Weltgebetstag in der Stadtkirche Malchow
„Kia orana“ von den Cook-Inseln als Thema in der Inselstadt

Der Weltgebetstag der Frauen ist die größte und älteste ökumenische Aktion der Frauenbewegung. Er findet weltweit immer am ersten Freitag im März statt. Dieser Tag fiel in diesem Jahr auf den 7. März. Ein Team aus knapp zehn Frauen vor allem aus den Kirchengemeinden Malchow und Grüssow-Satow-Stuer hatte die lokale Veranstaltung in der Stadtkirche Malchow organisiert. In diesem Jahr thematisierte der Weltgebetstag die Cook-Inseln. Beim jährlichen Weltgebetstag engagieren sich Frauen in über 150 Ländern dafür, dass ihre Geschlechtsgenossinnen jedweden Alters überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können. Diese Bewegung entstand vor rund 130 Jahren, als sich christliche Frauen in den USA und Kanada für diese Ziele einzusetzen begannen. Jedes Jahr wird dabei ein anderes Land thematisiert. 2025 gab es – auch bei der Veranstaltung, die am 7. März um 17 Uhr in der Winterkirche innerhalb der Malchower Stadtkirche startete – um ein kleines Land, das zwar nicht Hunderttausende, aber Tausende Kilometer entfernt von Deutschland liegt: die Cook-Inseln.
Das sind fünfzehn Inseln, die aufgereiht wie eine Perlenkette weit verstreut im Südpazifik sind. Der Tourismus ist dort der wichtigste Wirtschaftszweig. Rund 15.000 Menschen leben auf diesen Inseln, die landschaftlich gesehen wie ein kleines Paradies wirken: Blauer Himmel, blaues Meer, Kokospalmen, eine Natur, die reich an exotischen Blumen und Früchten ist. Doch Probleme gibt es auch dort: Bodenschätze auf dem Meeresgrund bei den Inseln sollen zum Abbau freigegeben werden, was einerseits eine Einnahmequelle wäre, andererseits ökologisch bedenklich sein dürfte. Die Broschüre zum Weltgebetstag erwähnt auch, dass dort häusliche und sexualisierte Gewalt weit verbreitet sei und als gesundheitliches Problem ein hoher durchschnittlicher Body-Mass-Index der Bevölkerung hinzukomme. Die Bewohner versuchen unterdes, ihre Kultur gegen kolonialistische Einflüsse zu behaupten, wozu auch der Erhalt der Maori-Sprache gehört. Folgerichtig waren die ersten Worte des Weltgebetstags auf Maori: „Kia orana“, was nicht nur „hallo“ bedeutet, sondern: „Ich wünsche dir, dass du lange und gut lebst, dass du leuchtest wie die Sonne und mit den Wellen tanzt.“ Monika Göpper eröffnete im Namen des knapp zehnköpfigen ökumenischen Organisationsteams die Veranstaltung mit diesen Worten und erläuterte: „So begrüßen einander die Menschen auf den Cook-Inseln.“
Sie trug wie die anderen anwesenden Teammitglieder eine fantasievolle mexikanische Bluse, die die Malchower Hebamme Christiane Ulrich zur Verfügung gestellt hatte. Diese las im Laufe des Gottesdienstes, der im Zeichen des Psalms 139, „Wunderbar geschaffen“, stand, eine von drei Geschichten über persönliche Schicksale von Cook-Insulanerinnen vor, die in der Broschüre abgedruckt waren. In dieser ging es auch darum, dass eine Schülerin, die Maori statt Englisch sprach, dafür bestraft wurde. Während der rund einstündigen Veranstaltung wechselten Lieder und Rezitationen einander ab. Für die recht zahlreich anwesenden Kinder war ein Basteltisch eingerichtet. Im Anschluss konnte man typische Speisen von den Cook-Inseln probieren, die an einer langen Tafel angeboten wurden. Christiane Ulrich verkaufte an einem Stand daneben unter anderem „Weltgebetstags-Kaffee.“ Der Weltgebetstag der Frauen folgt weltweit demselben Schema und wird in die entsprechenden Sprachen übersetzt. „Man versucht im Rahmen der Verschiebungen durch die unterschiedlichen Zeitzonen sogar einzurichten, dass sie einigermaßen gleichzeitig stattfinden“, sagte Monika Göpper vom Organisationsteam.