
„Aus Schrott mache ich Skulpturen“, sagt Hermann Werth, wenn er auf seine Hobbyarbeiten schaut. Gut 20 kleine und große Kunstwerke säumen mittlerweile den Garten des Rentners aus Klein Luckow bei Vollrathsruhe. Und es werden sicher noch viele weitere folgen.
Hermann Werth wurde im April 1948 im hessischen Neustadt geboren und schloss als Arbeiterkind die Volkshochschule nach acht Jahren ab. „Das war zur damaligen Zeit die Regel“, so der Senior, der im Anschluss eine Lehre als Starkstromelektriker in einer Eisengießerei begann und erfolgreich abschloss. Als Fachkraft konnte Hermann Werth schnell lukrative Jobs finden und einer führte ihn schließlich nach Berlin, wo er als Niederlassungsleiter weitreichende Kontakte knüpfte. So auch in die Kunstszene, die ihn schließlich scheinbar unbemerkt prägte. Seit 20 Jahren lebt der gebürtige Hesse mittlerweile in Mecklenburg-Vorpommern und seit 15 Jahren in Klein Luckow.

„Nachdem ich vor zehn Jahren in den Ruhestand ging, habe ich mich Haus, Hof und Garten gewidmet. Doch auch diese Arbeiten waren irgendwann fertig und ich wollte mir eine neue Beschäftigung suchen“, so der Senior. Seit gut einem Jahr fertig Hermann Werth aus alten ausgedienten Teilen phantasievolle Skulpturen. „Ich verarbeite Schrottteile so, wie ich sie finde und hauche ihnen neues Leben ein“, so der angehende Künstler.
„Die Schwierigkeit besteht meist darin, aus dem relativ kleinen Fundus etwas, für mein Empfinden, sinnvolles herzustellen“, erklärt Hermann Werth. Und so entstanden nach und nach ein Eingangswächter, ein Urviech, ein exklusives Windkraftwerk, ein Ski fahrender Schneemann, ein Kranich, ein bunter Blumenstrauß und vieles mehr. Als Materialien nutzt Hermann Werth so ziemlich alles, was er findet oder im zur Verfügung gestellt wird. So kamen bereits ausgediente Feuerlöscher, Zeltstangen, Tanks, Blitzableiter, Schwellenschrauben, Autofedern, ein Kuhfuß, Ketten und ein Hammer sowie jeglicher andere Schrott zum Einsatz. „Die Ideen kommen mir, wenn ich die Materialien anschaue“, so Hermann Werth, dem die Ideen scheinbar nicht ausgehen, die er in seiner kleinen Werkstatt im Garten umsetzen wird. Hierfür ist Hermann Werth dankbarer Abnehmer für evtl. defekte oder nicht mehr gebrauchte Schrottteile, vornehmlich aus der Landwirtschaft.