
Der „Tag des offenen Denkmals“ stand in diesem Jahr unter dem Motto „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. In Deutschland wurden viele historische Bauten und Stätten geöffnet, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. So auch der Wasserturm auf dem Nesselberg in Waren (Müritz). Die Mitglieder der vereinten Genossenschaft, die sich seit 2009 um den Erhalt des denkmalgeschützten Wasserturms bemühen, hatten gestern zum Tag des offenen Denkmals eingeladen und die Türen des geschichtsträchtigen Gebäudes geöffnet.
So konnten zahlreiche Besucher erfahren, wie sich vor 12 Jahren eine Handvoll Ehrenamtlicher zur Genossenschaft „Bewahren Ferienhaus“ zusammenschlossen und dem verwaisten Wasserturm wieder Leben einhauchten. Der Wasserturm, der am 01. November 1897 auf Initiative des damaligen Bürgermeister Schlaaff von Ingenieur Heinrich Scheven aus Bochum erbaut wurde, war seiner Zeit eine Pumpstation. Nur zwei Jahre nach seiner Fertigstellung geriet der Wasserturm in Brand. Das Feuer zerstörte den damaligen Wasserturm gänzlich. Er wurde aber wieder aufgebaut und versorgte Waren (Müritz) bis 1963 mit Wasser. Bis Ende der 1990er Jahre wurde der Wasserturm noch als Wohnung genutzt. Und dann stillgelegt. Nun erfreuen sich Urlauber über die Übernachtung im Wasserturm auf dem Nesselberg in Waren (Müritz), denn hier wurde von der Genossenschaft eine Ferienwohnung etabliert.
Denkmalpfleger berichteten am Sonntag deutschlandweit in fachkundigen Führungen über ihre Tätigkeitsfelder in der Denkmalpflege. Archäologen, Restauratoren und Handwerker demonstrierten historische Handwerkstechniken vor Ort und lenkten den Blick auf das Detail. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als bundesweite Koordinatorin stellte in diesem Jahr das Verhältnis zwischen Menschen und Denkmal in den Mittelpunkt. Illusionistischen Malereien, Materialimitaten und Restaurierungen galt es dabei auf den Grund zu gehen.