
Der Yachtclub Malchow e. V. hat die Winterpause genutzt, um seinen Holzsteg gründlich zu erneuern. Zum „Antuckern“, dem Start in die Bootssaison 2023, wurde die neue Steganlage offiziell in Betrieb genommen. Für die Erneuerung hat der Verein unzählige Arbeitsstunden geleistet und rund 100.000 Euro ausgegeben.
Die alte Steganlage hatte fast zwei Jahrzehnte auf dem Buckel – oder vielmehr auf den Planken. „Wir haben sie 2003/2004 errichtet, als wir das Gelände auf der Malchower Klosterseite übernahmen. Der Bau kostete damals rund 64.000 Euro“, sagt Klaus Krompholz, Vereinsvorsitzender des Yachtclubs. Nach seinen Erfahrungen hält eine solche hölzerne Steganlage meist knapp zwanzig Jahre. Dann muss sie erneuert werden. So auch hier: „Die Unterkonstruktion wies nun Mängel auf, das Holz gammelte. Auch viele der Dalben, der hölzernen Rammpfähle, mussten ausgetauscht werden, weil sie vor allem an der Wasseroberfläche angegriffen waren“, erläutert der Vereinsvorsitzende. Den Steg auszubessern oder nur Teile zu erneuern, reichte nicht. So gingen die Vereinsmitglieder nach dem Saisonschluss im Herbst an die anstrengende Aufgabe, die alte Anlage abzureißen. Vorher waren alle Bootseigner und Bootsnutzer natürlich gebeten worden, die Boote an andere Orte zu bringen. Ab Februar errichtete dann eine Stegbaufirma mit fachmännischem Know-How und der entsprechenden Technik den Steg mit Unterkonstruktion und Dalben neu. Einzelne Elemente des alten Stegs, die noch in gutem Zustand waren, baute sie wieder ein. „Nun sollte alles wieder knapp zwanzig Jahre halten“, meint Klaus Krompholz.

Den Steg zu erneuern, war eine Herkulesaufgabe für die knapp dreißig Vereinsmitglieder – sowohl, was die eigene körperliche Arbeit angeht, als auch, was den finanziellen Einsatz betrifft. „Bei den Arbeitseinsätzen zum Abriss hat jeder motiviert nach seinen Fähigkeiten mit angepackt und war mit Leib und Seele dabei“, lobt der Vorsitzende. Der Verein hatte im Vorfeld sogar eigens eine Stegkommission gegründet, geleitet vom Stegverantwortlichen Torsten Brommert, die die Maßnahmen zur Erneuerung organisierte. Die Arbeitsstunden aller beteiligten Mitstreiter dürften sich insgesamt auf rund 1500 belaufen, schätzt der Vereinsvorsitzende. Dabei sollte man die Mitstreiterinnen, die weiblichen Mitglieder, nicht vergessen, die dafür sorgten, dass sich ihre Kollegen mit Speis und Trank stärken konnten. Zusätzlich hatte der Verein einstimmig beschlossen, auf welche Art die Kosten für den Neubau bestritten werden sollten, die sich insgesamt auf rund 100.000 Euro belaufen, unter anderem, weil auch die Versorgungsleitungen erneuert wurden: Der Yachtclub bezahlte dies aus den Rücklagen und aus einer Umlage, bei der jedes Mitglied einen Anteil beisteuern musste. Hätte der Verein nicht das Holz für den Steg selbst zu einem günstigen Preis besorgt, wäre der Preis für die Baufirma noch höher ausgefallen.
Kurz vor Saisonbeginn 2023 konnte die Anlage planmäßig wieder in Betrieb gehen. „Wir hatten gesagt: Mitte April können die Boote wieder am Steg anlegen – das haben wir geschafft“ freut sich Klaus Krompholz. Zum „Antuckern“, dem Saisonstart, bei dem sich die Mitglieder im Frühjahr auf dem Gelände treffen, das erste Mal im Jahr eine kleine Ausfahrt mit den Booten unternehmen und den Tag dann gesellig ausklingen lassen, wurde die neue Steganlage feierlich eröffnet. Dieses Jahr hatte der Verein das „Antuckern“ auf den 13. Mai gelegt, einen Sonnabend. Damit der Yachtclub sicher sein kann, dass er bei einer so großen Investition, wie sie hinter ihm liegt, das Gelände auch noch lange nutzen kann, hat er sich mit der Stadt Malchow geeinigt, dass er einen Erbpachtvertrag mit einer 45 Jahre langen Laufzeit erhält. Und da der Verein sowieso langfristig denkt, bildet er ab sofort erneut Rücklagen. „Wir fangen gleich wieder mit Sparen an!“ sagt Klaus Krompholz.