Thomas Münzberger auf Balkan-Streifzug
Malchower Hobbyfotograf begeistert in der Werleburg mit Südosteuropa

Der Malchower Hobbyfotograf Thomas Münzberger nahm sein Publikum mit auf eine Reise durch den Balkan.
„Nach meinem Vortrag werden Sie sich alle wünschen, den Balkan zu bereisen!“ Das versprach der Fotograf Thomas Münzberger am 25. Februar 2025 seinen Gästen in der „Werleburg“, die die Live-Reportage „Der Balkan – wilde Natur, alte Kultur“ erleben wollten. Die Veranstaltung wurde von der Stadtbibliothek Malchow organisiert. Der gebürtige Leipziger Münzberger wohnt in Malchow und hatte bereits mehrfach Vorträge wie diesen in der „Werleburg“ gehalten. „Auf meinen Reisen spielten immer Boote eine große Rolle. Diesmal kommen sie nur am Rande vor“, sagte der passionierte Paddler. Münzberger und seine Frau hatten sich für die Reise zu seinem 60. Geburtstag den Balkan ausgewählt, wo sie sich 1986 kennen lernten. Die mehrwöchige Tour im letzten Jahr unternahm das Paar mit einer Gruppe aus der Slowakei, die ein Umweltforscher und Freund Münzbergers leitete. „Wir waren mit dem Bus unterwegs und hatten ein volles Programm. Erholsam war es nicht, aber wir haben unglaublich viel erlebt.“ Die Route führte von Bratislava über Österreich und Kroatien nach Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Albanien, dann weiter nach Nordmazedonien und Serbien und über Ungarn wieder zurück in die slowakische Hauptstadt.
Die ersten Fotos machten zunächst weniger Lust auf die Länder des ehemaligen Jugoslawiens und deren Nachbarland Albanien, auf denen der Schwerpunkt der Reise lag. Auf den Bildern, die in Bosnien aufgenommen wurden, regnete es und man sah zahlreiche Ruinen, verfallene Häuser und Friedhöfe. Aber auch das gehört natürlich dazu, wenn man über das ehemalige Jugoslawien berichtet. Die Spuren der Kriege in den 90-ern sind noch allgegenwärtig. Viele Menschen haben die Gegenden verlassen. Thomas Münzberger zeigte eine Aufnahme mit aufgegebenen, ineinandergeschobenen Autos. „Die haben diejenigen stehen lassen, die ins Ausland gegangen sind.“ Religiöse Gebäude findet man überall. Früher habe oft die Kirche direkt neben der Moschee gestanden, erzählte Thomas Münzberger.
Doch die verschiedenen Ethnien und Religionen hätten noch nicht wieder ganz zusammengefunden. Andererseits sei die Stimmung vielerorts sehr offen und optimistisch. Überall werde gebaut, ob mit dem Geld reicher Rückkehrer oder mit internationalen Mitteln. Die Menschen seien freundlich und unkompliziert. Viele Fotos Münzbergers zeigten schließlich eine unglaubliche Farbenfülle: Prächtige Heiligenbilder in orthodoxen Kirchen, fantasievoll gewebte Teppiche, Basare voller Früchte und Gewürze, ein tiefblauer See, das Meer an der albanischen Küste. „Unser Reiseleiter hatte den Fokus vor allem auf die Natur gelegt“, erzählte der Vogelfreund Münzberger und präsentierte Impressionen von Kranichen, Pelikanen und Flamingos. Die Ausflüge in Richtung Kultur unternahmen er und seine Frau oft vor allem auf eigene Faust. Ein Erlebnis der besonderen Art war dann die Wiedereinreise von Serbien aus in die EU. „Die Ungarn haben uns an der Grenze acht Stunden warten lassen. Ich wäre am liebsten wieder in Richtung Balkan umgekehrt!“