Die Sportministerkonferenz (SMK) hat auf ihrer Herbsttagung in Herzogenaurach eine Reform des Spitzensportsystems auf den Weg gebracht. Im Mittelpunkt steht die Schaffung einer unabhängigen Sportagentur, mit schlanken Verfahren und klaren Verantwortlichkeiten, die die Fördermittel effektiv, unbürokratisch und nach transparenten Kriterien verteilt.
„Die Förderstrukturen im Spitzensport sind grundlegend veränderungsbedürftig. Genau deshalb wollen wir einen Systemwechsel mit der Sportagentur, einer Weiterentwicklung des Stützpunktsystems, hochqualifizierten Trainern sowie exzellenten Rahmenbedingungen für Athletinnen und Athleten“, verdeutlichte Landessportministerin Stefanie Drese nach Abschluss der SMK. Die im Rahmen der SMK vorgestellten Maßnahmen hätten Bund, Länder, organisierter Sport und Athletenvertreterinnen und -vertreter in den vergangenen Monaten intensiv erarbeitet und müssten nun Schritt für Schritt umgesetzt werden.
Auf Initiative von Mecklenburg-Vorpommern fordert die SMK vom Bund eine Erhöhung der Investitionsmittel für den Erhalt, den Ausbau und die Modernisierung der Sportinfrastruktur des Spitzensports. „Hierfür bedarf es künftig eines deutlich stärkeren Investitionsengagements des Bundes im Bereich seiner Kernkompetenz für die Spitzensportinfrastruktur als es in den letzten Jahren der Fall war“, sagte Drese.
Energetische Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe würden mit den derzeitigen Ansätzen im Bundeshaushalt auch vor dem Hintergrund der erheblichen Baukostenindexsteigerungen in keiner Weise abgedeckt, so Ministerin Drese. „Wir appellieren daher an den Bund in seiner Zuständigkeit für den Spitzensport, sich für zusätzliche Fördermöglichkeiten in Bundesprogrammen bei energetischer Sanierung auch für Anlagen des Spitzensports einzusetzen und entsprechende Mittel für Baumaßnahmen zur Verfügung zu stellen“, betonte Drese.
ie Sportministerkonferenz (SMK) sieht in einer möglichen Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele in Deutschland das Potenzial, einen Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen und die gesellschaftliche Bedeutung des Sports sowie sportlicher Aktivität in Deutschland erheblich zu stärken.
Einen entsprechenden Beschluss fassten die für Sport zuständigen Ministerinnen und Minister der Länder bei ihrer Tagung am (heutigen) Freitag in Herzogenaurach.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewerbung sei ein großer Rückhalt in der Bevölkerung. „Deshalb brauchen wir zunächst einen ergebnisoffenen, partizipativen Strategieprozess, um eine Grundsatzentscheidung für eine mögliche Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland herbeizuführen“, betonte Landessportministerin Stefanie Drese nach Abschluss der SMK.
Ein elementarer Baustein für eine deutsche Bewerbung muss nach Ansicht von Drese die Nachhaltigkeit sein. Deshalb sei es auch unter finanziellen Aspekten unabdingbar, die bestehenden, international erprobten Sportstätten in Deutschland möglichst vollständig zu nutzen. „Wir wollen Spiele mit Charme, statt Spiele des Gigantismus“, verdeutlichte Drese.
Drese: „Deutschland kann Großveranstaltungen und die Menschen hier sind sportbegeistert, wie zuletzt die European Championships 2022 in München und die Special Olympics World Games in diesem Jahr in Berlin gezeigt haben. Die Olympia-Bewerbung muss die Menschen mitnehmen.“
Die SMK fordert deshalb vom Deutschen Olympischen Sportbund eine frühzeitige, transparente und sportpolitisch-gesellschaftlich vertretbare Kostenkalkulation. Auch ein klares Bekenntnis der Bundesregierung sei notwendige Voraussetzung für eine Olympia-Bewerbung.
Ministerin Drese zeigte sich nach der SMK zuversichtlich, dass Rostock-Warnemünde ein aussichtsreicher Veranstaltungsort ist, wenn es eine deutsche Bewerbung für Olympische Spiele und Paralympics gibt. „Die Bedingungen für Segelwettbewerbe sind in Warnemünde einmalig. Das Segelrevier bietet auf und an der Ostsee exklusive Bedingungen für hochkarätige Segelveranstaltungen“, so Drese. Ein großer Vorteil sei, dass vieles wie die Mittelmole schon vorhanden ist beziehungsweise gerade wie die moderne Sportschule in Warnemünde entsteht.