Innenstaatssekretär Thomas Lenz hat am Wochenende in Heringsdorf die Einrichtung eines ständigen Landeskatastrophenstabes gefordert. „Hochwasser und Sturmflut, Flächenwaldbrände, Pandemie oder die Herausforderungen durch Flüchtlingszuwanderung sind Ereignisse der jüngsten Vergangenheit, die deutlich machen, dass wir einen landesweit zuständigen und dauerhaften Landeskatastrophenstab brauchen, der jederzeit einsatzfähig ist“, so der Staatssekretär.“ Wir brauchen ein Katastrophenschutzlager, das jederzeit essentielle Ausrüstung vorrätig hat. Wir müssen die bestehenden Konzepte und Pläne prüfen und gegebenenfalls auf Basis der jüngsten Erfahrungen überarbeiten. Und was wir auf jeden Fall brauchen, ist eine noch bessere Abstimmung zwischen allen Akteuren, damit im Ernstfall alle Räder problemlos ineinandergreifen.“
Herr Lenz lobte und dankte dem DRK für sein Engagement im Bevölkerungsschutz, was sich gerade wieder durch die grenzübergreifende Pandemieübung vom 22. bis 24. Oktober auf der Insel Usedom zeigt, bei der Bevölkerungsschutz-Einheiten aus Polen und Mecklenburg-Vorpommern Szenarien durchspielen und Abläufe justieren. „Es ist Aufgabe der Regierenden und der Politik, das Engagement der ehrenamtlichen Kräfte uneingeschränkt zu unterstützen. Technik und Ausstattung sind dabei neben der Anerkennung zentrale Aspekte. Sie sind wesentlich für die Einsatzbereitschaft und Motivation der Kameradinnen und Kameraden. Das Geld dafür muss zur Verfügung gestellt werden. Politik darf hier nicht sparen“, so der Staatssekretär.
Grenzübergreifende Übung auf Usedom
Großschadenslagen und Katastrophen stoppen nicht vor Grenzen. Während einer grenzübergreifenden Pandemieübung vom 22. bis 24. Oktober 2021 auf der Insel Usedom absolvierten Bevölkerungsschutz-Einheiten aus Polen und Mecklenburg-Vorpommern Szenarien durch und justierten Abläufe.
Naturgefahren nehmen zu und rücken näher. Gleich welcher Art. Das zeigen Hochwasser, Sturmflut, Starkregenereignisse oder große Ausfälle der IT-Infrastrukturen.
Auch verheerende Verläufe von Pandemien zählen dazu. Sie stoppen nicht vor Staatsgrenzen.
Um das Schutzniveau in den ländlich geprägten Regionen Mecklenburg-Vorpommerns und denen Westpommerns in Polen anzuheben und um erfolgreicher mit Infektionswellen umzugehen, wurde geübt. Im Grenzgebiet bei Heringsdorf und Świnoujście auf der Insel Usedom kamen vom 22. bis 24. Oktober über 120 deutsche und polnische Einsatzkräfte, zahlreiche Mimen und Ausbilder zusammen.
Bevölkerungsschutz-Einheiten beider Regionen organisierten eine groß angelegte Pandemie-Übung. „DIADEM, so der Titel, fand bewusst unter Pandemiebedingungen statt.
Sie zielte darauf ab, Arbeitsweisen auf polnischem und deutschem Boden abzugleichen und zu justieren,“ so Hannes Klaus. Er ist Referent für Bevölkerungsschutz im DRK-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. und im Organisationsteam der Veranstaltung, die durch Fördermittel der EU, dem Pomerania e.V. und dem DRK-Landesverband finanziert wird.
„Wir wollten nicht nur Abläufe optimieren. DIADEM sollte auch das gegenseitige Verständnis und Bewusstsein für einen grenzübergreifenden Bevölkerungsschutz innerhalb der behördlichen Strukturen fördern. Zudem schärften wir beiderseitig das Aus- und Fortbildungsprofil im Umgang mit potentiell hochinfektiösen Patienten und Betroffenen. Unsere Übung zahlt auch weiter kräftig auf unsere gute Zusammenarbeit ein und stabilisiert unser Netzwerk,“ fügt Hannes Klaus hinzu.
