenen Woche gab es in diesem Zusammenhang einen unschönen Vorfall, gegen den sich die Demonstranten verwehren und den sie ganz klar missbilligen.
So wurde am 09. Januar 2023 eine Pressevertreterin am Rande der Montagsdemo von Mitgliedern der rechten Gruppierung „Neue Stärke“ bedrängt und bedroht. „Die besagten Personen sind keine Teilnehmer unserer Kundgebungen! Sie stehen nicht mit den Menschen auf dem Markt zusammen, sondern halten sich eher am Rand des Geschehens auf dem Marktplatz auf. Das war anfangs noch anders, unsere deutlichen Botschaften haben sie jedoch anscheinend erreicht. Sie nehmen auch nicht am friedlichen Spaziergang teil, sondern gehen nebenher, benutzen Abkürzungen und versuchen durch ihr plötzliches Auftreten unsere Ordnungskräfte zu stressen. Weder applaudieren sie, noch bringen sie Missfallen zum Ausdruck. Sie sind teilnahmslos“, distanzierten sich die Montagsdemonstranten und die Initiative „Menschlich Stark Miteinander“ von diesem Vorfall und unterstrichen ganz klar: „Insbesondere nach Bekanntwerden ihrer Organisation in einer Partei (Neue Stärke) haben wir wiederkehrend versucht, einen Ausschluss von unseren Veranstaltungen montags zu erwirken. Die Polizei fordert seither mehr Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei aus Schwerin an und führt zumindest bei einem Mitglied sofort nach Betreten des Marktes eine polizeiliche Maßnahme durch. Ein Ausschluss ist ohne Weiteres nicht umsetzbar.“
Auch gestern tummelten sich diese unerwünschten Gestalten im Bereich des Marktplatzes. „Ich wollte nicht viel sagen, aber ich habe gemerkt, es ist eine unangenehmere Stimmung als sonst. Wir haben wieder Gäste hier. Die, die immer hier sind und die wir nie haben wollen. Aber auch die anderen, die genau so doof sind“, zog Markus Häcker schnell eine klare Grenze. „Die, die hier auf dem Markt stehen und zu uns gehören, sind ganz nette Leute. Sie sind kritisch, aber friedlich“, so der Demo-Initiator und bat weiterhin um eine friedliche Versammlung ohne Störungen. Auch Holger Anton wünschte sich in seinem Statement mehr friedliche Gemeinsamkeit. Der Redner musste ebenfalls auf die zurückliegenden Tage eingehen und informierte, dass er für seinen jüngsten Redebeitrag eine Anzeige kassierte. „Ich werde aber weiterhin sagen, was ich denke“, so Holger Anton. Matthias Schwabe als dritter Redner sagte was ebenfalls was er denkt und seine Gedanken waren bei den aktuellen Kriegshandlungen. Dabei ließ Matthias Schwabe seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen und zog erschütternde Parallelen, die alle Kriege unweigerlich mit sich bringen. „Viele Menschen sind bereits auf beiden Seiten gestorben. Viele weitere werden noch sterben, wenn der Krieg nicht beendet wird.“ Und eben diesen Krieg kann man nicht mit Waffen beenden, sondern nur mit Gesprächen und Verhandlungen. In seiner eindrucksvollen und sehr emotionalen Rede sprach Matthias Schwabe den Demonstranten aus der Seele, die sich nichts sehnlicher als Frieden wünschen. Dies unterstrichen sie mit einem friedlichen Spaziergang über den Schweriner Damm. Abseits der Demonstration musste die Polizei sich mit den unerwünschten Störern auseinandersetzen. Die Beamten konnten die Situationen aber zugunsten einer friedlichen Montagsdemo klären.