
„Heute schon an morgen denken. Deine Nieren danken es Dir“ – so lautet das Motto der Informationskampagne zum diesjährigen Weltnierentag der Deutschen Nierenstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie (DGfN), an der sich auch der Verband Deutsche Nierenzentren (DN) e.V., das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. und die PHV Patienten-Heimversorgung Gemeinnützige Stiftung beteiligen.
Nierenkrankheiten sind häufig, doch sie lassen sich im Blut und Urin frühzeitig erkennen und dann auch gut behandeln. Die Dialyse ist längst kein unabwendbares Schicksal mehr, es gibt effektive Therapien, die den Nierenfunktionsverlust über eine lange Zeit hinauszögern. Allerdings wirken sie nur, wenn die Nierenkrankheit nicht zu weit fortgeschritten ist. Da Symptome erst sehr spät im Krankheitsverlauf entstehen, verpassen Betroffene oft diesen „Point of no Return”, bis zu dem die Therapien greifen. Das unterstreicht, wie wichtig und effizient die Früherkennung ist. Mit dem Claim „Heute schon an morgen denken“, soll am Weltnierentag für die Nierenvorsorge sensibilisiert werden.
Viele Nierenkranke in MV: Drese hebt Stellenwert von Forschung und Therapie im Land hervor
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Diverse Risikofaktoren können eine Erkrankung der Niere begünstigen. „Schätzungen gehen sogar davon aus, dass bis zu 17 Prozent der Menschen in Mecklenburg-Vorpommern eine Dysfunktion der Niere aufweisen. Dieser hohe Anteil zeigt, wie wichtig die Forschung und Ausweitung der Therapiemöglichkeiten hierzulande sind,“ erklärt Gesundheitsministerin Stefanie Drese anlässlich des Weltnierentags am heutigen 09. März.
Mecklenburg-Vorpommern weise auch aufgrund seiner Demografie einen hohen Anteil an Nierenkranken auf, so Drese. So sind im Land deutlich mehr Menschen nierenkrank als im Bundesdurchschnitt mit geschätzten zehn Prozent Nierenkranken.
„Ein hoher Stellenwert kommt deshalb gerade in M-V der Forschung und Therapie in der Nephrologie zu,“ betont Drese. Ein herausragendes Beispiel hierfür sei das Institut für Anatomie und Zellbiologie und zur Nierenforschung der Universitätsmedizin Greifswald.
Drese: „Das international anerkannte Institut befasst sich mit der zentralen Stellung des Organs, um die Diagnostik und Behandlung der Patientinnen und Patienten kontinuierlich zu verbessern.“ Davon würden Betroffene In Mecklenburg-Vorpommern aber auch weit über die Landesgrenzen hinaus profitieren, ergänzt die Ministerin.
Erst im Januar dieses Jahres besuchte die Ministerin das Institut persönlich. Darüber hinaus übernimmt Drese die Schirmherrschaft einer Aktionsveranstaltung des von Institutsgeschäftsführerin Prof. Nicole Endlich gegründeten Vereins „Save the Kidney e.V.“ am 2. Juni 2023 in Greifswald. „Ich bin dankbar, dass mit dieser Initiative den komplexen Funktionen und Krankheitsrisiken in Zusammenhang mit der Niere mehr Aufmerksamkeit zukommt.“
Um Nierenerkrankungen frühzeitig entgegenzuwirken, komme laut Drese der Prävention eine bedeutende Rolle zu: „Zahlreiche Risikofaktoren wie ein hoher Alkoholkonsum oder Übergewicht können eine Beeinträchtigung der Nierenfunktion begünstigen. Auch wenn eine exzellente Versorgung zur Verfügung steht, lautet der dringende Appell: Bitte achten Sie auf eine gesunde Lebensweise, um Krankheiten ganz grundsätzlich vorzubeugen.“