
Nachdem sich der nahende Winter bereits gestern mit Schnee und Frost in Mecklenburg-Vorpommern deutlich angekündigt hat, ließen auch witterungsbedingte Verkehrsunfälle nicht lange auf sich warten. So gab es beispielsweise auf der A19, Berlin in Richtung Rostock, mehrere schwere Verkehrsunfälle.
Gegen 6:15 Uhr verunfallte ein Pkw zwischen den Anschlussstellen Malchow und Linstow. Um 8:55 Uhr ereignete sich ebenfalls hinter der Anschlussstelle Malchow in Richtung Rostock ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem sich ein Mercedes Sprinter überschlagen hatte. In beiden Fällen mussten neben Polizei und Rettungsdienst auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Malchow, Alt Schwerin und Silz ausrücken.
Innerhalb von zwei Stunden kam zu zwei Unfällen auf der A20, welche jeweils zu einer Sperrung der Richtungsfahrbahn Lübeck führten.
Ca. um 09:00 Uhr kollidierten kurz vor der Anschlussstelle Anklam/B199 ein PKW und zwei Transporter, nachdem ein Fahrzeugführer die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und ins Schlingern kam. Da zwei Fahrzeuge nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit waren, mussten diese geborgen werden. Im Rahmen der Bergung wurde die Richtungsfahrbahn Lübeck voll gesperrt. Der entstandene Schaden wird auf ca. 30.000 Euro geschätzt, verletzt wurde niemand. Als Ursache wird die nicht an die Witterungsbedingungen angepasste Geschwindigkeit angenommen.
Kurz nach 11:00 Uhr verlor dann der Führer eines Tanklasters kurz vor der Anschlussstelle Jarmen/B110 wohl ebenfalls aufgrund der nicht an die Witterungsbedingungen angepassten Geschwindigkeit die Kontrolle über das Fahrzeug, sodass dieses teils von der Straße rutschte und quer zur Fahrbahn zum Stehen kam. Da eine Weiterfahrt nicht möglich war, wurde der Verkehr ab der letzten freien Anschlussstelle (Anklam) abgeleitet und die Bergung des Fahrzeuges veranlasst. Die Sperrung der A20 in Fahrtrichtung Lübeck hält gegenwärtig noch an, jedoch wird mit einer Freigabe innerhalb der nächsten Stunde gerechnet. Der entstandene Schaden wird auf ca. 7.000 Euro geschätzt.
Für kennzeichnungspflichtige Gefahrguttransporte gelten bei Schnee- und Eisglätte besondere Pflichten aus der Straßenverkehrsordnung. Hier muss eine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer ausgeschlossen sein, notfalls muss die Fahrt unterbrochen und ein geeigneter Platz zum Halten gesucht werden. Im vorliegenden Fall war der Transport leer, dennoch traten Reststoffe aus einer beschädigten Zwischenleitung aus, sodass eine Fahrbahnreinigung erforderlich war. Aufgrund der Umstände kommt nun ein Bußgeldverfahren auf den Fahrzeugführer zu.
Zu allem Überfluss kam es letztlich am Ende des sich vor der Ableitung an der Anschlussstelle Anklam bildenden Staus zu einem weiteren Unfall, bei welchem ein PKW in die Leitplanke rutschte. Verletzt wurde auch hier niemand, der Sachschaden beläuft sich auf geschätzte 3.000 Euro.
In den Mittagsstunden verunfallte ein Lkw-Gespann auf der Landesstraße 27 bei Gransebieth, infolgedessen der Fahrer schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen erlitt und in das Krankenhaus in Bartmannshagen gefahren wurde.
Nach aktuellen Erkenntnissen befuhr der 58-jährige deutsche Fahrer mit seinem Gespann aus Mercedes-Benz Zugmaschine und Anhänger bei winterlichen Straßenverhältnissen die Landesstraße 27, als er aus bislang unbekannter Ursache nach rechts von der Fahrbahn abkam und mit einem Straßenbaum kollidierte. Der aus Güstrow stammende Fahrer wurde mit Unterstützung der alarmierten Freiwilligen Feuerwehr aus seiner Zugmaschine befreit und anschließend an den Rettungsdienst übergeben.
Der durch den Verkehrsunfall entstandene Gesamtsachschaden wird gegenwärtig auf rund 45.000 Euro geschätzt. Die Bergung des anschließend nicht mehr fahrbereiten Lkws veranlasste der Güstrower selbst. Diese dauert gegenwärtig noch an. Im Zuge der Bergungsmaßnahmen wird temporär eine Vollsperrung eingerichtet.
Um 22:30 Uhr ereignete sich auf der B 110 zwischen Jarmen und Anklam ein Verkehrsunfall mit Personenschaden. An dem Unfall waren drei Fahrzeuge beteiligt, darunter ein Räumfahrzeug des Winterdienstes. Gegenwärtig stellt sich der Unfallhergang wie folgt dar: Der 57-jährige polnische Fahrer eines SUV Chevrolet befuhr die B 110 aus Richtung Anklam kommend in Richtung Jarmen. An der Unfallstelle kam ihm ein LKW des Winterdienstes mit Schiebeschild entgegen. Der SUV streifte das Schiebeschild des entgegenkommenden Räumfahrzeuges. Daraufhin drehte sich der SUV um die eigene Achse und stieß mit einem entgegenkommenden Transporter Mercedes Sprinter zusammen, welcher sich hinter dem Räumfahrzeug befand. Vor Ort herrschte Schneeglätte. Nach dem Unfall standen die Fahrzeuge zum Teil quer auf der Bundesstraße, so dass diese voll gesperrt werden musste. Der polnische Fahrzeugführer des SUV und der 60-jährige deutsche Fahrer des Transporters wurden bei dem Verkehrsunfall leicht verletzt. Sie wurden zur weiteren medizinischen Behandlung mittels RTW in das AMEOS-Krankenhaus nach Anklam gebracht. Die beiden Fahrzeuge mussten von einem Abschleppunternehmen geborgen werden, da sie nicht mehr fahrbereit waren. Der 41-jährige deutsche Fahrer des Räumfahrzeuges blieb unverletzt. Die Polizei wurde vor Ort von 22 Kameraden der Feuerwehr aus Anklam und Dersewitz unterstützt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf ca. 26.000 Euro.