
Das stadtgeschichtliche Museum im historischen Rathaus von Waren (Müritz) lud am 10. September zum Museumsfest ein. Von 13 bis 18 Uhr konnten Interessierte kostenfrei die Räumlichkeiten erkunden und sich über die Historie des Hauses im Rahmen des „Tag des offenen Denkmals“ informieren. Das historische Rathaus wurde 1797 errichtet und Mitte des 19. Jahrhunderts erweitert und umgebaut worden. Vor 25 Jahren zogen die Exponate des Stadtgeschichtlichen Museums, das sich bis dato im Weinbergschloss befunden hatte, ins Rathaus auf dem Marktplatz um. Das Museumsfest am Tag des offenen Denkmals beging also auch ein Jubiläum des Umzugs. Man feierte dies mit einem abwechslungsreichen Programm: Museumsleiter Uwe Weiß bot drei Führungen an - um 13, 15 und 17 Uhr. Man konnte auch die Ratswaage unter den Arkaden besichtigen und sich vom "Wiegemeister" sein Gewicht amtlich dokumentieren lassen. Zudem war der "Wahre Bürgermeister", verkörpert von Klaus Lambrecht, in seinem historischen Büro anzutreffen und beantwortete die Fragen der großen und kleinen Gäste. Die jüngsten Besucher konnten im "Kinderbüro" alte Schreibmaschinen ausprobieren und basteln. Zur Stärkung warteten im Rathaussaal Kaffee und selbstgebackener leckerer Kuchen. Wer Lust auf einen kleinen Spaziergang hatte, war außerdem in die historische Kacheltöpferei am Teschenberg eingeladen, die nun zunächst einmal wieder ihre Pforten bis zur nächsten Sommersaison schließen wird.
Anja Eisermann, die im Stadtgeschichtlichen Museum für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, war mit der Resonanz an diesem Tag zufrieden. "Unsere große Konkurrenz heute war ja das schöne spätsommerliche Wetter. Dennoch fanden viele Gäste den Weg in unsere Räume. Darunter waren auch zahlreiche Spontanbesucher, die die Aufsteller vor unserer Tür gesehen hatten." Die Museumsmitarbeiterin wies besonders auch auf eine Litfaßsäule im Rathaussaal hin. Dort hatte man die Sonderausstellungen dokumentiert, die in den letzten Jahren im Stadtgeschichtlichen Museum zu sehen gewesen waren, so wie es jetzt bei der Exposition über die Guts- und Herrenhäuser der Region der Fall ist. Über die Jahre, das bewiesen die Plakate auf der Säule, wurden Ausstellungen zu ganz unterschiedlichen Themen gezeigt, so zum Beispiel "Mecklenburger wandern aus" von 2011, "Fleischwölfe" von 2010 bis 2011, "Schule in Waren" von 2016, "Die Frau in MV im Wandel der Zeit" von 2005, "Warener und ihre Kinderwagen" von 2009 oder "Historische Schreibmaschinen", letzteres passend zu dem Kinderangebot beim Museumsfest.