Weltweit ist sie eine der führenden Todesursachen und auch in Deutschland sterben jedes Jahr etwa 30.000 Menschen an der Krankheit COPD – engl. chronic obstructive pulmonary disease – der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Am 15. November 2023 wurde der diesjährige Welt-COPD-Tag unter dem Motto „Atmen ist Leben - Handeln Sie früher (Breathing is Life - Act Earlier)" organisiert.
Der Welt-COPD-Tag (World COPD Day) ist eine weltweite Kampagne, die darauf abzielt, die Aufmerksamkeit auf die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) zu erhöhen und die Lebensqualität von Menschen, die mit dieser Krankheit leben, zu verbessern1. Unter COPD versteht man eine Gruppe von fortschreitenden Lungenkrankheiten, die Atembeschwerden verursachen und zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herzproblemen, Lungenkrebs und Depressionen führen können. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass COPD die dritthäufigste Todesursache in der Welt sein wird und weltweit mehr als 250 Millionen Menschen davon betroffen sind.2
Das Motto des diesjährigen Welt-COPD-Tages lautete „Atmen ist Leben - Handeln Sie früher (Breathing is Life - Act Earlier)". Dieses Motto unterstreicht die Bedeutung der frühzeitigen Förderung der Lungengesundheit, der frühzeitigen Diagnose und der frühzeitigen Behandlung von COPD. Die Forschung4 zeigt, dass COPD bereits früh im Leben beginnen und junge Menschen betreffen kann und dass es neben dem Rauchen viele weitere Risikofaktoren gibt, die zur Entstehung von COPD beitragen können, wie z. B. Luftverschmutzung, berufsbedingte Exposition, genetische Faktoren und Atemwegsinfektionen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Lunge vor schädlichen Stoffen zu schützen, die Lungenfunktion regelmäßig zu überwachen und beim Auftreten von COPD-Symptomen wie chronischem Husten, Kurzatmigkeit, Keuchen oder Engegefühl in der Brust einen Arzt aufzusuchen.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der COPD kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, das Risiko von Komplikationen reduzieren und die Symptome und die Lebensqualität der Patienten verbessern. Für die Behandlung der COPD stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wie z. B. Medikamente, Sauerstofftherapie, pulmonale Rehabilitation, Operationen und die nichtinvasive Beatmung. Die Art der Behandlung hängt vom Schweregrad der Erkrankung, den Präferenzen des Patienten und der verfügbaren Ressourcen ab.
80 bis 90 Prozent der COPD-Erkrankungen sind direkt auf das Rauchen zurückzuführen – darauf weisen der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anlässlich des Welt-COPD-Tages am 16. November 2022 hin.
Betroffene wissen oft lange Zeit nichts von ihrer Erkrankung, denn eine COPD entwickelt sich in der Regel schleichend. Vor allem im Anfangsstadium wird sie häufig übersehen oder als „Raucherhusten“ verharmlost. Was mit chronischem Husten und vermehrtem Auswurf beginnt, kann in einem späteren Stadium der Erkrankung Atemnot, erhebliche Leistungsminderungen und lebensbedrohliche Krankheitsschübe zur Folge haben.
Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert: „Tabak ist nach wie vor unter den Drogen die Todesursache Nummer 1 und verantwortlich für mehr als 200 Erkrankungen. Wir sehen auch leider wieder einen Anstieg bei den Raucherinnen und Rauchern ab 40 Jahren. Es gibt also weiterhin viel zu tun im Bereich Prävention! Aus diesem Grund richten wir die gemeinsame Bundesinitiative ‚Rauchfrei Leben‘ und die Kampagne ‚P.S. Melde Dich‘ neu aus. Damit werben wir für einen begleiteten Rauchausstieg, der immer erfolgreicher ist, als es allein zu versuchen!“
Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: „Besonders besorgniserregend ist der steigende Anteil von Frauen, die an einer COPD sterben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts lag der Wert im Jahr 2000 bei knapp 16 Frauen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. 2020 war er mit 32 doppelt so hoch. Insgesamt ist die Zahl der Raucherinnen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Ein Rauchstopp ist für Raucherinnen und Raucher der wichtigste Schritt, die COPD zu vermeiden und das Risiko zu minimieren. Er geht zudem mit einem erheblichen Zugewinn an Lebensqualität und Leistungsfähigkeit einher.