
Anlässlich der Eröffnung des neuen Skywalks über dem Königsstuhl im Nationalpark Jasmund auf Rügen betonte der Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt, Dr. Till Backhaus, die Bedeutung des Bauwerks. Das sahen drei Klimaaktivisten etwas anders und organisierten am Samstagnachmittag eine Protestaktion.
Zwei der Klimaaktivisten hatten sich oberhalb des Skywalk mit Seilen eingehängt und Plakate gegen die LNG-Pläne auf Rügen ausgerollt. Nach ca. einer Stunde wurde die Aktion freiwillig beendet. Die Aktivisten müssen nun mit Anzeigen wegen Hausfriedensbruch und Verstoßes gegen das Versammlungsrecht rechnen. Zusätzlich wird vom Betreiber geprüft, ob die Konstruktion beschädigt wurde.
„Der Königsweg, wie ich ihn gerne nenne, ist ein beeindruckendes Beispiel der Ingenieurskunst. An diesem Ort befindet sich ein einzigartiger Naturraum mit seinen Kreidefelsen, dem Blick auf die Ostsee und die Weltnaturerbestätte „Alte Buchenwälder“. Ich bin davon überzeugt, dass hier ein touristisches Highlight entstanden ist, dass über viele Jahre seine Anziehungskraft nicht verlieren wird. Der Blick von der Plattform, bis zu 118 Meter über dem Boden, lehrt den Besucher Demut vor der Natur, die so spektakulär und doch so zerbrechlich ist. Denn die Küstenlinie ist ständig in Bewegung und nichts bleibt für immer. Das ist auch der Grund, warum wir diese Lösung entwickelt haben. Jedes Jahr verliert die Steilküste des Nationalparks rund 30 Zentimeter. Dieser natürlichen Erosion fiel auch der Abstieg vom Königsstuhl zum Strand letztlich zum Opfer. Um auch zukünftig die jährlich mehr als 260.000 Besucher sicher zu leiten, wurde unter Berücksichtigung der geologischen Entwicklung die Idee für den 185 Meter langen Rundweg entwickelt. An der breitesten Stelle spannt sich die Ellipse über 19 Meter. Die Höhe des Abspannmastes beträgt 42 Meter, die Gründungstiefe liegt bei 48 Metern. Was mich besonders freut, ist, dass den Skywalk auch Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen nutzen und so das Erlebnis Königsstuhl teilen können,“ so Backhaus.
„Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere die Insel Rügen sind um eine touristische Attraktion reicher. Auf dem schwebenden Rundweg wird die einmalige Aussicht vom Königsstuhl noch besser erlebbar gemacht. Der Skywalk leistet einen wesentlichen Beitrag für den Ausbau des Qualitätstourismus im Land. Um im touristischen Wettbewerb mit anderen mithalten zu können, sind solche innovativen, attraktiven und nachhaltigen Angebote notwendig. Das ist die Grundlage für mehr Wertschöpfung und für die zukünftige touristische Entwicklung des Landes“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer.
Besonderes Naturerlebnis eröffnet
Der Skywalk Königsstuhl befindet sich im Nationalpark Jasmund und bietet seinen Gästen ein besonderes Naturerlebnis, das eine große Bedeutung innerhalb des naturnahen und nachhaltigen Tourismus im Land hat. Die Wegführung beginnt auf dem standsicheren Hochplateau nahe dem Besucherzentrum und überspannt den Königsstuhl und das Königsgrab auf einer durch Seile verbundenen Brückenkonstruktion. Darüber hinaus erfolgt die Besucherlenkung in einer Schleife mit elliptischem Grundriss, wodurch der Besucher das Königsgrab ohne Richtungswechsel und ohne Gegenverkehr überschreiten kann. „Einwohnern und Gästen der Insel Rügen wird die Möglichkeit geschaffen, dauerhaft und aus sicherem Abstand die Kreideküste Rügens mit ihrem Königsstuhl in ihrer natürlichen Schönheit zu erleben. Die Wegeführung macht ein direktes Betreten des Kreidefelsens nicht mehr notwendig. Das schafft mehr Sicherheit für alle Gäste. Der Skywalk ergänzt die Angebotspalette für naturnahen Urlaub auf Rügen mit dem Besucherzentrum Königsstuhl, dem UNESCO Welterbeforum und Wanderstützpunkt Sassnitz, dem Wanderweg oberhalb der Kreidefelsen sowie dem Baumwipfelpfad des Naturerbe Zentrums Rügen“, betonte Tourismusminister Reinhard Meyer weiter.
Wirtschaftsministerium unterstützt vor Ort
Die Gesamtausgaben für das Vorhaben Skywalk Königsstuhl belaufen sich auf rund 11,37 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) mit rund 10,77 Millionen Euro. Hinzu kommen Kofinanzierungsmittel des Landes in Höhe von rund 368.350 Euro. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich auf rund 226.680 Euro.