282.766 Euro für interaktiven Unterricht
„Heut ist ein besonderer Tag, heute ist ein wichtiger Tag“, verkündete Hans-Dieter Richter am Mittwochvormittag in der Aula des Röbeler Schulcampus. Gespannt verfolgten gut 300 Schüler den Ausführungen des Schulleiters, der sich abermals als wahrer Entertainer entpuppte. „Ja, wir sind demütig und bescheiden, aber wir sind jetzt vor allen Dingen sehr stolz“, so Hans-Dieter Richter weiter. Und stolz können die Röbeler Lehrer und Schüler allemal sein. Als erste, von insgesamt 611 Schulen in Mecklenburg-Vorpommern, erhält der Schulcampus Röbel/Müritz Fördermittel aus dem DigitalPakt. Damit zählt die Röbeler Schule als Vorreiter und zeigt erneut, dass man hier ausgeschlafen ist und mit der Zeit geht. „Wir haben als Schule gemeinsam mit der Röbeler Stadtverwaltung an einen Strang gezogen, das trägt jetzt Früchte“, freute sich Schulleiter Richter zurecht. Denn das Engagement wurde nicht nur mit einem Fördermittelbescheid über 282.766 Euro honoriert, sondern auch mit einem Besuch von Bildungsministerin Bettina Martin.
Zuvor haben sich der Schulleiter des Röbeler Schulcampus und die Verwaltung sechs Monate intensiv mit dem DigitalPakt beschäftigt und die nötigen Anträge eingereicht. Es wurden Medienentwicklungspläne und Medienbildungskonzepte geschrieben und eine Vielzahl von technischen Geräten getestet. Durch diese intensive Vorarbeit war es möglich, bereits wenige Tage nach Veröffentlichung der Förderrichtlinie einen Förderantrag beim Land zu stellen. „Mit dem DigitalPakt Schule werden wir bei der Digitalisierung unserer Schulen im Land einen großen Schritt vorankommen“, betonte Bildungsministerin Bettina Martin. „Der Schulcampus in Röbel geht als erste Schule an den Start – hier haben Schule, Stadt, Schulamt und alle weiteren Beteiligten an einem Strang gezogen und hervorragend zusammengearbeitet. Ich bin von dem Engagement der Schulleitung und des Lehrerkollegiums in der Schule sehr beeindruckt. Es war toll zu erleben, wie sehr sich auch die Schülerinnen und Schüler auf die neuen Lernmöglichkeiten, die der DigiPakt an ihrer Schule eröffnet, freuen.
Die Schule trägt diesen gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung, indem die Digitalisierung und die Entwicklung von Medienkompetenz im Unterricht immer wichtiger werden. So bereitet sie Schülerinnen und Schüler auf ein selbstbestimmtes Leben in der digitalen Welt vor. Das Geld über den DigitalPakt wird in Röbel gut angelegt. Der Schulcampus hat mit der Förderung viel vor“, erklärte die Ministerin. Aber nicht nur interaktive Beamer, Server, Access Points, Pc´s, Whiteboards und I-Pads sollen das Lernen in Röbel interaktiver machen. „Wir werden auch die Lehrer entlasten. Dafür wurde über die Stadtverwaltung Röbel ein Mitarbeiter in der EDV-Abteilung eingestellt, der die Schulen im Amt Röbel-Müritz betreuen wird“, freute sich Hans-Dieter Richter, der es sich nicht nehmen ließ und der Bildungsministerin einen Blick in die Schulentwicklung gewährte. „Vor 15 Jahren wurde die Schule am Gotthunskamp saniert, vor zehn Jahren haben wir unsere Mensa eröffnet und im vergangenen Jahr das NaWi-Haus in Dienstgestellt. Wir haben zwar kein Internat, aber wir sind dennoch ein wahrer Schulcampus“, betonte der Schulleiter und führte die Ministerin durch das Gebäude.
„Auch wenn alle Klassenräume mit WLAN-Access-Points ausgestattet werden und anschließend die Schule mit moderner Präsentationstechnik wie interaktiven Beamern ausgerüstet wird, sollen die grünen Kreidetafeln nicht gänzlich verschwinden“, so Schulleiter Richter. „Nach wie vor ist es wichtig, erst lesen, schreiben und rechnen zu lernen, bevor es digital wird“, so Hans-Dieter Richter.
Der DigitalPakt Schule umfasst bundesweit fünf Milliarden Euro Bundesmittel. Mecklenburg-Vorpommern wird davon insgesamt rund 100 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten. Darüber hinaus wird das Land für alle Schulträger die erforderlichen 10 Prozent Kofinanzierung übernehmen und damit nochmal knapp 10 Mio. Euro einbringen. Es werden alle Schulen in den Genuss der Förderung aus dem DigitalPakt kommen. Um Fördermittel aus dem DigitalPakt zu erhalten, müssen die Schulen ein Medienbildungskonzept vorlegen. Die Schulträger müssen einen Medienentwicklungsplan einreichen.