
Heute werden an der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern die ersten vier von insgesamt 19 Drehleitern an Vertreter der Gemeinden Crivitz, Ducherow, Wismar und Löcknitz übergeben.
19 Gemeinden und Ämter in Mecklenburg-Vorpommern erhalten bis 2024 eine neue Drehleiter für ihre Freiwilligen Feuerwehren aus einer gemeinsamen Ausschreibung mit Brandenburg. Durch die Bestellung höherer Stückzahlen konnten pro Drehleiter etwa 200.000 Euro im Vergleich zur Einzelausschreibung gespart werden, so dass eine Drehleiter nun rund 570.000 Euro statt 770.00 Euro in der Beschaffung kostet.
Bereits gestern wurde elf neue Fahrzeuge des Typs Tragkraftspritzfahrzeug-Wasser an die Freiwilligen Feuerwehren übergeben. So auch an die Kameraden aus Schwinkendorf, Kambs, Vielist, Groß Dratow, Massow und Alt Rehse.
Für das Amt Seenlandschaft wurde mit den drei TSF-W für die Feuerwehren aus Schwinkendorf, Vielist und Groß Dratow insgesamt sieben Fahrzeuge über das Landesprogramm gefördert. Die Kameraden freuen sich schon jetzt über die neue Technik und bedanken sich bei der Landesregierung für die Unterstützung. Gleichzeitig hoffen die Einsatzkräfte aber auch, dass die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern auch das Förderprogramm „Musterfeuerwehrhaus“ ebenso enthusiastisch weiterführt und voranbringt, wie sie es mit den Fahrzeugen getan haben. „Die Technik ist jetzt auf einem guten Stand, jetzt müssen aber auch die Gerätehäuser saniert, modernisiert oder neu gebaut werden, damit die Einsatzbereitschaft im ländlichen Raum weiterhin gewährleistet ist“, heißt es aus den Feuerwehren der Mecklenburgischen Seenplatte.
„Nach den kleineren Feuerwehren, die im ersten Programmteil neue Tragkraftspritzenfahrzeuge erhalten, setzen wir nun auch den zweiten Teil um mit Löschfahrzeugen für die Feuerwehren, die auch überörtliche Aufgaben wahrnehmen“, sagte Innenminister Christian Pegel. Das Unternehmen Rosenbauer, das bereits 2020 den Sammelauftrag für 265 Tragkraftspritzenfahrzeuge-Wasser, kurz TSF-W, gewonnen hatte, werde jetzt auch bis zu 40 Löschgruppenfahrzeuge ans Land liefern.
„Sobald das LPBK voraussichtlich im das Musterfahrzeug als Prototyp abgenommen hat, werden wir auch 2024 monatlich verschiedene Chargen an die Feuerwehren im Land übergeben. Ebenfalls in der ersten Jahreshälfte 2023 werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LPBK das Musterfahrzeug für die Tanklöschfahrzeuge in Augenschein nehmen. Diese werden dann bis 2025 ausgeliefert“, so Christian Pegel.
Inhalt beider Aufträge ist der Bau, die Ausrüstung und Lieferung von jeweils 14 bis 40 Stück beider Fahrzeugtypen. Es besteht für die Kommunen im Land und ihre Feuerwehren auch die Möglichkeit, Fahrzeuge des jeweiligen Fahrzeugtyps außerhalb des Förderprogramms „Zukunftsfähige Feuerwehr“ zu den Vorzugskonditionen des Landes abzurufen. Für diese Fahrzeuge können die sonst üblichen Förderungen wie beispielsweise durch die Feuerschutzsteuer oder Sonderbedarfszuweisungen etc. beantragt werden.
Technik und Ausstattung
LF 20: Das Löschgruppenfahrzeug ist für den Einsatz bei Bränden konzipiert. Es wird mit einem Automatik-Schaltgetriebe mit Allradantrieb mit Differenzialsperren ausgestattet sein. Der Löschwasserbehälter fasst 2.500, der Schaummittelbehälter 120 Liter Inhalt. Die Fahrzeuge werden über eine Wärmebildkamera, vier Atemschutzgeräte in der Mannschaftskabine sowie eine Zusatzausrüstung für den Einsatz bei Waldbränden und Wasserschäden verfügen.
TLF 3000: Diese Tanklöschfahrzeuge werden meist zur Bereitstellung von größeren Wassermengen und Löschwasserversorgung abseits befestigter Straßen eingesetzt. Sie werden mit Löschwasserbehältern mit 3.500 und Schaummittelbehältern mit 200 Liter Fassungsvermögen ausgestattet. Als zusätzliche Beladung werden die TLF 3000 einen selbstaufrichtenden Faltbehälter mit 10.000 Liter Fassungsvermögen für Löschwasser bekommen.
Hintergrund
Mit dem Programm „Zukunftsfähige Feuerwehr“ stellt das Land Mecklenburg-Vorpommern in den Jahren 2020 bis 2023 insgesamt 50 Millionen Euro zur Verbesserung des flächendeckenden Brandschutzes bereit. Mit dem Geld wird insbesondere die Beschaffung moderner Feuerwehrfahrzeuge durch die Gemeinden als Träger des gemeindlichen Brandschutzes gefördert. Dafür stehen zwei Vorhaben im Fokus, bei denen die vom Land organisierte Zentralbeschaffung zu höherer Wirtschaftlichkeit führen soll:
Im bereits gestarteten ersten Projektteil werden insbesondere für kleine Feuerwehren 265 Tragkraftspritzenfahrzeuge Wasser (TSF-W) beschafft. Bisher hat das Land 211 dieser Modelle an Wehren im Land übergeben. Die übrigen sollen 2023 hergestellt und ausgeliefert werden.
Im zweiten Projektteil werden zugunsten der Feuerwehren mit überörtlichen Aufgaben Tanklöschfahrzeuge (TLF 3000) und Löschgruppenfahrzeuge (LF 20) beschafft.
Auch die Landkreise und kreisfreien Städte haben von dem Förderprogramm profitiert und – basierend auf den Lehren aus dem Großfeuer bei Lübtheen im Sommer 2019 – insgesamt elf geländegängige Tanklöschfahrzeuge speziell für den Waldbrandschutz erhalten.