Programm Norddeutsche Philharmonie Rostock
Neue Saison mit 17 neuen Orchestermitgliedern
Die junge Japanerin Rie Shimizu wurde am Freitag (13.09.2024) als Akademistin in der Norddeutschen Philharmonie Rostock mit weiteren acht anderen jungen Musikerinnen und Musikern begrüßt. Seit zehn Monaten studiert die Violinistin an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und freut sich auf das Akademisten-Jahr, um das Orchesterleben kennenzulernen. Die erste Feuertaufe hat sie beim Mozartprogramm in der Unikirche bereits bestanden. Demnächst wird sie bei der Premiere der Oper „Tosca“ spielen. „Ich freue mich sehr, dass ich hier in Rostock diese Chance bekommen habe. Natürlich bin ich noch sehr aufgeregt“, erzählt sie.
Blumen und ein Buch über die Geschichte des Orchesters überreichte Dr. Thomas Diestel als Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft an alle Akademisten und neue Orchestermitglieder. Der Chef des Fördervereins freute sich bei der Eröffnungsveranstaltung der Saison 2024/25 über das sich verjüngende Orchester. Nie zuvor seien 17 neue junge Orchestermitglieder im September zur Präsentation des Konzertprogramms begrüßt worden.
Traditionell unterstützen die rund 200 Mitglieder des Fördervereins die Herausgabe des Konzert-Programmheftes, um möglichst viele Klassikfans in Rostock und über die Region hinaus zu erreichen.
Die neue Spielzeit steht unter dem Motto „Wunderbare Welten“ und wird eine musikalische Entdeckungsreise durch Jahrhunderte voller klassischer Musik, mit sehr vielen bekannten Komponisten wie Mozart, Haydn, Schumann, Dvorak, Brahms, Bruckner und Tschaikowsky. Chefdirigent Marcus Bosch betonte, dass er den Titel von den wunderbaren Welten bewusst gewählt habe. Am Abend solle das Konzertpublikum „etwas Wundervolles erleben und sich von Musik berühren lassen“. Das Orchester werde mit seinen Talenten alles dafür tun, dass auch „das schon bekannte Brahms-Konzert seine Zuhörer mit auf die Reise nimmt und wieder Besonderes entdecken lässt“.
„Musik verbindet Welten und mit ihnen die Menschen. Auch wenn wir derzeit von wunderbaren Welten weit entfernt sind, lassen Sie uns die Hoffnung auf Frieden in der Welt und auf die Überwindung von Gräben nicht aufgeben“, erklärte Dr. Thomas Diestel, Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft Rostock. Für ihn sei auch die Vielzahl der internationalen jungen Musikerinnen und Musiker ein positives Signal.
Der Verein, so Dr. Diestel, werde sich auch künftig für die jungen Talente einsetzen, die im Rahmen der Orchesterakademie gefördert und mit einem Stipendium aus der Verbrauchsstiftung sowie vom Volkstheater und der Hochschule für Musik und Theater (HMT) bedacht werden. Die Akademisten wirken regelmäßig bei Proben, Konzerten und Vorstellungen des Musiktheaters mit und lernen die Philosophie des Orchesters kennen. Die Akademiestellen werden jährlich neu ausgeschrieben und besetzt. „Wir gehen mit der Orchesterakademie in die 9. Spielzeit und haben seit 2016 über 50 Akademisten gefördert, darunter etwa die Hälfte durch die Verbrauchsstiftung“, betont Dr. Thomas Diestel, der als Vorsitzender der Philharmonischen Gesellschaft auch Vorstandsmitglied in der Stiftung ist. Die Verbrauchsstiftung wurde Ende 2015 mit einem Grundkapital von 100.000 Euro angelegt. Um die Finanzierung der Akademiestellen dauerhaft gewährleisten zu können, bedürfe es allerdings dringend weiterer Spenden und Zustiftungen. „Die Philharmonische Gesellschaft freut sich über jede Unterstützung durch Freunde, Förderer und Sponsoren“, sagte Dr. Thomas Diestel.
Begrüßt wurden zudem weitere acht neue Orchestermitglieder, darunter als stell. Konzertmeisterin und 1. Violine Maria Zontova (Russland) und als 1. Violine Shushanik Muradkhanyan (Armenien). Aber auch die Stellen für Solo-Fagott, Solo-Posaune, Solo-Englischhorn und Bassposaune wurden neu besetzt.
Zahlreiche neue Musiker werden mit der Norddeutschen Philharmonie unter Leitung von Chefdirigent Marcus Bosch schon am Sonntag beim 1. Philharmonischen Konzert zu erleben sein, das mit musikalischen „Paukenschlägen“ eröffnet wird. Zunächst wird der Star-Percussionist Alexej Gerassimez die Halle 207 zum Beben bringen. Der 1987 in Essen geborene Ausnahme-Schlagzeuger spielt das Concerto „Leviathan“ des Neuseeländers John Psathas, das auf Umweltprobleme aufmerksam machen will. Als Instrumente nutzt er Metallkanister, alte Ölfässer und Plasteflaschen.
Spektakulär ist auch der zweite Teil des Konzertes. Denn es erklingt Richard Wagners Opern-Tetralogie „Der Ring der Nibelungen“ in einer 70-minütigen „symphonischen Synthese“ ohne gesungene Worte. Das perfekte Konzert für Wagner-Fans und solche, die es werden wollen.