Innenstadtverein wirbt um Zuschüsse bei Stadtvertretern des Kulturausschusses

Ob es dieses Jahr einen Weihnachtsmarkt in Waren (Müritz) geben wird, daran denken bei den sommerlichen Temperaturen sicher nur wenige. Beim Warener Innenstadtverein ist die vorweihnachtliche Veranstaltung zum dritten Adventswochenende bereits fest in den Köpfen. Bei Claudia Bergmann, seit acht Jahren Chefin des Warener Innenstadtvereins, sind auch schon die Weihnachtsmärkte für die Jahre 2021 bis 2023 präsent. „Im vergangenem Jahr haben wir wieder mit einem tollen Programm gut 17.000 Besucher begeistert“, stimmte Claudia Bergmann die Stadtvertreter des Kulturausschusses ein und warb um einen finanziellen Zuschuss. Doch für eine Aufstockung der städtischen Förderung ließ sich die Mehrheit nicht gleich überzeugen.
Dabei hatte sich der Weihnachtsmarkt von Waren (Müritz) in den zurückliegenden sieben Jahren qualitativ weiterentwickelt. Und damit haben sich auch die Kosten weiterentwickelt. „14.300 Euro haben wir 2019 in die Veranstaltung investiert. Der größte Teil waren Gagen für die Künstler, die zum bunten Programm und damit zur Abwechslung beigetragen haben“, zählte Bergmann auf. Aber auch die Kosten für die Gema, für die ausgestreuten Holzhackschnitzel und für die Stadtwerke summierten sich auf. „Für einige Aktionen, wie das Puppentheater und die beliebte Gänseverlosung haben wir Sponsoren gewinnen können, die diesen finanziellen Part übernehmen“, erklärte Claudia Bergmann das Engagement des Vereins. „Wir sind zwar nicht die Müritz Sail oder das Müritzfest, aber wir tragen zur kulturellen Unterhaltung für Warener und Gäste unserer Müritzstadt bei“, erklärte die Vereinsvorsitzende und bat um die Erhöhung der finanziellen Zuwendung seitens der Stadt Waren (Müritz). Hierfür sollte es jetzt endlich eine schriftliche Vereinbarung zwischen Stadt und Innenstadtverein geben.
„Der Weihnachtsmarkt ist eine traditionelle Veranstaltung in der Stadt Waren (Müritz), die möglichst am 3. Advent an drei bis vier aufeinanderfolgenden Tagen stattfindet. Unter dem Motto: „Weihnachtliches Waren“ ist der Event durch einen besonderen regionalen Bezug geprägt. Im Vordergrund steht das Zusammenwirken von Händlern und Gastronomen, und Gewerbetreibenden der Stadt Waren (Müritz) und dem Warener Innenstadt e.V. Die Stadt Waren (Müritz) ist Partner und Förderer in einem. Sie wirkt aktiv bei Planung, Gestaltung und Umsetzung mit“, war für die Anwesenden noch schlüssig. Auch das der Warener Innenstadtverein für die Gesamtorganisation und Durchführung der Veranstaltung verantwortlich ist. Im Gegenzug stellt die Stadt Waren (Müritz) die Veranstaltungsflächen auf dem Neuen Markt kostenfrei zur Verfügung und bietet die kostenlose Bereitstellung der Leistungen des Stadtbauhofes an, die eine geldwerte Leistung in Höhe von maximal 150 Arbeitsstunden umfasst. Kostenfreie Leistungen der Verwaltung und die städtischen Werbeflächen wurden mit 1.000 Euro veranschlagt.
In Abhängigkeit der Haushaltslage soll es zukünftig anstelle von 4.000 Euro einen Zuschuss von 6.000 Euro geben. „Ich möchte sie aber bitte, den Zuschuss auf 7.000 Euro zu erhöhen“, so Claudia Bergmann, die den Vorstoß auch gleich begründete. Der Vertrag wird auf drei Jahre geschlossen und die Gagen steigen stetig. Auch wenn das Kulturprogramm bereits bunt und vielfältig ist, lässt es doch noch einigen Spielraum. Aber weitere Künstler kosten auch mehr Geld“, so die Vorstandsvorsitzende. Diese Steigerung ist für Stefan Dahlmann zu viel. „Diese Steigerung ist für mich nicht nachvollziehbar“, so der Unternehmer, der selbst einen Buchhandel in der Warener Innenstadt betreibt. Claudia Bergmann versuchte zu erklären und zählte weitere Kosten auf. Neben den Gagen der Künstler, muss auch nachts der Sicherheitsdienst vergütet und durch das Umweltkonzept, das auf Keramiktassen statt auf Plastik setzt, muss auch finanziert werden. „Wir haben zwar im vergangenen Jahr in Tassen investiert, aber es fehlen noch Spülkörbe und auch die Spüler selbst müssen bezahlt werden“, so Bergmann, die doch noch Unterstützung aus den Reihen der Stadtvertreter bekam. „Der Weihnachtsmarkt hat mir außerordentlich gut gefallen und es muss auch weiterhin einen geben“, bekräftigte Sven Breuer. Auch Christine Bülow und Liane Klischewsky zeigten Verständnis für den Antrag des Innenstadtvereins. „Die Organisatoren brauchen Planungssicherheit und haben den Weihnachtsmarkt sehr gut weiterentwickelt“, so die Meinung der beiden Befürworter.
Dennoch konnte keine einheitliche Meinung bei den Stadtvertretern erzielt werden, denn die anderen fünf Anwesenden schienen noch gar nicht in Weihnachtsstimmung zu sein und sparten sich ihre Kommentare auf. Diese soll es auf der nächsten Ausschusssitzung geben, bei der Claudia Bergmann Einnahmen und Ausgaben für den Weihnachtsmarkt nochmals detailliert vorstellen soll.
Dass die Erhöhung des städtischen Zuschusses für das Müritzfest von 10.000 Euro auf 25.000 Euro von den Stadtvertretern seiner Zeit durchgewunken wurde, spielte lediglich eine untergeordnete Rolle.