Der Neubau der Grundschule „Käthe-Kollwitz“ Waren (Müritz) zieht sich bereits seit Jahren hin und scheint noch vor dem ersten Stein, mit seiner aufwendigen und kostspieligen Planung in der Schublade der Warener Stadtverwaltung zu verschwinden. Aufgrund der Kostenexplosion und dem aktuellen Investitionsvolumen von über 24 Millionen Euro tagt am 07.04.2022 der Warener Hauptausschuss und die Beschlussvorlage dürfte bei Schülern, Eltern und Lehrern für lange Gesichter sorgen:
So hat die Stadtverwaltung Waren (Müritz) folgende Vorlage als „Grundsatzbeschluss zur Umsetzung der Inklusion in der Stadt Waren (Müritz) als dritte Änderung“ an die Stadtvertreter ausgegeben.
„Aufgrund der massiv gestiegenen Kosten für den Neubau der Grundschule Käthe-Kollwitz am Standort Hans-Beimler-Straße, den zu erwartenden Projektrisiken für die weitere Umsetzung der Inklusionsvorgaben durch das Land MV und den damit verbunden Auswirkungen auf den städtischen Haushalt wird der Grundsatzbeschluss mit der Beschlussvorlage 2019/0043 2.Änderung aufgehoben. Gleichzeitig wird der Bürgermeister beauftragt, Gespräche mit den Schulen, dem Planungsträger für die Schulentwicklungsplanung, dem Staatlichen Schulamt Neubrandenburg und dem Land MV mit dem Ziel zu führen, Sanierungs- und Umbauvarianten für unsere Schulen in Waren-West vorzubereiten, die im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt Waren (Müritz) liegen und ein bedarfsgerechtes Schulangebot für unsere städtischen Schulen in unserem Stadtgebiet ermöglichen.“
Jeweils am 24. Februar und am 10. März 2022 erfolgten die Submissionen der beiden Hauptlose (Los 1 Generalunternehmen Schule, Los 2 Lüftungsanlage Schule). Hierbei wurde eine enorme Überschreitung der geplanten Kosten von 15,1 Millionen Euro für den Grundschulneubau Käthe-Kollwitz ersichtlich. Mit Stand vom 28. März 2022 erhöhen sich die voraussichtlichen Gesamtkosten für den Grundschulneubau auf ca. 24.178.386,28 Euro. „Aufgrund der aktuellen massiven Energiepreissteigerungen, Lieferausfällen, nicht vorhandenen Ausführungskapazitäten und nicht einschätzbaren Marktsituation wurde eine Nachtragsrisikoeinschätzung von 20% auf die bekannten Gesamtkosten eingerechnet“, heißt es aus der Stadtverwaltung.
Bürgermeister Norbert Möller hatte in einer Telefonkonferenz mit Minister Christian Pegel Mitte März 2022gemeinsam mit dem Amt 60 versucht, eine erhöhte finanzielle Beteiligung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen. Das ernüchternde Ergebnis: „Von der Landesregierung gibt es keine zusätzlichen Fördermittel für den Grundschulneubau Käthe-Kollwitz.“ Der städtische Eigenanteil für den Grundschulneubau Käthe-Kollwitz steigt somit von 10,6 Millionen Euro auf knapp 20 Millionen Euro und damit ist die Gesamtfinanzierung im städtischen Haushalt 2022 nicht gesichert. Aus diesem Grund sollen die Ausschreibungen der Los 1 und 2 aufgehoben werden.
