
Ein Großbrand trübte die Idylle der Bauernreihe an der Ortsrandlage von Kittendorf am Freitagnachmittag. Gegen 13:30 Uhr wurde im Bereich einer großen Scheune auf einem der alten Bauernhöfe ein Knistern und Brandgeruch wahrgenommen. In einem mit Brennholz gefüllten Carport brach offensichtlich einen Schwelbrand innerhalb eines Holzstapels aus. Eigene Löschversuche schlugen fehl. Wenige Augenblicke züngelten die Flammen lichterloh im Bereich eines Scheunenanbaus. Mit mehreren Löschfahrzeugen und einer Drehleiter stellen sich die Feuerwehren aus dem Amt Stavenhagen den Flammen, doch der Großbrand vernichtete die Scheune gänzlich.
In der ersten Alarmierung schickten die Disponenten der Rettungsleitstelle des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Kittendorf und Jürgenstorf zum Einsatz. Zu diesem Zeitpunkt hüllte sich die Bauernsiedlung bereits in dichtem Brandrauch. Die ersten Angriffstrupps gingen zum Löschangriff vor und versuchten das Feuer einzudämmen. Doch die alte Scheune bot den Flammen reichlich Nahrung und das Feuer breitete sich rasend schnell aus. Zudem mussten die Einsatzkräfte ein in der Nähe befindlichen Gastank kühlen und vor den Flammen schützen. Einsatzleiter und Amtswehrführer Gerit Lange war schnell klar, aufgrund der Brandausbreitung und der weit entfernten Löschwasserentnahmestellen reichen die Einsatzkräfte und die eigenen Löschwasservorräte bei weitem nicht aus. Es erfolgte Großalarm mit dem Einsatzstichwort „Feuer groß“ für die umliegenden Gemeinden, mit der Aufforderung, mehrere Atemschutzgeräteträger, wasserführende Fahrzeuge und Schlauchreserven an die Einsatzstelle zu bringen. Im Minutentakt bahnten sich schließlich Löschfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehren aus Bredenfelde, Zettemin, Rosenow, Sülten und Stavenhagen den Weg zur Einsatzstelle über die enge Verbindungsstraße. Insgesamt kamen 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr sowie ein Rettungswagen und ein Streifenwagen der Polizei zum Einsatz.
Über eine lange Wegestrecke wurden Schläuche zu einem 300 Meter entfernten Teich verlegt, um eine unabhängige Löschwasserversorgung aufzubauen. Parallel pendelten die Tanklöschfahrzeuge zwischen dem Brandobjekt und Kittendorf, um die Einsatzstelle mit zusätzlichem Löschwasser zu versorgen. Dieses wurde über mehrere Strahlrohre im Außenangriff und über den Wasserwerfer der Drehleiter zur Brandbekämpfung sowie zum Schutz der angrenzenden Gebäude, Ackers und des Gastanks eingesetzt. Trotz des massiven Großeinsatzes der Feuerwehren konnte die Scheune nicht vor den Flammen gerettet werden. Das 20 Meter lange und 15 Meter breite Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Über die Warn-App „NINA“ informierte die Rettungsleitstelle die Anwohner von Kittendorf und der angrenzenden Dörfer über den Großbrand und der damit verbundenen starken Rauchentwicklung mit der Aufforderung, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Die Polizei hat noch während der Löscharbeiten die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg erfolgt zeitnah der Einsatz eines Brandursachenermittlers zur Ermittlung der genauen Brandursache.