Nierenforschung Uni Greifswald
Drese würdigt Nierenforschung und Behandlung an der Universitätsmedizin Greifswald

„Der Einsatz von Professorin Endlich und ihrem Team für die Nierengesundheit und bessere Therapiemöglichkeiten für Patientinnen und Patienten ist geradezu herausragend.“ Mit diesen Worten würdigte Gesundheitsministerin Stefanie Drese am Freitag auf einem Fachtag zum Weltnierentag die Forschungsaktivitäten und Aufklärungsarbeit am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universitätsmedizin Greifswald.
Neun Millionen Menschen und damit mehr als zehn Prozent der Gesamtbevölkerung sind in Deutschland an der Niere erkrankt. Laut der Study of Health in Pomerania (SHIP) sind in Vorpommern sogar etwa 17 Prozent der erwachsenen Bevölkerung betroffen.
„Die Nieren haben enorme Bedeutung für die menschliche Gesundheit, werden dennoch oft unterschätzt und als das "vergessene Organ" angesehen“, so Drese. Dabei gehe eine Schädigung der Nieren für die Betroffenen mit erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen einher. Die Nichtbehandlung könne auch zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Um die Forschung zur Diagnostik und Therapie von Nierenerkrankungen effektiver zu machen und die Erkenntnisse der Nierenheilkunde im Norden synergetisch zusammenzuführen, gründete Professorin Endlich im Jahre 2017 den Förderverein Nordverbund Niere – „Save the Kidney“. Ihm gehören mittlerweile hochkarätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Greifswald, Hamburg, Hannover, Kiel und Rostock sowie erfahrene Nierenärztinnen und -ärzte aus dem gesamten Norden an.
Der Verein organisiert seit 2019 unter Leitung von Endlich einen Weltnierentag in der Hansestadt Greifswald, der auf die enorme Bedeutung von Nierenerkrankungen aufmerksam macht und einen Fachaustausch bietet. Drese ist Schirmherrin der Veranstaltung.
„Ich bin sehr dankbar, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Greifswald sich bereits seit Jahren der Erforschung und Behandlung nephrologischer Erkrankungen mit großem Erfolg widmen“, verdeutlichte Drese. „Wir freuen uns, dass wir als Landesregierung einen Beitrag im Rahmen der Nierenforschung leisten, indem wir mit 500.000 Euro eine Pilotstudie zur personalisierten Nephrologie in Zeiten von Sars-CoV-2 fördern.“
Das Ziel der Studie besteht darin, mithilfe molekularbiologischer Methoden Biomaterialien wie Blut, Urin und Biopsien von Patientinnen und Patienten mit einer Covid-19-Erkrankung und von Patientinnen und Patienten mit einer Niereninsuffizienz zu analysieren. Die daraus resultierenden Daten werden in eine Biodatenbank eingepflegt, um unter Einsatz von künstlicher Intelligenz auf der Basis der sogenannten personalisierten Nephrologie individuell abgestimmte Therapieverfahren einleiten zu können.
„Wir warten gespannt auf den Abschlussbericht und weitere Entwicklungen in diesem Themenfeld“, sagte Drese auf dem Weltnierentag in Greifswald.