Tag der Pflege 2025
Pflege zukunftssicher gestalten durch schnelle Umsetzung der Pflegereform

Anlässlich des Tags der Pflege am 12. Mai 2025 fordern die Johanniter eine zügige Gesetzesinitiative zur Ausarbeitung der langen angekündigten Pflegereform. Sie mahnen, die sozialen Herausforderungen in Deutschland genauso entschlossen anzugehen wie andere zentrale Themen.
"Deutschland benötigt endlich eine umfassende Pflegereform", betont Thomas Mähnert, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe. "Bereits in der vergangenen Legislaturperiode wurden wichtige Gesetzesvorhaben wie das Pflegekompetenzgesetz und das Pflegeassistenzeinführungsgesetz auf den Weg gebracht, die den Pflegeberuf attraktiver und zugänglicher machen könnten. Die neue Regierungskoalition hat nun die Aufgabe, diese Vorhaben zu Ende zu bringen und nun endlich eine grundlegende Pflegereform umsetzen, damit Pflege in Deutschland weiterhin auf hohem Niveau gewährleistet werden kann - zum Wohle der Pflegebedürftigen ebenso wie der Pflegekräfte, die täglich Herausragendes leisten."
Die Johanniter begrüßen die im Koalitionsvertrag von CDU und SPD formulierten Absichtserklärungen zur Stärkung der Pflege. Helvi Seehafer, Fachbereichsleiterin Pflege bei der Johanniter-Unfall-Hilfe, unterstreicht: "Eine nachhaltige und stabile Finanzierung der Pflegeversicherung ist das Fundament für eine zukunftssichere Versorgung. Auch sollten die bereits begonnenen Gesetzgebungsverfahren zum Pflegeassistenz- und Pflegekompetenzgesetz wieder zügig aufgenommen und zu Ende gebracht werden. Eine faire und stabile Finanzierung sowie die klare Kompetenzzuordnung aus den beiden Gesetzgebungsverfahren können die Attraktivität des Pflegeberufs steigern. Gleichzeitig muss auch sichergestellt sein, dass Pflegebedürftigkeit nicht zur finanziellen Belastung für Betroffene und ihre Familien wird."
Die Johanniter setzen sich seit Jahrzehnten für eine qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung ein und engagieren sich aktiv für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege. Am Tag der Pflege erinnern sie daran, dass es entschlossene politische Entscheidungen braucht, um die Pflege auch in Zukunft menschenwürdig und leistungsfähig zu gestalten.
Pflegeangebote bei den Johannitern
Die Johanniter-Unfall-Hilfe betreibt deutschlandweit 169 ambulante Pflegedienste. In 56 Tagespflegeeinrichtungen und 17 ambulant betreute Pflegewohngemeinschaften werden tagtäglich Menschen betreut. In 136 Einrichtungen des Betreuten Wohnens kümmern sich die Johanniter um die Bewohnerinnen und Bewohner, wenn diese Hilfe benötigen. In 19 ambulanten Hospizdiensten und drei stationären Hospizen begleiten Johanniter Menschen in ihrer letzten Lebensphase.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 31.000 Beschäftigten, mehr als 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.
Pflegekräfte verdienen nicht nur unseren Respekt, sondern auch Verbesserungen in ihrem Berufsalltag
Anlässlich des Internationalen Tags der Pflege am 12. Mai würdigt Sozialministerin Stefanie Drese den großen Einsatz und die hohe Professionalität der Pflegefachkräfte im Land. „Die gut 13.000 Beschäftigten in der ambulanten Pflege sowie die knapp 18.000 Beschäftigten im stationären Bereich sind 365 Tage im Jahr für ihre Patientinnen und Patienten da und sorgen für eine gute Pflege. Dafür gehört ihnen meine größte Anerkennung und mein herzlicher Dank“, so Drese.
Die Ministerin betonte, dass die Zahl der Pflegebedürftigen in Mecklenburg-Vorpommern zuletzt weiter stark stieg. „Waren es 2021 noch knapp 123.000 Pflegebedürftige, so ist diese Zahl innerhalb von nur zwei Jahren um weitere 14 Prozent auf einen neuen Höchststand von nunmehr fast 140.000 gestiegen“, erläuterte sie. Insbesondere die ambulante Pflege wurde dabei zur Unterstützung der pflegenden Angehörigen stärker in Anspruch genommen.
„Auch perspektivisch müssen wir mit einem weiteren Anstieg rechnen, denn insbesondere auch in MV werden die Menschen immer älter und damit pflegebedürftiger“, hob Drese hervor. Es sei daher eine erfreuliche Nachricht, dass die Zahl der Beschäftigten in Pflegeberufen in den vergangenen zehn Jahren deutschlandweit um 22 Prozent zugenommen habe. „Dabei sind wir zur Versorgung unserer Pflegebedürftigen auch immer stärker auf ausländische Beschäftigte angewiesen“, so die Ministerin weiter. Sie machen laut Bundesagentur für Arbeit bundesweit derzeit rund 18 Prozent der in der Pflege Tätigen aus.
Zahlen, die laut Drese deutlich zeigten, wie wichtig die Nachwuchsgewinnung insbesondere in dieser Branche sei. „Die Pflegekräfte, egal ob im ambulanten oder stationären Bereich, in Pflegeheimen, Hospizen oder auch in der Häuslichkeit, arbeiten schon jetzt oftmals am Limit. Eine bessere Bezahlung und Maßnahmen zur Personalgewinnung, wie die generalistische Pflegeausbildung und die vollständige Schulgeldfreiheit sollen das Berufsfeld noch attraktiver machen“, so die Ministerin.
Langfristige Strategien entwickelt zudem der vor gut einem Jahrdurch die Ministerin initiierte Pakt für Pflege, an dem Vertreterinnen und Vertreter der Pflegekassen, Wohlfahrtsverbände, Pflegedienste sowie aus Land und Kommunen mitwirken. Drese: „Unsere Zielsetzung ist dabei klar: Wir wollen Lösungen zur Fachkräftesicherung und Sicherstellung der Versorgung im ländlichen Raum entwickeln, um Pflegerinnen und Pflegern den Rücken zu stärken und, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.“
„Die Gestaltung einer guten Pflege ist in unserem Land ein Gemeinschaftsprojekt. Es geht nur miteinander und nicht gegeneinander. Darum ist der morgige Aktionstag auch ein Auftrag an uns selbst. Denn die Pflegefachkräfte verdienen nicht nur unseren Respekt, sondern auch handfeste Verbesserungen in ihrem Berufsalltag“, verdeutlichte Drese.