
Für den Kauf einer bestimmten Nudelsorte im Einzelhandel ist einem Rentner aus Plau am See ein Bargeldgewinn in Höhe von 140.000 Euro in Aussicht gestellt worden. Eine angebliche Rechtsanwaltskanzlei hatte den 82-Jährigen am Donnerstag unangekündigt angerufen und ihn über die Modalitäten zum Erhalt des hohen Geldgewinns in Kenntnis gesetzt. Demnach solle der Mann in einem beliebigen Geschäft eine Tüte Nudeln eines namhaften Herstellers kaufen und mit dem erhaltenen Kassenbon dann eine Rechtsanwaltskanzlei in Österreich, deren Telefonnummer ihm mitgeteilt wurde, anrufen.
Dort werde man den Kassenbon auf Echtheit prüfen und ihm dann die 140.000 Euro als Gewinn auszahlen. Der Senior ging unmittelbar von einem Betrugsversuch aus und beendete das Telefonat. Aus Sicht der Polizei war diese Entscheidung des 82-Jährigen absolut richtig und korrekt, denn erfahrungsgemäß verlangen Telefonbetrüger in der Folge dann vor Auszahlung der vermeintlichen Geldgewinne sogenannte Transfergebühren. Diese betragen in der Regel meist mehrere Tausend Euro. Da es sich bei solchen Anrufen häufig um Betrugsmaschen handelt, werden die Geldgewinne letztlich nur vorgegaukelt, um gutgläubige Opfer um teils erhebliche Bargeldsummen zu prellen. Die Polizei rät, dubiose Anrufe mit Gewinn- oder Geldversprechen bzw. mit Geldforderungen sofort zu beenden. An Fremde sollte niemals Bargeld übergeben bzw. an sie überwiesen werden.
Die betrügerischen Anrufe durch vermeintliche Enkel, Polizisten, Microsoftmitarbeiter oder Mitarbeiter, die den Lottogewinn auszahlen wollen, reißen nicht ab.
So wurde in Schwaan eine Rentnerin um ihr Erspartes gebracht. Falsche Polizisten meldeten sich unter der Legende, dass Räuber unterwegs seien und sie den Auftrag haben, ihre Wertsachen zu prüfen und bis zur Festnahme aufzubewahren. So brachten sie die Dame dazu, Schmuck im Wert von 2.000 Euro und insgesamt 14.000 Euro Bargeld zu übergeben.
Neben diesem Sachverhalt hat die Polizei im Landkreis Rostock diese Woche mehrere Anzeigen entgegennehmen müssen, bei denen die Betrüger erfolgreich waren. Vermeintliche Microsoftmitarbeiter erbeuteten so über 4.000 Euro. Das kaputte Handy wurde dazu genutzt, um den Anrufer dazu zu bewegen, dringende Rechnungen zu begleichen. Dem Opfer ist hier ein Schaden 2.000 Euro entstanden.
So geschickt die Gesprächsführung ist, seien Sie misstrauisch. Übergeben Sie kein Geld an Unbekannte! Wenn Sie Zweifel haben, beenden Sie das Gespräch, indem Sie selber auflegen und dann selber die 110 der Polizei anwählen. Reden Sie mit Bekannten, Verwandten und Angehörigen über die unterschiedlichen Facetten des sogenannten Enkeltricks!