
Es hatte schon den Anschein von etwas Normalität. Bestes sonniges Pfingstwetter, eine Gruppe von Fahrradfahrern passiert das Tor vom Müritz-Nationalpark und radelt weiter durch Ankershagen. Freudestrahlend stoppen sie und lesen auf einem großen Schild „Herzlich willkommen“. Diese Einladung nahmen die Frauen und Männer gerne an und gönnten sich bei Johanna Mendler am „Gasthof Linde“ in der Schliemann-Gemeinde eine Bratwurst und ein kühles Bier. „Es ist unser erster Tag und wir freuen uns auf die Gäste“, strahlte die Gastronomin, die am Wochenende mit vielen Gästen gesegnet wurde. Nur einige hundert Meter weiter hatte Angelika Pfeifer ebenfalls gut zu tun. Die Mitarbeiterin im Bistro des Schliemann Museums schenkte einen Kaffee nach dem anderen ein und platzierte liebevoll Apfelkuchen, Donauwellen und Mohnstücken auf den Tellern der Gäste.
Auch in Waren (Müritz) fieberten die Gastronomen dem verspäteten Saisonstart entgegen und hofften, dass sich auch ohne Touristen die Stühle in den Restaurants und der Außengastronomie füllen würden. „Schön, dass sie sich für Janny´s Eis entschieden haben, darf ich ihnen die Karte reichen“, fragte Nicole Schwarz ein ums andere Mal und wurde dennoch nicht müde. „Es macht Spaß, endlich wieder mit Gästen ins Gespräch zu kommen und sie zu verwöhnen“, zeigte sich die Servicekraft auf dem Neuen Markt überglücklich. Nicole Schwarz servierte stundenlang leckere Eisbecher und süße Kuchen mit Sahne. „Es macht einfach Spaß“, zeigte sich die junge Frau begeistert. Auch Fabian Kerber, Inhaber des Warener Ratskellers, konnte seine Begeisterung nicht verstecken. „Das war so aufregend, als ich das erste kalte Bier zapfen und servieren konnte“, freute sich Gastronom, der mit seinem Team nach langer Abstinenz wieder in seinem Element war. „Neuer Bon“, musste Restaurantfachmach Robert König das kurze Gespräch unterbrechen und bescherte seinem Chef und auch Koch René Reggentin weitere Arbeit. „Es ist schön, dass wir wieder das machen können, was uns im Herzblut liegt“, schenkte Fabian Kerber einen Schoppen Wein für die neuen Gäste ein und gab die Mittagsbestellung an die Küche weiter. „Einmal Eisbein und ein Schweinerückensteak“, forderte Fabian Kerber an und konnte nach sieben Monaten Zwangspause endlich wieder mit zuversichtlicher Hoffnung in die Zukunft blicken.
Nur drei Fußminuten weiter präsentierte sich der Stadthafen in einem Flair von normalem Leben. Volle Tische, zufriedene Gesichter der Kunden und strahlende Servicekräfte, die ihre Gäste verwohnen durfte. Verwöhnen ließ sich auch Familie Henkel, die zuvor Oma in einer Pflegeeinrichtung besuchten. Vater Torsten, Mutter Simone sowie die beiden Töchter Constanze und Marie Luise steuerten für ein verspätetes Mittagessen das „FloMaLa“ an. „Es geht wieder los“, freuten sich Christiane und Thomas Scherfig über die ersten Gäste, die auf der Seeterrasse und im Restaurant Platz nahmen. „Wir sind erstmal mit einer kleinen Speisekarte gestartet und die wird sehr gut von den Gästen angenommen“, so die beiden Gastronomen freudestrahlend. Somit wurde der Tag 143 im Jahr 2021 zum ersten Tag der Gastronomie in der Mecklenburgischen Seenplatte und viele weitere erfolgreiche sollen jetzt folgen.