
Ein oder zwei Solarmodule für die Stromerzeugung, ein Wechselrichter zur Umwandlung des Stroms und ein Schuko-Stecker zum Anschluss der Anlage ans Stromnetz. Diese Komponenten und einige Kabel reichen für den Betrieb von Stecker-Solaranlagen aus. Aufgrund der geringen Größe und einer Einspeiseleistung von maximal 600 Watt können die steckerfertigen Photovoltaikanlagen von Anlagenbetreibern selbst angeschlossen werden.
Die Investitionskosten für Stecker-Solaranlagen sind überschaubar. Anlagenbetreiber müssen nicht mehr Immobilieneigentümer sein und fünfstellige Beträge zahlen, um eine große Photovoltaikanlage zu installieren. Dank den Mini-Photovoltaik-Sets können heutzutage auch Mieter und Personen mit geringem Einkommen selbst Strom erzeugen und verbrauchen. Dank des selbst genutzten Stroms anstelle des kostenpflichtigen Stroms vom Energieversorger ergibt sich für Anlagenbetreiber über die Jahre ein finanzieller Gewinn.
Um den Stromertrag zu steigern, noch mehr Unabhängigkeit in der Stromversorgung und/oder einen höheren finanziellen Gewinn zu erlangen, gibt es Zubehör für Stecker-Solaranlagen. Ein Blick auf die Eigenschaften des Zubehörs zeigt, dass Speichersysteme unter finanziellen Gesichtspunkten keine sinnvolle Anschaffung sind, wohingegen sich die Investition in Messgeräte und einen normkonformen Anschluss durchaus lohnen kann.
Grundlegendes zu Stecker-Solaranlagen
Auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien findet eine rasante Entwicklung statt. Aufgrund von Gesetzen und aus Eigenmotivation entscheiden sich immer mehr Immobilieneigentümer und Betriebe dafür, zur eigenständigen Stromversorgung Photovoltaikanlagen zu installieren. Nicht nur für die Umwelt, sondern ebenso für den eigenen Geldbeutel, ist die Anschaffung von Photovoltaikanlagen empfehlenswert.
Trotz der hohen Anschaffungskosten lohnt sich der Kauf einer Photovoltaikanlage. Durch die Stromersparnis refinanzieren sich die Kosten und Anlagenbetreiber machen über die voraussichtliche Lebensdauer der Solarmodule, die zwischen 20 und 25 Jahren liegt, einen Gewinn. Für Mieter und Personen mit wenig Eigenkapital sind als Alternative zu großen Photovoltaikanlagen seit mehreren Jahren die Stecker-Solaranlagen mit geringen Anschaffungskosten ziemlich populär.
Aus lediglich einem oder zwei Solarmodulen bestehend und mit einer Leistung von 600 Watt, können die Anlagen von den Betreibern selbst montiert und ans Stromnetz angeschlossen werden. Eine Anlage mit bis zu 600 Watt erzeugt aufs Jahr gerechnet ca. 7000 kW an Strom. Hierbei ist zu beachten: Nicht der gesamte Strom wird verbraucht. In Phasen besonders starker Sonneneinstrahlung, wie es im Sommer vermehrt der Fall ist, erzeugen die Stecker-Solaranlagen einen Überschuss. Während der Stromüberschuss bei großen Photovoltaikanlagen gegen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Netz eingespeist wird, lohnt sich die Inanspruchnahme der EEG-Vergütung bei Stecker-Solaranlagen nicht. Aus diesem Grund wird ein möglichst hoher Eigenverbrauch angepeilt; überschüssiger Strom wird kostenlos ins Netz eingespeist. Um den überschüssigen Strom für eine spätere Nutzung zu speichern und somit einen höheren Eigenverbrauchsanteil zu erzielen, kommen einige Anlagenbetreiber auf die Idee, ein Speichersystem zu erwerben.
Speicher mindern die finanziellen Vorteile einer Stecker-Solaranlage
Die Rentabilität einer Balkon-Solaranlage mit Speicher ist schlechter als die einer Anlage ohne Speicher. Wer einen Speicher erwirbt, muss mit ca. 2000 € zusätzlichen Anschaffungskosten rechnen. In Anbetracht der Tatsache, dass ein Speicher maximal 20 Jahre lang hält und dann abgenutzt ist und ausgetauscht werden muss, müssten sich die Anschaffungskosten für den Speicher innerhalb von 20 Jahren amortisieren. Das ist jedoch nicht der Fall.
Ein Speicher bringt lediglich eine zusätzliche Stromersparnis in Höhe von knapp 50 € pro Jahr ein. Dementsprechend braucht es ca. 40 Jahre, bis sich der Speicher amortisiert. Angesichts der mit 20 Jahren äußerst kurzen Lebensdauer des Speichers bleibt eine Amortisation aus. Zwar ist eine Stecker-Solaranlage mit Speicher aufgrund des enormen Gewinns aus dem Betrieb der Anlage nach wie vor rentabel, doch der Speicher schmälert die Rentabilität.
Schlussendlich eignet sich ein Speicher höchstens als Lifestyle-Symbol, um zu demonstrieren, dass man die Energiewende besonders ernst nimmt und vom Stromversorger noch unabhängiger sein möchte. Die Unabhängigkeit vom Stromversorger steigt durch den Speicher zweifellos an, weil in Phasen, in denen die Solaranlage nicht ausreichend Strom zur Deckung des Strombedarfs erzeugt, auf die Reserven im Speicher zurückgegriffen wird. Für die meisten Betreiber ist die minimale Zunahme der Unabhängigkeit aber nicht Grund genug, um die Zusatzkosten für einen Speicher in Kauf zu nehmen.
Unter Umständen sinnvoll: Messgeräte und normkonforme Anschlüsse
Händler für Mini-Photovoltaik, wie beispielsweise https://priwatt.de, bieten als Zubehör zu den Stecker-Solaranlagen verschiedene Messgeräte an. Messgeräte helfen einerseits dabei, die Stromerzeugung aus der Solaranlage zu messen. Dadurch kann unter anderem ein Leistungsabfall frühzeitig festgestellt werden, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen und die Effizienz der Stecker-Solaranlage wieder auf das vorherige hohe Niveau anzuheben. Darüber hinaus unterstützen Messgeräte dabei, Stromfresser im Haushalt zu finden. Zu solchen Stromfressern gehören unter anderem Geräte, die im Standby-Modus eingeschaltet sind. Die identifizierten Stromfresser können abgestellt werden, was die Stromersparnis im Haushalt steigert.
Neben Messgeräten sind normkonforme Anschlüsse eine überlegenswerte Anschaffung. Wenn Anlagenbetreiber eine Stecker-Solaranlage mit mehr als 600 Watt Einspeiseleistung installieren möchten, sind normkonforme Anschlüsse alternativlos. Ein normgerechter Anschluss ist beispielsweise bei der Installation einer Wieland-Steckdose und eines Wieland-Steckers gegeben. Eine Elektrofachkraft muss den Wieland-Anschluss installieren und ggfs. Änderungen an der Elektrik vornehmen. Durch die Anpassungen der Elektrofachkraft ist der sichere Betrieb einer noch leistungsstärkeren Anlage möglich, was die Investition in einen normkonformen Anschluss äußerst lohnend macht.
Tipp: Förderungen nutzen!
Mecklenburg-Vorpommern fördert PV-Anlagen, wozu unter anderem die steckerfertigen Mini-Solaranlagen gehören. Nähere Informationen zur Förderung, zu den Bedingungen für den Erhalt der Fördergelder und zu weiteren Aspekten über die Förderung von Mecklenburg-Vorpommern finden sich auf dieser Seite des Landesförderinstituts. Bei einem Förderbetrag von bis zu 500 Euro pro Stecker-Solaranlage und Wohneinheit ist es möglich, mithilfe der Förderung sogar die Hälfte der Anschaffungskosten für eine Stecker-Solaranlage mit 600 Watt Einspeiseleistung zu finanzieren.