Hamburger Aalversandstelle liefert Jungaale

Die Mecklenburgische Seenplatte ist wieder um eine Million Aale reicher. Gestern rollte mit einem Transporter der Hamburger Aalversandstelle eine 336 Kilogramm schwere und sehr wertvolle Fracht auf das Gelände der Müritzfischer in Eldenburg. Schonend und sicher verpackt kamen auch in diesem Jahr eine Million Glasaale nach Waren (Müritz), um den Bestand und damit die nachhaltige Fischerei von Aalen zu gewährleisten. Gebannt warteten schon die regionalen Fischer auf den Transporter, der Jahr für Jahr die Glasaale über Hamburg von der französischen Küste nach Mecklenburg bringt.
Um die 345 Euro kostet das Kilo Glasaale, was einer Menge von gut 3.500 Jungfischen entspricht. Nach und nach rollen die Fischer mit ihren Fahrzeugen an den Transporter der Aalversandstelle und holen ihre Bestellungen ab. Schnurrstraks ging es dann weiter zu den vielen Aussetzpunkten an der Mecklenburgischen Seenplatte. Knapp 400.000 Glasaale wanderten alleine in die Müritz. Auch der Kölpinsee, der Fleesensee, der Malchower und der Plauer See wurden mit den kleinen Glasaalen besetzt. Die jetzt drei Jahre alten Fische brauchen noch weitere acht Jahre, bis sie zu einem stattlichen Speisefisch gewachsen sind. Der Besatz mit den etwa fünf Zentimeter großen Glasaalen wird Jahr für Jahr durch die Müritzfischer zelebriert. Diese Aktion, die bereits seit den 60iger Jahren durchgeführt wird, gehört zum Projekt nachhaltige Fischerei. Sie ist aber auch nötig. Die Verbauung der Flüsse in Europa macht es dem Aal schier unmöglich, auf natürlichem Weg bis nach Norddeutschland zu gelangen. Die Fischerei Müritz–Plau GmbH mit den Müritzfischern ist Deutschlands größter Binnenfischereibetrieb. Neben dem traditionellen Fischfang haben sich die Müritzfischer der Fischzucht und der Aquakultur verschrieben.