
Ich bin froh, dass ich mein Sparkassen-Jahr hier in der Georgenkirche Waren (Müritz) beginnen kann“, freute sich Andrea Perlick am Mittwochnachmittag. Die Vorstandsvorsitzende der Müritz-Sparkasse hatte eine schöne Überraschung in Form einer üppigen Fördermittelzusage zur notwendigen Restaurierung der alten Lütkemüller-Orgel mitgebracht, die sie an Günter Rhein, als Vorsitzender des Fördervereins für Kirchenmusik in Waren (Müritz), überreichte.
Die Müritz-Sparkasse fördert zusammen mit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung die Restaurierung der Lütkemüller-Orgel der Kirche St. Georgen in Waren (Müritz). „Für uns ist heute ein besonders schöner Tag,“ erklärte Günther Rhein. „Denn die Sanierung bzw. Restaurierung der Orgel sehr bald in Angriff nehmen zu können, ist sehr bedeutsam für uns, die Kirchenmusik und musikalische Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen. Unser Dank geht an die Müritz-Sparkasse und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die dies durch ihre Unterstützung und Förderung einen Schritt weit möglich machen.“
„Die Lütkemüller-Orgel ist etwas sehr Besonderes. Dass dieses kulturelle und historische Erbe bewahrt wird, ist uns ein großes Anliegen,“ vermittelte Andrea Perlick bei der Übergabe. „Umso mehr freut es uns, dass dieses Vorhaben das Landeskuratorium der Ostdeutschen Sparkassenstiftung überzeugt hat.“

„Die Nutzung der Orgel ist sehr vielschichtig - vom Gottesdienst und Konzerten über den regelmäßigem Orgelunterricht bis hin zu den beliebten Orgelführungen. Wir freuen uns, dass „die Königin“ bald wieder so rein und erhaben erklingen wird wie zu der Zeit, als sie erbaut wurde,“ ergänzte Günter Rhein.
Die Orgel der Kirche St. Georgen gehört zum wertvollen Bestand romantischer Orgeln in Mecklenburg. Sie ist eine der großen Orgeln des Wittstocker Orgel-baumeisters Friedrich Hermann Lütkemüller und entstand im Zuge der neugotischen Umgestaltung des Kircheninneren unter der architektonischen Bauleitung des Schweriner Architekten Theodor Krüger. Im Jahr 1856 wurde das Instrument geweiht. Der Orgelprospekt selbst dominiert die Westseite des Raumes. Die ca. 1.600 Pfeifen der 26 Register der Orgel können über zwei Manuale und dem Pedal auf mechanischem Weg mit Händen und Füssen angespielt wer-den. Ziel des Gesamtvorhabens ist die Wiederherstellung des technischen und klanglichen Originalzustandes sowie die Restaurierung und Überarbeitung aller Einzelteile der Orgel.
„Bewahren, Stärken, Begeistern.“, so lautet der Auftrag der Ostdeutschen Sparkassenstiftung. Diese wurde 1995 als eine Kulturstiftung vom Ostdeutschen Sparkassenverband und seinen Mitgliedssparkassen errichtet. Sie fördert, unterstützt und begleitet künstlerische und kulturelle Vorhaben. Allein oder gemeinsam mit öffentlichen, vor allem ehrenamtlichen Kulturinitiativen setzt sich die Stiftung dafür ein, Maßstäbliches und Meisterhaftes in Stadt und Land, in Ost- und Mitteldeutschland sichtbar zu machen. Von Kunst und Musik über Literatur und Theater bis hin zu Kulturgeschichte und Denkmalpflege reicht dabei ihr Spektrum – Talenteförderung und kulturelle Bildung eingeschlossen.

Insgesamt 2.410 Projekte wurden zusammen mit den heute 43 OSV-Sparkassen gefördert, begleitet und selbst realisiert. Dafür standen rund 108 Millionen Euro aus den Vermögenserträgen, dem überörtlichen Zweckertrag des PS-Lotterie-Sparens sowie den projektbezogenen Zusatzspenden der Sparkassen und ihrer Verbundunternehmen zur Verfügung. Davon wurden allein im Land Mecklenburg-Vorpommern für 370 Projekte eine Gesamtsumme von rund 15 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Sparkassenorganisation ist einer der größten nicht-staatlichen Kulturförderer in Deutschland.
„Für die Restaurierung der Lütkemüller-Orgel werden nach ersten Schätzungen eines Orgelbauers über 320.000 Euro benötigt“, informierte Pastorin Anja Lünert. Hierfür wird ein Eigenanteil von 100.000 Euro benötigt. Um diese Summe zu erreichen, wurden bereits zahlreiche Spendenaktionen inszeniert, so dass bis zum Jahresende 52.000 Euro zusammenkamen. Durch die Zuwendung seitens der Sparkasse sind die Unterstützer der Restaurierung der Lütkemüller-Orgel ein großes Stück näher. Die genaue Zuwendung wurde nicht bekannt gegeben. „Es soll die Orgel im Vordergrund stehen, nicht das Geld“, so Andrea Perlick. Wenn alles wie geplant läuft, wird mit der Restaurierung noch in diesem Sommer begonnen.