Steffen Steinbeck von den Müritzfischern geht nicht nur in seiner Rolle als Kultfischer von der Müritz auf, sondern auch als Neptun versprüht er Spaß und gute Laune. Und die hatte er am Freitagnachmittag reichlich, als er endlich wieder als Herrscher der Meere, Seen, Flüsse und Pfützen sich um die „dreckigen Landratten“ beim Röbeler Seefest kümmern durfte.
Um 14 Uhr schnappte sich Neptun, alias Steffen Steinbeck, den Rathausschlüssel der Stadt Röbel/Müritz, um in den folgenden drei Tagen in der kleinen Müritzstadt zu regieren. Röbels Bürgermeister Andreas Sprick nahms gelassen und überreichte die Herrschaft bereitwillig und war sich sicher, dass das Amt des Stadtchefs in sicheren Händen ist. Neptun kam natürlich nicht alleine. Samt Gefolge entsprang er am Freitag der Müritz und ließ sich per Kutsche auf den Marktplatz vor das Rathaus kutschieren. Zuvor sammelte Neptun einige Beschwerden von Bürgern ein, die sich vertrauensvoll an den Herrscher wandten. Aber lange hielt sich Neptun nicht mit Floskeln auf, schließlich sollte gefeiert werden. Und so ging es per Kutsche und samt Tross zum Röbeler Stadthafen. Ein kleiner Plausch mit den Müritzfischern, unzählige Fotos mit begeisterten Kindern und Junggebliebenen und schon ging es ins proppenvolle Festzelt. Alle warteten gespannt, wer sich wohl der Taufe stellen musste und die Häscher gingen auf Jagd. Neben vier fast „freiwilligen“ Täuflingen nahm auch Bürgermeister Andreas Sprick Platz. „Willst du dich freikaufen“, fragte Neptun den Amtsmann. Und der konnte schließlich die Taufe umgehen, in dem er den von Neptun spendierten Räucheraal holte und ein Fass Freibier obendrauf packte. Für die vier anderen gab es aber kein Entrinnen, sie mussten sich der Neptuntaufe stellen – ganz zur Freude von hunderten Schaulustigen.